Auch für ungünstige Bedingungen

Dipl.-Ing. Peter Scholz

Die potentiellen Anwender werden mit der hohen Flexibilität der PC-Meßtechnik, der Automatisierbarkeit von Routinemessungen und der schnellen bedarfsgerechten Dokumentation und Analyse der Meßdaten umworben. Auf den ersten Blick ist die PC-Meßtechnik eine gute Lösung. Im konkreten Fall stellt sich aber heraus, daß der mobile Einsatz Eigenschaften fordert, denen viele Produkte nicht oder nur unzureichend gerecht werden. Hierzu gehören u. a. der direkte, universelle Signal-/Sensoranschluß, Signalkonditionierung (Vorverstärker, Filter), Meßdatenspeicherung, Echtzeitrechenleistung, Schockfestigkeit, Fernsteuerung und Datentransfer über Telefon und eine sehr leichte, übersichtliche Bedienung für das „schnelle Messen“.

µ-Musycs verbindet die technischen Vorteile der PC-Meßtechnik mit den preislichen Vorteilen von PC-Karten und der „Ein-Gerät“-Philosophie von konventionellen Meßgeräten. In einem kompakten Gerät befinden sich analoge Eingänge (35 mit 15 bit) zur zeitsynchronen Datenaufnahme und zusätzlich über 8 analoge Ausgänge sowie 32 digitale Ein- und Ausgänge.

Eine flexible Anschlußtechnik, Signalkonditionierung, Speicher und Signalprozessor sind integrale Bestandteile des Gerätes. Die integrierte Signalkonditionierung trägt dem Wunsch nach direktem Sensoranschluß in vollem Umfang Rechnung. Praktisch alle in der physikalischen Meßtechnik üblichen Sensoren lassen sich direkt auf der Rückseite des Gerätes anschließen. Um Daten unabhängig vom PC speichern zu können, steht ein bis zu 500 MB großes Wechselspeichermedium zur Verfügung.

Für Echtzeitaufgaben wie die Online-Datenreduktion, Transitional-Recording sowie die direkte Anzeige und Speicherung virtueller (mathematisch verrechneter) Kanäle, sind Signalprozessoren im Gerät integriert. Hiermit lassen sich auch Steuerungs- und Überwachungsaufgaben unabhängig vom Meßbetrieb realisieren.

Um in der Masse der Fälle einen direkten Sensoranschluß gewährleisten zu können, sind bereits in der Basisversion folgende Sensoren direkt anschließbar:

• Spannungen bis 10 V an Single ended oder Differenzeingängen,

• Thermoelemente,

• Pt100,

• Beschleunigungsaufnehmer (z. B. Piezotron) und

• inkrementale Geber.

Speziell in Meßeinsätzen während Inbetriebnahmen müssen sporadische Fehler gefunden und reproduzierbar gemacht werden. Ein weiteres Hauptanwendungsgebiet ist der Nachweis einer korrekten Funktionalität über einen längeren Zeitraum. Beide Anwendungen verlangen nach sehr tiefen und flexibel verwaltbaren Speichern, umfangreichen Triggerfunktionen und Möglichkeiten zur Echtzeit-Datenreduktion.

µ-Musycs ist ideal für das Arbeiten in klimatisch ungünstigen Umgebungen. Neben der Normalversion, die einen üblichen Temperaturbereich von 0 bis 40 °C hat, steht gegen Aufpreis eine Version für den Einsatzbereich von -20 °C bis +60 °C zur Verfügung. Diese ist auch als IP65-Variante lieferbar.

µ-Musycs kann, nachdem es konfiguriert und gestartet wurde, auch unabhängig vom PC als Black-Box betrieben werden. Selbst nach Netzausfall ist es „selbststart-fähig“. Große Meßdatenmengen werden in diesem Fall auf die im Meßgerät befindliche PCMCIA-Festplatte geschrieben. Um Daten abzuholen, läßt sich die Platte im „hot-plug“ während laufender Messung ohne Datenverlust austauschen.

Eine weitere Möglichkeit, Daten von weit entfernten, eventuell auch über Ethernet vernetzten, µ-Musycs abzuholen, ist ein Modem. An der Meßstelle selbst ist es also nicht erforderlich, einen PC zu haben. Man wählt sich über ein Modem ins Meßgerät, kann es vollständig bedienen und Meßdaten sichten. Selbst ein Online-Display gerade auftretender Ereignisse ist in Grenzen möglich.

Weitere Informationen cav-250