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Anlagenservice per Knopfdruck

Durch kontinuierliche Überwachung und Diagnose zu effektiven Dienstleistungen
Anlagenservice per Knopfdruck

Hohe Auslastungen, minimale Ausfallraten sowie eine präzise Planung und Steuerung sind wichtige Voraussetzungen für den effizienten Betrieb von industriellen Anlagen. Die Optimierung dieser kritischen Faktoren wird inzwischen maßgeblich durch industrielle Instandhaltungsdienstleistungen vorangetrieben. Siemens hat daher ein internetbasiertes Zustandsüberwachungssystem für industrielle Anlagen entwickelt, das potenzielle Probleme der Systeme frühzeitig erkennt.

Jörg Bauer, Alexandra Palt

Das Zustandsüberwachungssystem ePS-Network-Service bildet die Basis, damit sowohl die eigenen Servicespezialisten als auch die zuständigen Instandhalter beim Anwender rund um die Uhr auf die Betriebs- und Störinformationen der angeschlossenen Maschinen zugreifen können. ePS-Network-Service funktioniert weltweit über Internet und liefert quasi auf Knopfdruck ein detailliertes Abbild über die Historie und den aktuellen Zustand der vernetzten Maschinen. Das System lässt sich so detailliert konfigurieren, dass bei einem Servicefall die zuständigen Stellen umgehend eine E-Mail oder SMS bekommen. Zudem lassen sich jederzeit spezielle Test- und Diagnoseprogramme entweder durch den Bediener vor Ort oder von der Serviceabteilung aktivieren und online auswerten.
Die Besonderheit von ePS-Network-Service besteht in der ortsunabhängigen Verfügbarkeit des Systems. Da der Zugriff über eine Internetverbindung erfolgt, kann die Benutzeroberfläche auf jedem PC aufgerufen werden. Nach Vereinbarung kann der direkte Fernzugriff auch für einen Servicetechniker freigegeben werden, um im Bedarfsfall eine schnelle Unterstützung anfordern zu können. Somit kann der Anlagenservice noch effektiver und zuverlässiger erfolgen.
Das Zustandsüberwachungssystem zählt zum Siemens Remote Service (SRS), ein Verfahren, über das technische Dienstleistungen mithilfe von Telekommunikationsnetzwerken an einem entfernten Ort erbracht werden. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf proaktiven Services und multimedialer Kommunikation. Zu den wichtigsten Einsatzgebieten gehören die Unterstützung der Instandhaltung sowie die Prozessoptimierung beim Einsatz von Maschinen und medizintechnischen Geräten. Der SRS löst die traditionellen Methoden des Teleservice auf Basis von Modems und einfachen Punkt-zu-Punkt-Verbindungen heute schrittweise ab.
Die Tragweite von Remote-Service-Dienstleistungen aus der Ferne zeigt eine aktuelle Studie (2009) von AFSMI German Chapter und der ISS Business School of Service Management. In dieser Studie wird betont, dass Remote Services bei der Senkung von Servicekosten und der Integration von Serviceorganisationen entscheidend zur Wertschöpfung des Kunden beitragen. Ihnen wird zudem ein erhebliches Potenzial als Treiber von innovativen Geschäftsmodellen im Dienstleistungsbereich beigemessen.
Bereits im Jahr 2006 sahen die befragten Experten einer Delphi-Studie des Projekts EXFED einen enormen technischen Vorteil in der Anwendung von Remote Services darin, „dass es durch den Einsatz einer Echtzeitüberwachung von Produktionsabläufen zu einer deutlichen Minimierung der Stillstandszeiten […] kommen wird.“ [1] Die größte Herausforderung beim Einsatz von Remote Services lag aus Sicht der Befragten in den Sicherheitsbedenken der Kunden. Häufig wurde die Sorge geäußert, Unbefugte könnten über das Internet auf interne Netzwerke und Maschinen zugreifen und diese ausspionieren oder manipulieren.
