Profibus-Funktionalität stand ganz oben auf der Wunschliste der PLS80E-Anwender. Seit kurzem läuft der Prototyp des weiterentwickelten Prozessleitsystems, dessen Herzstück das Computer-Modul CX21 ist. Der im Invensys-Konzern aufgegangene Hersteller Eckardt geht davon aus, dass die neue kompatible Komponente im ersten Quartal 2003 auf den Markt kommt.
Nachdem der Invensys-Konzern den Prozessleitsystem-Spezialisten Eckardt übernommen hatte, sollte PLS80E mit dem konzerneigenen I/A-System verbunden werden. Die Reaktion vieler Eckardt-Kunden – allein in Deutschland rund 200 Firmen der Prozessindustrie – fiel verhalten aus, nicht zuletzt wegen der hervorragenden Batch-Qualitäten des PLS80E. Forderungen nach der Beibehaltung und der Weiterentwicklung des PLS80E durch den Hersteller wurden laut. Der anhaltende Druck überzeugte.
Maßgeblichen Einfluss auf die Weiterentwicklung des Leitsystems, das bereits vor 13 Jahren die Rezeptursteuerung nach Namur 33 beherrschte, hatten die knapp 30 potenziellen Kunden, die sich im Oktober 2001 zum ersten PLS80E-Anwendertreffen in Stuttgart einfanden. Dort wurde dem Hersteller vom Auditorium auf Zuruf eine Wunschliste für die Weiterentwicklung des Prozessleitsystems zusammengetragen. Hohe Priorität verliehen die Anwender damals der Profibus-Anbindung, die dann auch als umzusetzender Punkt in die Entwicklungsabteilung der Stuttgarter getragen wurde.
Dass diese Produktentwicklung massiv von den PLS80E-Kunden angestoßen wurde, brachte Hartmut Wallraf, Geschäftsführer von Invensys Systems, während des zweiten Anwendertreffens im Oktober 2002 in Wesel zum Ausdruck: „Ich wurde von Ihnen geradezu bedrängt, die Entwicklung des PLS80E weiterzuführen.“ Was zunächst in die Entwicklung des neuen Computermoduls CX21 mündete. Der Prototyp wurde als wichtigste Neuerung auf der letztjährigen Zusammenkunft vorgestellt. Auf dem Modul beruhen die zwei neuen Funktionalitäten Profibus-Anbindung und das erweiterte Mengengerüst von 2000 Automatisierungsblockeinheiten (siehe Kasten).
Die auf dem ersten Treffen im Jahr 2001 von Invensys gegebene Zusage der Weiterentwicklung des Leitsystems war einer der Gründe, warum sich der Spezialchemikalienhersteller Byk Chemie für PLS80E als Leitsystem für eine neue Anlage in Wesel entschieden hatte. Schon die vorhandene Produktion betrieb Byk mit dem Leitsystem von Eckardt, dem sie in Eigenentwicklung ein Tool zum Rezepturmanagement aufgesetzt hatten. Die vollständige Automatisierung der neuen Produktion setzte aber zudem die Profibus-Funktionalität und ein stark erweitertes Mengengerüst des bewährten Leitsystems voraus. Diese Forderung erfüllten die Entwickler aus Stuttgart mit Hilfe des neuen CX21-Computermoduls.
Gerade die Kosten der fortwährenden Weiterentwicklung sollten nachfolgende Aufträge auffangen. So gab Peter Appel, Engineering-Leiter des Stuttgarter Invensys-Standorts, den Kunden auf dem letzten Treffen – zu dem sich nun schon 50 Interessenten einfanden – zu verstehen, dass „weitere Entwicklungen vom Erfolg der CX21 abhängen“. Schon drei Wochen später konnte er zufrieden feststellen: „Die in 2001 gegebene Zusage und die bisherigen Ergebnisse des sich noch in der Weiterentwicklung befindenden Prozessleitsystems haben unsere Kunden dazu veranlasst, weiter in PLS80E zu investieren. Der Weg hat sich gelohnt: Er hat uns Aufträge in erheblichem Maß beschert.“
Computer-Modul CX 21
Die Grafik zeigt die in Entwicklung befindliche CX21, die in zukünftigen Systemen eingesetzt wird. Sie enthält folgende Funktionalitäten:
• KS22 (Anbindung an den Systembus) • KS21 (Anbindung an den FE-Bus) • C23 (Computermodul) • Profibusschnittstelle
Zur Erreichung höchster Verfügbarkeit kann die CX21 redundant (1:1) eingesetzt werden. Die den CX21 zugewiesenen E/A-Module werden von der primären CX21 über den primären EA-Bus bearbeitet, die redundante CX21 spricht die E/A-Module über den redundanten EA-Bus an.
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