Selbst hohe Gasanteile lassen sie kalt

Obwohl Seitenkanalpumpen zuverlässig ihren Dienst erfüllen, wenn hohe Gasanteile im Medium mitgefördert werden müssen, haben sie doch eine Vielzahl von Nachteilen. Dazu zählen vor allem die Lärmemissionen, die zweifelhafte Hygiene und die schlechte Regelbarkeit. Mit der von GEA Tuchenhagen entwickelten Variflow-TPS-Baureihe können die vorangehend beschriebenen Schwächen der Seitenkanalpumpen ausgeräumt werden. Die Anwendungsgebiete sind hauptsächlich CIP-Rücklauf, Produktförderung und die Tankentleerung. Doch auch für andere Förderaufgaben, bei denen normalsaugende Kreiselpumpen aufgrund hoher Gaseinschlüsse nicht funktionieren und Seitenkanalpumpen mit den sehr hohen Scherkräften nicht eingesetzt werden dürfen, bietet die hygienische selbstansaugende TPS-Baureihe eine Alternative. Die Pumpen basieren auf den normalsaugenden Kreiselpumpen der TP-Baureihe. Auf der Saugseite wurde eine Schneckenrotorstufe vorgeschaltet. Der Rotor wird einfach auf die Pumpenwelle geschraubt, wo sonst die Laufradmutter montiert ist. Das Rotorgehäuse ist exzentrisch mit dem Pumpendeckel verschweißt und endet im horizontalen Sauganschluss der Pumpe.

Sind keine Gaseinschlüsse in dem zu pumpenden Medium vorhanden, arbeitet die TPS- Baureihe wie eine gewöhnliche Kreiselpumpe. Kommen Gaseinschlüsse in den Sauganschluss der vorgeschalteten Schneckenrotorstufe, so bildet sich aufgrund der Zentrifugalkraft ein Flüssigkeitsring aus und die Gase sammeln sich in der Mitte. Der Flüssigkeitsring dichtet die Rotorschaufeln außen zum Rotorgehäuse und auch an der oberen Kante der Rotornabe ab. So wird verhindert, dass eingeschlossene Gase wieder zurückströmen können. Bedingt durch die exzentrische Anordnung des Rotorgehäuses sammeln sich die Gase unterhalb der Rotornabe und werden mit den Rotorschaufeln durch die Pumpe gefördert. Ein außen an der Pumpe angebrachtes Rückführrohr sorgt für eine ständige Rückführung von Flüssigkeit in das Rotorgehäuse, um die Saugfähigkeit auch bei längerer hundertprozentiger Gasförderung zu gewährleisten. Auch ein Selbstansaugen (evakuieren der Saugleitung) aus einem negativen Niveau ist mit dieser Pumpe möglich.

Zu den Vorteilen der Variflow TPS zählt ein geräuscharmer Betrieb. Während Seitenkanalpumpen vom Geräusch her an einen Turbinenbetrieb erinnern, arbeitet die TPS-Baureihe ähnlich leise wie eine normale Kreiselpumpe. Eine großzügige, gut durchströmbare Bauform ermöglicht eine optimale Reinigung der Pumpe im CIP-Betrieb. Das Laufrad kann entsprechend den erforderlichen Betriebsbedingungen abgedreht und eine entsprechende Pumpenkurve erzeugt werden. Weiterhin lässt sich die TPS-Baureihe außer in Phasen, in denen über 10 % Gasanteile gefördert werden müssen, über den gesamten Leistungsbereich mit einem Frequenzumformer betreiben. Der hydraulische Wirkungsgrad entspricht fast dem normal saugender Kreiselpumpen. So können im geringen Fördermengenbereich kleinere, energiesparende Motoren zum Einsatz kommen. Die Verschleißteile sind identisch mit der TP-Baureihe. Lediglich ein zusätzlicher O-Ring zur Abdichtung des Rotorgehäusedeckels ist erforderlich. Die TPS-Baureihe hat extra große Spaltmaße und ist damit wenig anfällig gegen harte Metallpartikel. Die Scherkräfte innerhalb der Baureihe sind nicht wesentlich höher als in der TP-Baureihe und somit wird auch bei der TPS eine produktschonende Förderung erreicht. Die Fördermenge beträgt zwischen 35 und 60 m³/h. Die Betriebstemperatur reicht bis 140 °C. Motorenleistungen können von 2,2 bis 7,5 kW oder 5,5 bis 15 kW gewählt werden.

cav 452

Variflow TPS

Technopharm 2008