Das Konzeptphasentool Conceptual Modeller bietet für die in den heutigen Planungsprozessen immer wichtiger werdende Angebotsphase maßgebliche Vorteile. Da Anzahl und Umfang der zu erstellenden Angebote stetig zunehmen, ist eine angemessene Visualisierung schon in frühen Angebotsphasen entscheidend. So werden entstehende Kosten bereits in einem frühzeitigen Stadium der Anlagenplanung definiert, wodurch ein qualitativ hochwertiges Engineering ermöglicht wird.
Dipl.-Ing. Bernd Kokkelink
Um im Anlagenbau optimale Engineeringprozesse zu erzielen, muss die Softwarelösung spezifische Anforderungskriterien erfüllen. Hierzu zählen u. a.:
- die Integrität in bestehende Engineeringlösungen
- das Vorhandensein von Datenschnittstellen zu anderen Softwaresystemen (wie z. B. XML)
- eine einfache Handhabung, die auch gelegentlichen Anwendern eine produktive Bearbeitung ermöglicht
- die Verwendung von intelligenten Baugruppen und einem Autorouting, die eine schnelle Projektbearbeitung mit möglichst wenigen Mausklicks garantieren
Basierend auf den Daten, die aus dem Prozess-Engineering sowie den angrenzenden Bereichen übernommenen werden, bietet das Comos-Modul Conceptual Modeller die Möglichkeit, zu einem sehr frühen Planungszeitpunkt ein Aufstellungskonzept zu visualisieren.
So kann neben einer XML-basierten Integration von Equipment- und Rohrleitungslisten auch die Topologie direkt aus dem in Comos erzeugten PFD entnommen werden.
Das Modelling
Die mitgelieferten Equimentmodelle ermöglichen durch die Integration der Nahverrohrung und der angrenzenden Engineeringfelder (z. B. MSR) einen schellen Einstieg in das Modelling. Das Tool ermöglicht dem Anwender die Erzeugung oder Bearbeitung bestimmter Equimentmodelle, ohne dass eine zusätzliche Programmierung notwendig ist. Die Parametrisierung erfolgt mit einigen wenigen Kerngrößen aus dem verfahrenstechnischen Engineering und den hinterlegten Standardgrößen.
Zur Modellierung des Baufeldes stehen einfach zu benutzende Funktionalitäten zum Erzeugen von Stahlbaurastern, Rohrbrücken und Gebäuden zur Verfügung. Diese lassen sich mit einigen wenigen Parametern konfigurieren. Die Möglichkeit zur Achsengenerierung und die Definition von Koordinatensystemen vereinfachen den Modellaufbau drastisch.
Via Drag & Drop können die einzelnen Equipments im 3D-Modell platziert werden. Dabei unterstützt das System eine automatische Ausrichtung an den Stahlbauobjekten bzw. -achsen. Das wissensbasierte Management ermöglicht die Definition von Konzeptionsregeln und Best-Practice-Richtlinien, um eine qualitativ hochwertige Aufstellungsvariante sicherzustellen.
Rohrleitungsplanung
Zum Autorouting wird die Alias-Software i-Route verwendet, die eine kostenoptimierte Rohrleitungsführung für die gesamte Anlage erzeugt. Durch die Übernahme der Anfangs- und Endstutzen aus dem verfahrenstechnischen Fließbild unter Berücksichtigung von Rohrbrücken, belegten Räumen u. a., wird die Rohrleitungsführung berechnet. Neben dem Autorouting erlaubt das System außerdem manuelle Konstruktionsfunktionen für kritische Rohrleitungen. Beide Techniken führen zu einer aussagekräftigen Take-off-Liste, die als Grundlage der Kostenschätzung dient.
Einen Vergleich der Kosten von Autorouter zu manueller Kalkulation findet sich im Artikel „Neue Ansätze zur effizienten Anlagenplanung in der FEED-Phase“ von Dipl.-Ing. Thore Lohmann, Dipl.-Ing. Michael Lederhose und Dipl.-Ing. Martin Heydemann [1]. Unter Einbeziehung aller Rohrleitungskalkulationen ergeben sich pro Rohrleitung mit dem Autorouter Kosten von 43 Euro, bei der Handauszählung 67 Euro.
Die bewährten Techniken der Comos PT Basic Software ermöglichen es, neben der integrativen Weiterbearbeitung in Comos selber, Daten an Detail-Engineering-Systeme wie z. B. Smart Plan P&ID weiterzugeben. So können vorhandene 3D-Modelle in das Comos-Modell übernommen werden.
1. Lohmann, T.; Lederhose, M.; Heydemann, M.: 3R international (43) Heft 6/2004, Neue Ansätze zur effizienten Anlagenplanung in der FEED-Phase
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Comos-PT-Module
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