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Ausgelegt für schnelle Rezepturwechsel

Lohnmischbetriebe erhalten die notwendige Flexibilität mit Komponenten von Azo
Ausgelegt für schnelle Rezepturwechsel

Immer häufiger greifen Schüttgutverarbeiter in der Feinchemie auf Lohnmischbetriebe zurück, die über ein umfangreiches Know-how und eine besonders hohe Flexibilität verfügen. Dies gilt sowohl für die Form der Anlieferungsgebinde als auch für die Abfüllgebinde. Geleistet werden kann die hohe Flexibilität der Dienstleister allerdings nur mit dem richtigen Equipment.

Dipl.-Ing. Helmut Kaiser, Dipl.-Ing. Karl Horinger

Bei der Konzeption von Misch- und Abfüllanlagen in Lohnmischbetrieben, bei denen ein besonderes Augenmerk auf Flexibilität, schnellen Rezepturwechsel sowie Reinigungsfreundlichkeit liegt, kommt es bereits im Vorfeld auf eine exakte Planung an. Die Mischbetriebe müssen fast täglich ihre Produktion umstellen, um so auf neue Kundentrends und Kundenanforderungen reagieren zu können. Bei den Lohnmischbetrieben in der Feinchemie werden prinzipiell zwei Umwandlungsprozesse unterschieden: Einerseits der reine Umwandlungsprozess – hier geht es darum, ein Gebinde in ein anderes zu überführen –, andererseits, und das ist der weitaus komplexere Prozess, das Veredeln während dieser Umwandlung. Hierbei werden die eingesetzten Rohstoffe auf eine Spezifikation hin veredelt und dann ebenfalls in Auslieferungsgebinde abgefüllt.
Gebindeanlieferung
Die Schüttgüter werden in der Regel als Sackware, in Big Bags oder in Silofahrzeugen angeliefert. Die Lohnmischbetriebe stellen hierfür entsprechende Produktaufgabe- und Einschleusemöglichkeiten in ihr Verarbeitungssystem zur Verfügung. Dies sind im Bereich der Sackaufgabe beispielsweise Azo-Einfülltrichterstationen, in die die Säcke staubarm ins geschlossene, pneumatische Fördersystem aufgegeben werden. Entsprechende Filter- und Aspirationssysteme stellen in diesem Bereich den Bediener- und Produktschutz sicher. Werden Großmengen als Sackware angeliefert, kommen bei der Produktaufgabe auch vollautomatische Sackentleersysteme von Azo zum Einsatz. Mit diesen Anlagen lassen sich palettierte Säcke öffnen und restmengenfrei entleeren. Damit keine Verunreinigungen in die Produktion gelangen, werden Wirbelstromsiebmaschinen eingesetzt. Sie verhindern sicher, dass Papierreste, Folienschnitzel oder Agglomerate in den weiteren Verarbeitungsprozess gelangen.
Für Rohstoffe in Big Bags stehen ebenfalls passende Entleersysteme von Azo zur Verfügung. Die auf Paletten angelieferten Big Bags werden zu einer Big Bag-Entleerstation mit einem Hebezeug gebracht. Mit dem Anschlusssystem, das als Doppelringsystem ausgebildet ist, lassen sich die Big Bags staubdicht an das geschlossene Fördersystem andocken. Sie können komplett entleert werden oder auch als Pufferbehälter dienen.
Für die Großmengen an Mineralien wie z. B. Kieselsäure, Bentonit, Kaolin, Kieselkreide und Kreide stehen Außensilos zur Verfügung, die von Silofahrzeugen befüllt werden. Die Außensilos sind mit entsprechenden Filtern, Füllstandmesssystemen und mit Austragsystemen wie Belüftungsböden ausgestattet. Damit Durchsätze und Füllstände erfasst werden können, stehen diese Silos auf Messdosen, d. h. die Anlieferungsmenge kann jederzeit kontrolliert werden und auch der Bestand ist nachvollziehbar.
Bei der Umwandlung in andere Gebinde werden die Schüttgüter von den Aufgabestellen über Rohrleitungssysteme mit automatischen Rohrweichen in Abpacksilos überführt. Sie dienen als Pufferbehälter, denen sehr exakte Dosierorgane nachgeschaltet sind. Über eine Vorverwiegung können dann Big Bags beschickt werden. Alternativ ist es in diesen Befüllanlagen auch möglich, Big Bags genau auf Gewicht hin zu befüllen.
Misch- und Veredlungsprozesse
Eine komplexere Aufgabenstellung im Lohnmischbetrieb stellt das Veredeln und Mischen dar. Den Rohstoffen werden dabei in Mischlinien unter Zugabe von Additiven, Flüssigkeiten und ähnlichen Zusatzstoffen bestimmte Eigenschaften verliehen. Das Beschicken der fahrbaren Behälterwaagen über den Mischern erfolgt beispielsweise durch Saugwiegesysteme. Entsprechend den Schüttgewichten der einzelnen Rohstoffe sind diese unterschiedlich groß ausgeführt. Dies hat zur Folge, dass die Wiegesysteme auf die entsprechenden Wiegebereiche exakt abgestimmt werden müssen. Für kleinere Mengen verfügen die Wiegesysteme über Genauigkeiten zwischen 50 und 100 g, bei großen Systemen erreichen sie Wiegegenauigkeiten zwischen 100 und 200 g. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, spezielle Additive bedienergeführt über Handwiegeplätze grammgenau in den Mischer zu dosieren. Darüber hinaus werden Einfülltrichterstationen eingesetzt, die mit entsprechenden Austrags- und Dosierorganen ausgestattet sind. Von hier aus werden beispielsweise Azodos-Dosiersysteme beschickt, die dann anschließend unter Einhaltung engster Toleranzen in fahrbare Componenter-Waagen dosieren. Die Azodos-Systeme sind als Negativ-Wiegesyteme ausgeführt, d. h. es wird die exakt entnommene Menge registriert und dokumentiert. Der lineare Componenter ermöglicht es, mehrere nebeneinander stehende Mischer entsprechend der Anforderung zu bedienen. Ein besonderes Augenmerk wird hier auf die staubdichte Andockung, die vollautomatisch erfolgt, gelegt. Da es sich bei den Mischprozessen in der Feinchemie teilweise um Heißmischsysteme handelt, müssen besondere Ex-Schutzmaßnahmen vorgesehen werden. Dies betrifft speziell auch die Filter- und Abluftsysteme, die den Mischer entlüften. Auch werden in den Mischprozess, entsprechend der Rezeptur, hochgenau Flüssigkeiten eingewogen oder eindosiert. Diese werden in Fässern angeliefert, in eine entsprechende Flüssigkeitswaage, die in einem beheizten und isolierten Raum steht, gepumpt und von dort dem Mischprozess übergeben.
Entsprechend der Spezifikation und den geforderten Eigenschaften des Mischgutes werden dann in einem speziellen Mischprozess, die für den Kunden erforderlichen Mischgüten erzeugt. Danach werden die sehr homogenen Mischungen über Fördersysteme in entfernte Abpacksilos transportiert und dem Abfüllprozess zugeführt.
cav 466

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