Startseite » Chemie » Antriebstechnik (Chemie) »

Niederspannungsmotoren treiben Zahnradpumpen für die Polymerproduktion an

Mit Ex-Schutz
Niederspannungsmotoren treiben Zahnradpumpen für die Polymerproduktion an

Das Unternehmen Witte mit Sitz in Tornesch bei Hamburg produziert hochpräzise Zahnradpumpen. Diese kommen unter anderem bei der Herstellung von Styrol basierten Copolymeren zum Einsatz. Dabei verwendet das Unternehmen ABB-Niederspannungsmotoren für explosionsgefährdete- und sichere Bereiche, die eine Vielzahl anspruchsvoller Spezifikationen erfüllen müssen.

Die Witte Pumps & Technologie GmbH liefert ihre Präzisions-Zahnradpumpen an Anwender aus der Kunststoff- und Chemieindustrie, der Pharma und Kosmetikbranche sowie der Lebensmittelindustrie. Neben Sonderlösungen für die Industrie entwickelt und produziert das Unternehmen auch eine Reihe von Standardpumpen an. Die Pumpen werden weltweit beispielsweise bei der Herstellung von Kunststoffen oder zur Förderung von Chemikalien verwendet.

Zum Einsatz kommen die Zahnradpumpen von Witte unter anderem bei der Herstellung von Styrol-Acrylnitril- (SAN) und Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymeren (ABS). Der Pumpenspezialist besitzt umfangreiche Erfahrung bei diesen Anwendungen. Durch seine hohe Flexibilität kann der Mittelständler individuell auf die Wünsche der Anwender reagieren. Außerdem kann er aus seiner langjährigen Tätigkeit im petrochemischen Bereich auch auf viele Referenzprojekte verweisen, bei denen seine Pumpen sehr hohen Druck erzeugen können, wie es bei der SAN- und ABS-Produktion gefordert ist.

ABS wird durch die Synthese von SAN mit Polybutadien hergestellt, wohingegen SAN-Copolymere aus den Monomeren Styrol und Acrylnitril bestehen. SAN ist ein transparenter, relativ steifer Kunststoff, während ABS eine hohe Schlagzähigkeit aufweist. ABS wird als technischer Kunststoff unter anderem in der Automobilindustrie und Elektroindustrie sowie zur Herstellung von Spielzeug (z. B. Legosteine, und Playmobil) eingesetzt.

Austrags- und Hochdruckpumpen für die SAN- und ABS-Produktion

SAN wird in mehreren Prozessstufen hergestellt. In der ersten Prozessstufe unterhalb des Schmelze-Reaktors kommen Austragspumpen von Witte zum Einsatz, die die Schmelze zur nächsten Prozessstufe fördern, der Aufbereitung in einem weiteren Reaktor. Von dort aus pumpt eine weitere Austragspumpe die Schmelze zu einem Devolatilizer, wo ihr das Lösungsmittel, Restmonomere, Reaktionsnebenprodukte und Wasser entzogen werden.

Hinter dem Devolatilizer findet sich wieder eine Austragspumpe von Witte, die die Schmelze unter Vakuum zu einer Hochdruckpumpe (Boostercore-Pumpe) fördert. Die Pumpe sorgt dafür, dass ausreichend Prozessdruck für das nachgelagerte Downstream-Equipment zur Verfügung steht, wo die Schmelze von Verunreinigungen gereinigt und die Polymermasse pelletiert wird.

Der ABS-Prozess ähnelt dem SAN-Prozess. Nur wird hier der nötige Vordruck mit einer Hochdruckpumpe der Boostercore-Baureihe erzeugt, die die Schmelze in einen Extruder fördert. Durch Synthese wird in dieser Prozessstufe das SAN in Verbindung mit dem Polybutadienkautschuk in ABS umgewandelt. Hinter dem Extruder befindet sich eine weitere Boostercore-Hochdruckpumpe, die die Schmelze durch einen Siebwechsler zur Reinigung transportiert. Danach wird die ABS-Schmelze zu einer Granulierung verbracht und zu Pellets verarbeitet.

Niederspannungsmotoren für Ex- und sichere Bereiche im Einsatz

Bei seinen Projekten setzt Witte Motoren von ABB ein. Die Niederspannungsmotoren für explosionsgefährdete (Ex-) und sichere Bereiche müssen eine Vielzahl teils anspruchsvoller Vorgaben und Spezifikationen der Anwender erfüllen, darunter:

  • Die Ex-Motoren müssen über einen großen konstanten Drehmomentbereich verfügen.
  • Oberflächenbehandlung und -beschichtung der Motoren müssen den Anforderungen der Korrosionsklasse C5M nach ISO12944 entsprechen.
  • Alle Motoren müssen hocheffizient und energiesparend sein.
  • Das Kühlgebläse des Motors muss aus Metall bestehen, korrosions- und alterungsbeständig sein und die gleiche Lebensdauer wie der Motor haben.
  • Die Messung der Lager- und Wicklungstemperatur wird lokal angezeigt und an das Leitsystem übertragen.
  • Alle Motoren sind mit Sonderoptionen ausgestattet, die eigens durch das ABB Engineering für Witte hinzugefügt wurden.

Motoren für die Prozessindustrie von ABB sind robuste Produkte, die auf Haltbarkeit, Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit und Effizienz auch in anspruchsvollen Umgebungen und Anwendungen ausgelegt sind. Zur Realisierung kundenspezifischer Lösungen können sie dank ihrer Flexibilität individuell an die jeweiligen Anforderungen angepasst werden. Es gibt zahlreiche Optionen für Anwendungen in der Prozessindustrie sowie ausgewähltes Zubehör wie Lösungen zur Vibrations- und Drehzahlüberwachung. Darüber hinaus können die Motoren modifiziert werde, z. B. für die Fuß- und Flanschmontage.

Die explosionsgeschützten Niederspannungsmotoren sind so konstruiert, dass sie dem durch eine interne Explosion verursachten Druck standhalten, ohne Schaden zu nehmen, und eine Flammenausbreitung außerhalb des Gehäuses verhindern. Sie sind für die Gasgruppen IIB und IIC zertifiziert und erfüllen alle relevanten internationalen Normen, darunter IEC, European (EN) und ATEX sowie die wichtigsten Spezifikationen für die Öl-, Gas- und Chemieindustrie.

ABB Motion Deutschland, Ladenburg


Autor: Andreas Diedrich

Vertriebsingenieur, Region Nord-Ost,

ABB Motion Deutschland

Unsere Webinar-Empfehlung


Hier finden Sie mehr über:
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de