Ein Sparprogramm der besonderen Art: Aufgabe von Optima Consumer war es, mehrere dezentrale Abfüll- und Verpackungslinien durch wenige neue zu ersetzen. Die zu verarbeitende Vielfalt ist beachtlich. Es werden Fungizide und Herbizide in zahlreichen Flaschen- und Kanisterformaten bzw. Produktvarianten verarbeitet.
Autor Martin Sauter Kaufmännischer Geschäftsführer, Optima Consumer
Eine Voraussetzung für die Anlagenzentralisierung war daher, dass bei Produktwechseln mittels der Anlagentechnik Crosskontamina-tionen sicher ausgeschlossen werden könnten. Als weitere Besonderheit war eine Ausführung nach den Atex-Richtlinien bis hin zu Zone 1 vorzusehen – was bedeutet: Explosionsschutz für Bereiche, die sehr hohe Sicherheit erfordern.
Optima Consumer hat für die Gruppe der Fungizide und Herbizide mehrere Abfülllinien realisiert. Um gleichzeitig die Linienzahl zu reduzieren und schnelle Produkt- und Formatwechsel gewährleisten zu können, sind sämtliche produktberührenden Teile schnell wechselbar. Alle anderen Komponenten der Komplettlinien – Flaschen- und Kanisteraufsteller, Verschließer, Kontrollwaagen, Siegelgeräte, Etikettierer, Case Packer und Palettierung – werden vor allem über die Maschinensteuerung sowie über weitere steckbare Format-teile angepasst.
Dezentrales Reinigungskonzept
Die Füllmaschinen sind an allen Linien in spezieller Modulbauweise ausgeführt. Es handelt sich um fest installierte Maschinen, auf denen Massedurchflusssysteme aufgebaut sind. Der Unterschied zu konventionellen Systemen: Bei einem Produktwechsel oder Reinigungszyklus werden sämtliche produktführenden Teile als Modul aus der Maschine ausgefahren und auf einem Transportwagen einer dezentralen Reinigungsstation zugeführt. Unmittelbar nach dem Entfernen der benützten Module können die neuen, vorgereinigten angedockt werden. Klarer Vorteil ist hier der Zeitgewinn: Während der Produktion können die sich nicht in Produktion befindenden Füllmodule unabhängig gereinigt und auf das nächste Produkt vorbereitet werden. Die Reinigungsstationen wurden mit Steuerungen von Optima Consumer ausgeführt.
Die Massedurchflussfüllmaschinen unterscheiden sich in ihrem Füllbereich. An den Flaschenlinien wird unter einem Liter, an den Kanisterlinien über 2,5 l dosiert. Die Dosiergenauigkeit ist auf eine optimale Erfüllung der Fertigpackungsverordnung (FPV) hin ausgelegt.
Den Verschließvorgang übernimmt eine Gantry-System (Optima KVG) und ein in Servotechnik ausgeführter Verschließer Optima V100. Nach identischen Kontrollwaagen folgen Etikettiermaschinen, die wiederum Kontrolleinheiten besitzen.
Für die Umsetzung der Atex-Bestimmungen wurden die Anlagen in definierte Zonen mit unterschiedlichen Anforderungen eingeteilt. Innerhalb dieser Zonen kommen bei Bedarf spezifische Komponenten zum Einsatz.
Projektierung bis Inbetriebnahme
Die Projektierungsphase verlief sehr kooperativ und konstruktiv – gerade auch in Hinblick auf die festzulegende Bandführung und Platzierung der verschiedenen Komponenten im knapp bemessenen Raum. Nach der Installation wurden die Linien in enger Zusammenarbeit mit dem Kunden intensiv beobachtet. Zahlreiche Details konnten damit noch optimiert werden. Dabei wurde die Effektivität des Flaschenaufstellers durch entsprechende Anpassungen noch weiter verbessert oder auch der Verschleiß an den Bandübergängen minimiert.
Halle 16, Stand F25
prozesstechnik-online.de/cav0514466
Unsere Webinar-Empfehlung
Der Webcast MTP und modulare Produktion bietet eine einzigartige Gelegenheit, mehr über die aktuellen Entwicklungen bei MTP und in der modularen Produktion zu erfahren.
Chemie- und Pharmaproduktion braucht mehr Flexibilität
In der heutigen sich schnell wandelnden Welt stehen…
Teilen: