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Keine Chance für Tropfwasser

Mit pneumatisch betätigter Einkanalweiche
Keine Chance für Tropfwasser

Bei der Erzeugung hochreiner Kunststoffgranulate werden Prozessbehälter und Fördereinrichtungen vor einem Farb- oder Chargenwechsel mit Wasser gereinigt. Dabei stellt eine mit Druckluft gedichtete Einkanalweiche sicher, dass kein Waschwasser in das Granulat tropft.

Jochen Wackler

Hochwertige Kunststofferzeugnisse, z. B. optische Speicher wie Compact Discs (CD) oder Digital Versatile Discs (DVD), erfordern zu ihrer Herstellung ein flusen- und abriebfreies Granulat. Um bei Lexan, dem Polycarbonat von GE Plastics, Bergen op Zoom/Niederlande, die geforderte Reinheit sicherzustellen, werden Prozessbehälter und Fördereinrichtungen für das Granulat vor jedem Chargenwechsel mit einem pulsierenden Wasserstrom gründlich von allen Feinteilen und Ablagerungen gereinigt. Das Waschwasser wird vor dem Granulatbehälter ausgeleitet; es darf auf keinen Fall in das Granulat gelangen. Die bisher für die Ausleitung verwendeten Apparaturen verursachten wegen Dichtungsverschleiß und Ablagerungen hohen Wartungsaufwand.
Mit einer Spezialausführung ihrer bewährten Einkanalweiche WEK konnte Coperion Waeschle die bestehenden Probleme lösen (Abb. 1). Die pneumatisch betätigte Weiche mit kugelförmigem Drehteil weist stoßfreie Übergänge ohne Querschnittsveränderung auf. Sie ist senkrecht eingebaut; das Granulat fällt in Betriebsstellung ungehindert und abriebfrei in den unter der Weiche stehenden Vorratsbehälter (Abb. 2, links). Ein zusätzlicher Vorteil ist der geringe Platzbedarf der sehr kompakt gebauten Weiche. Sie ließ sich trotz der engen Platzverhältnisse in der bestehenden Anlage problemlos einbauen.
Druckluft dichtetgegen Waschwasser
Nach dem pneumatischen Umschalten vor dem Waschvorgang ist der Granulatabgang verschlossen, das Waschwasser strömt durch die Weiche zur Ausspeisleitung (Abb. 2, rechts). In dieser Stellung verhindert Druckluft anstelle einer wartungsintensiven Dichtung, dass Waschwasser in das Granulat gelangt. Diese Druckluft wird mit Hilfe von Bohrungen auf der wasserführenden Seite des Weichenkükens in spezielle Kanäle zwischen Küken und Weichengehäuse geleitet. Die im Dichtspalt nach außen strömende Luft verhindert auch ohne verschleißgefährdete Dichtung, dass Wasser eindringen kann. Die dichtende Druckluft wird ohne zusätzliches Steuersignal zeitgesteuert kurz vor Ende des Umschaltens, also vor Beginn des Waschvorgangs, zugeschaltet. So ist das Granulat im Vorratsbehälter unter der Weiche zuverlässig vor durchtretenden Waschwassertropfen geschützt.
Praktisch läuft der Waschvorgang ähnlich wie die Granulatförderung ab. Das Waschwasser wird mit Druckluft pfropfenartig durch die oft mehrere hundert Meter langen Förderleitungen geschoben. Bei diesem wenige Minuten dauernden Vorgang nimmt das Wasser auch alle die Feinteile mit, die durch elektrostatische Aufladung in den Leitungen haften. Nach dem Waschen wird das Fördersystem mit Druckluft in kurzer Zeit trockengeblasen.
Weder Verschleißnoch Ablagerungen
In einem zweimonatigen Testbetrieb mit etwa 180 Schaltvorgängen hat die Einkanalweiche alle an sie gestellten Erwartungen erfüllt. Eine Untersuchung vor Ort war leicht möglich: Sobald ein mit acht Schrauben befestigter Deckel abgezogen ist, ist das Küken zur Demontage zugänglich, ohne dass dessen auf der Rückseite liegender Antrieb abgebaut werden muss. Die Inspektion zeigte, dass an der Weiche weder Verschleiß aufgetreten ist, noch sich Produktreste im Innenraum abgelagert haben (Abb. 3). Durch die Ausführung in Aluminium mit eingesetzten Edelstahlrohren ist die Weiche korrosionsfrei.
Zudem erwies sich die Weiche als kostengünstig: Die Anschaffungskosten sind wegen des einfachen Aufbaus vergleichsweise gering. Der Kükenantrieb ist wartungsfrei, so dass als Betriebskosten nur die Kosten für die Druckluft für Antrieb und Dichtung anfallen. Mittlerweile setzt GE Plastics in seinen Produktionsanlagen weitere zwanzig derartige Einkanalweichen ein.
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