Hohe Kompatibilität
Mit ePS-Network-Service bietet Siemens eine sichere und für den Anwender transparente Möglichkeit, SRS in Anspruch zu nehmen. Basis ist die internetbasierte Plattform cRSP (common Remote Service Plattform), die sowohl den Fernzugriff auf die angeschlossenen Systeme als auch die Übertragung von Daten und die proaktive Überwachung von Geräten und Anlagen mithilfe moderner Agententechnologie ermöglicht. Durch die Protokollierung aller Aktivitäten und ein maßgeschneidertes Reporting werden Nachvollziehbarkeit und Transparenz aller Wartungsaktivitäten sichergestellt. Diese Sicherheit wird zudem mit Zertifizierungen wie der ISO 27001 kontinuierlich überprüft und bestätigt.
SRS findet vor allem in industriellen Anlagen Anwendung, in denen Siemens-Produkte wie Simatic, Siplus CMS, Sinumerik, PCS 7 und Simotion eingesetzt werden. Damit können aber auch die Zustände von Komponenten anderer Hersteller sowie Motoren, Getriebe, Roboter, Sensoren und PCs über Standardschnittstellen überwacht werden.
Die Integration der ePS-Module in die Anlage und die dadurch erzielten Vorteile erstrecken sich über alle Arbeitsebenen. Die ePS-Datenerfassung erfolgt auf Arbeits- und Kontrollebene, indem der ePS-Client auf einem PC, einem Server oder einer Microbox die relevanten Maschinendaten von der Anlage empfängt und in vom Benutzer definierten Zeitintervallen an einen Datenspeicher sendet. Das kann sowohl der ePS-Zentralserver von Siemens sein als auch ein Satellit in der IT-Infrastruktur des Kunden. Mittels des ePS-Servers werden je nach der Konfiguration des Kunden Tools zur Datenverwaltung, beispielsweise Variablen-Monitore, Signalverläufe oder Alarme bei Grenzwertüberschreitungen auf operativer Ebene bereitgestellt. Reporting- und Workflow-Dienste wie SMS, E-Mails und Instandhaltungstickets machen eine kontinuierliche Zustandsüberwachung für den Anwender aufwandsarm und effektiv. Die gesammelten Daten können für statistische Erhebungen, Maschinenvergleiche, langfristige Betrachtungen und Berechnung objektiver Kennzahlen verdichtet werden und auch als Planungsgrundlage für die Managementebene dienen.
Umfangreiche Dienstleistungen
Die Dienstleistungen, die durch ePS-Network-Service ermöglicht werden, sind sehr umfangreich. Remote Services können deshalb sowohl im Rahmen einmaliger Serviceprojekte, beispielsweise zur „Zuverlässigkeitssteigerung“ oder bei „Services für Industrial-IT und Automation“, als auch durch Service- und Wartungsverträge von den Anwendern in Anspruch genommen werden. Zu den Services zählen ein agentenbasiertes System, kontinuierliche Zustandsüberwachung, kontinuierliche und automatische Daten- und Ereignisüberwachung, Funktionsprüfungen, Remote-Fehlersuche und -analyse, Diagnose und Support, Workflow-Integration und ein zentraler Protokollierungsservice.
In mehreren größeren Anlagen der Prozessindustrie, unter anderem in der Chemie, unterstützt SRS mit höchster Sicherheit und Zuverlässigkeit die Automatisierungstechnik mit dem Produktsupport. Aus der Ferne unterstützen Experten den Anwender bei der schnellen Behebung von Fehlern und Problemen, indem über die SRS-Infrastruktur eine direkte Verbindung zur Steuerung der Anlage hergestellt wird.
1. „Remote Services“ S. 189, Hrsg.: Dirk Holtbrügge, Hartmut Holzmüller, Florian v. Wangenheim, 2007.
Online-Info www.cav.de/0810403
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