MPTC: Auf einen Streich

Die Temperaturkalibriereinheit MPTC von Bioengineering besteht aus einem Heißwasserkreislauf, einem genauen Temperaturregler, einer austauschbaren Kalibrierstrecke mit mehreren Stutzen für unterschiedliche Temperatursensoren, zwei Referenzthermometern am Anfang und Ende der Kalibrierstrecke, die bequem ausgetauscht werden können, sowie Anschlüssen für Wasser und Strom. Der Heißwasserkreislauf speist ein Rohr, das mit mehreren Sensoraufnahmestellen bestückt ist. So lassen sich mehrere Temperatursensoren, auch unterschiedlicher Bauart, gleichzeitig kalibrieren. Die Temperaturmessstrecke ist genau definiert und es wird kein Ölbad oder Trockenkalibrator benötigt.

Der Kalibriervorgang umfasst mehrere Schritte, die im Folgenden ausführlich dargelegt sind. Zunächst werden die zu kalibrierenden Sensoren aus der Anlage in die Messstrecke ummontiert, ohne die Kabelverbindung zum Anzeige- oder Regelgerät zu lösen. Dann wird der Heißwasserkreislauf mit Wasser gefüllt. Mit der sehr genauen Regelung der IFM-Regeleinheit lässt sich der Kreislauf auf die gewünschte Solltemperatur bringen. Geheizt wird elektrisch und gekühlt mit Wasser. Die zwei zertifizierten Referenzthermometer überwachen den Istwert am Anfang und Ende der Kalibrierstrecke. Nach dem Erreichen eines stabilen Istwertes können die zu kalibrierenden Sensoren abgefragt und gegebenenfalls nachjustiert werden. Sind alle Sensoren kalibriert, wird per Tastendruck der nächste von bis zu 10 vorprogrammierbaren Sollwerten eingestellt und der ganze Vorgang wiederholt. Schließlich erfolgt die Abkühlung des Kreislaufs und die Sensoren können herausgenommen und wieder am ursprünglichen Platz in der Anlage montiert werden.

Der Heißwasserkreislauf kann sehr stabil geregelt werden (Schwankung <0,05 °C). Die Genauigkeit des Referenzwertes ist abhängig vom gewählten Referenzthermometer (Pt 100 Klasse A) und der Genauigkeit des Messgeräts (±0,1 °C oder ±0,03 °C). Der Kalibrierbereich des MPTC kann für Sensoren von 25 °C bis zum oberen Bereich von 140 °C eingesetzt werden. Tiefere Kalibrierpunkte lassen sich mit entsprechend kaltem Kühlwasser erreichen. Ein Temperatursprung von 20 bis 125 °C dauert weniger als 25 min; in weniger als 20 min ist wieder auf 20 °C abgekühlt. Die Sollwerte lassen sich in beliebiger Reihenfolge mit individueller Stabilisierungszeit vorgeben. Per Knopfdruck lässt sich der nächste Kalibrierpunkt schnell und automatisch anfahren. Die MPCT-Einheit kann auch ohne zweites Referenzthermometer am Messstreckenanfang betrieben werden. Das IFM-Regelgerät wird vor Kalibrierbeginn auf das Referenzthermometer eingestellt. Der Kalibriervorgang lässt sich mit BioLogg auf einem PC darstellen. Ferner stehen auf der Messstrecke unterschiedliche Anschlüsse, z.B. Tri-Clamp, Rohr-Pt100, etc., zur Verfügung.

Zur Einhaltung des cGMP-Standards bei der Temperaturkalibrierung gilt, dass über die gesamte Messkette kalibriert wird, also inklusive Sensor, Verstärker und Anzeige. Falls weitere Werte angezeigt oder ausgedruckt werden, sind die entsprechenden Kettenkomponenten ebenfalls zu kalibrieren. Darüber hinaus wird die periodische Kalibrierung von Temperatursensoren gefordert. Mindestens drei Punkte müssen kalibriert werden. Dieser Vorgang ist schriftlich zu dokumentieren. Die Kalibrierung muss mit einem Kalibrator erfolgen, der drei- bis viermal genauer ist als der zu kalibrierende Sensor. Dazu wird ein zertifiziertes Messgerät benötigt, dessen Genauigkeit auf einen internationalen Standard zurückverfolgt werden kann. Die Referenzthermometer der MPCT-Einheit sind kalibriert und werden mit einem SCS-Zertifikat ausgeliefert. Für die periodische Nachzertifizierung können die Referenzthermometer sehr einfach vom MPTC demontiert und zu einer Zertifizierungsstelle geschickt werden. Wird der MPTC dennoch gebraucht, so lassen sich kurzerhand Ersatzgeräte einbauen.

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