Totally Integrated Automation ist als Lösungsplattform für alle Industriebranchen geeignet. Angefangen von Applikationen aus der Fertigungstechnik bis hin zu verfahrenstechnischen Aufgaben. Die besondere Stärke zeigt sich in den Hybridbranchen, in denen der Produktionsablauf sowohl aus Elementen der Fertigungs- als auch Verfahrenstechnik besteht. Die vertikale und horizontale Integration stellt dabei die Anbindung an die Geschäftsprozesse der Unternehmensebene sicher.
Manfred Deppe
Jede Branche weist einen verfahrens- und einen fertigungstechnischen Anteil auf. Dieser Anteil drückt sich in der Verwendung von Prozessleitsystemen (DCS) oder speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) aus. Interessant ist hierbei, dass die Aufteilung zwischen beiden Systemen je nach Anforderungsschwerpunkt über die Branchen unterschiedlich ist.
Es gibt eine ganze Reihe von Branchen, in denen im größeren Umfang sowohl DCS- als auch SPS-Systeme erforderlich sind – die Hybridbranchen. Damit sind in den Hybridbranchen sowohl Prozesse aus der Verfahrens- als auch der Fertigungstechnik gegeben, deren Ablauf im Folgenden näher betrachtet werden soll.
Der typische Prozessablauf einer Hybridbranche lässt sich in vier Abschnitte einteilen. Für ein besseres Verständnis soll der Ablauf am Beispiel einer Bierproduktion dargestellt werden. Der erste Produktionsabschnitt ist der Wareneingang (Inbound Logistcs), in dem die erforderlichen Produkte für die Produktion angenommen und den entsprechenden Produktionsabschnitten zugeführt werden. Im Falle der Bierproduktion wären dies z.B. Hopfen, Malz, Flaschen, Kronenkorken oder Etiketten. Anschließend folgt der verfahrenstechnische Teil (Process) der Produktion – das Bierbrauen, welches aus dem Sudhaus, dem Gär- und Lagerkeller und der Filtration besteht. Hieran schließt der klassische fertigungstechnische Prozess (Discrete) an, in dem das Bier in Flaschen abgefüllt und verpackt wird. In dem Warenausgang (Out-bound Logistics) – dem letzten Produktionsabschnitt – liegt der Fokus auf der Logistik beim Lagern und dem Versand.
An dem Beispiel der Bierproduktion ist gut zu erkennen, dass ein enges Zusammenspiel aller Produktionsabschnitte erforderlich ist. Um dieses Zusammenspiel noch produktiver zu realisieren, bietet jetzt Totally Integrated Automation eine gemeinsame Lösungsplattform für verfahrens- und fertigungstechnische Produktionsabschnitte und damit die dreifache Durchgängigkeit zwischen Prozessleitsystemen, Steuerungen und Motion Control. Totally Integrated Automation hebt die Systemgrenzen zwischen der Verfahrens- und Fertigungstechnik auf und bietet die dreifache Durchgängigkeit
• im Engineering bei der Konfigurierung und Programmierung auf Basis einer gemeinsamen Bedienphilosophie,
• in der Kommunikation – sowohl horizontal wie auch vertikal – mit Profinet, dem Standard für die industrielle Ethernet-Kommunikation und Profibus, dem Feldbusstandard,
• in der Datenhaltung mit einem durchgängigen Datenfluss über alle Engineering-Werkzeuge, d.h. Daten müssen nur einmal eingegeben werden und ermöglichen die Konsistenz aller Daten bei Änderungen.
Siemens bietet auf Basis von Totally Integrated Automation für die verschiedenen Prozessschritte ein abgestimmtes Systemangebot an:
Der Wareneingang und der Warenausgang sind typischerweise PLC-Anwendungen, in denen die speicherprogrammierbare Steuerung Simatic S7 bei nahezu allen Steuerungsaufgaben eingesetzt werden kann. Für den verfahrenstechnischen Produktionsabschnitt bietet das Prozessleitsys-tem Simatic PCS7 mit seiner neuen Versi-on 6 bei deutlich höherem Mengengerüst und gesteigerte Performance vielfältige Möglichkeiten. Im fertigungstechnischen Teil, dem Discrete-Abschnitt, sind oftmals zusätzlich zu den Steuerungsaufgaben noch hohe Anforderungen an die Bewegungsführung innerhalb der Maschinen vorhanden, für die das Motion-Control-System Simotion genau das Richtige ist.
Damit alle vier Produktionsbereiche effizient zusammenarbeiten und in die Geschäftsprozesse des Unternehmens integriert sind, bietet Simatic IT eine umfassende Möglichkeit, um unterschiedliche Applikationen aus der Enterprise Resource Planning (ERP)-Ebene, der Manufacturing Execution Systems (MES)-Welt und der Automatisierungs-Welt einfach und wirtschaftlich zu verbinden.
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