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Baut niedrig und kompakt

Durchblasschleuse für die pneumatische Förderung
Baut niedrig und kompakt

Die SST-Durchblasschleuse DBS ist ein vielseitiges Zuführorgan für die pneumatische Förderung. Die robuste Konstruktion eignet sich auch für den Einsatz in staubexplosionsgefährdeten Anlagen. Ein besonderes Merkmal der DBS ist die deutlich reduzierte Leckluftströmung bei Druckförderung.

Das Schüttgut fällt bei der DBS wie bei konventionellen Zellenradschleusen im Einlauf in die Rotorkammern und wird durch die Rotordrehung nach unten transportiert. Der Produktaustritt erfolgt jedoch nicht im freien Fall, das Produkt wird mittels Förderluft horizontal im Druck- oder Saugbetrieb durch den integrierten Förderrohranschluss ausgeblasen. Da die Förderleitung quasi durch die Schleuse führt, wird Bauhöhe eingespart und eine gute Entleerung der Taschen erreicht. Durchblasschleusen sind mit engen Toleranzen zwischen Rotor und Gehäuse gefertigt, um eine Beeinträchtigung des Massenstroms durch die entgegengesetzt strömende Förderluft zu verhindern. Die Leckluft wird durch einen seitlichen, im Gehäuse angebrachten Stutzen abgeführt und beispielsweise in das Vorlagesilo zurückgeleitet. Zum gleichen Zweck werden auch spezielle Leckluftsammler, ggfs. mit Granulateinlauf, eingesetzt.

Konstruktive Merkmale
Für viele pneumatische Förderaufgaben ist die SST-Durchblasschleuse (Bild 1) eine einfache und damit preisgünstige Lösung. Ein wesentliches Merkmal ist, dass sie mit dem Rotor nur ein bewegtes Teil enthält, was die Instandhaltungskosten reduziert. Der Anschluss zur Förderleitung ist im Gehäuse bereits integriert, der Abstand zur Rotorachse ist dabei gering – der Grund für die niedrige Bauhöhe. Die Schleuse lässt sich zudem für Druck- und Saugfördersysteme einsetzen. Weitere Vorteile sind der große Leistungsbereich (Tabelle), hohe Betriebssicherheit und der Reinigungseffekt mittels Ausblasen der Rotortaschen.
Die DBS ist in vier Nennweiten zwischen NW 175 und 300 mm erhältlich.
Die Schnittzeichnung
in Bild 2 ver-
deutlicht die Konstruktion. Hier noch einige technische Daten:
  • Edelstahlrotor in Schweißkonstruktion
  • Gehäuse (1 in Bild 2) in Gusskonstruktion aus GG, GS, 1.4308, 1,4408, Aluminium mit hartcoatierter Lauffläche, 10 bar Ü druckstoßfest
  • druckdichte Wellenabdichtung (4) mit Radialwellendichtringen und Sperrluftanschluss
  • integrierte Leckluftabführung, optional mit Leckluftsammler
  • beidseitig außenliegende Lagerung (6)
  • Kettentrieb (7) mit seitlich angebautem Getriebemotor, oder Direktantrieb mit Aufsteckgetriebemotor, Antriebsleistung: 0,55 bis 2,2 kW
Aufbau und Funktionsweise
Die DBS-Durchblasschleuse ist für die Dosierung von Schüttgut in ein pneumatisches Niederdruck-(Flug)Fördersystem ausgelegt. Das Gehäuse ist nach unten verlängert, so dass die Luftversorgungs- und die Förderleitung über Flanschverbindungen in einer geraden horizontalen Linie daran angeschlossen werden können. Die DBS ist pneumatisch direkt durchströmt, sie erfüllt die Funktion einer Schleuse mit untergebautem Blasschuh. Dabei sind die Strömungsbedingungen günstiger und die Abmessungen kompakter. Das Zellenrad mit neun Taschen übernimmt die Materialdosierung und schüttet das Produkt taschenweise entsprechend der Antriebsdrehzahl in den kontinuierlichen Förderluftstrom. Das Produkt wird in der Förderleitung zum Empfangsbehälter transportiert.
Durchblasschleusen sind hochpräzise gefertigt, mit dem Ziel, die Leckluftmenge möglichst klein zu halten. Leckluft entsteht zwangläufig durch den Druckunterschied zwischen Produktaufgabeseite oberhalb und der druckbeaufschlagten Förderseite. Die Spalte zwischen Gehäuse und Zellenrad-Taschenkanten sind sehr klein, sie liegen zwischen 0,15 und 0,20 mm. Die speziellen Radialwellendichtringe beider Rotorwellenseiten werden mit einem Gegendruck in der Höhe des Förderdrucks beaufschlagt. Dafür dienen zwei symmetrische Lufteinspeisungen aus einer beidseitig wirkenden Sperrlufteinrichtung, versehen mit Magnetventil und Druckminderer mit Manometer. Dadurch wird verhindert, dass sich aufgrund des Druckunterschiedes eine schädliche Spaltströmung im Dichtelementenbereich, möglicherweise mit Leckage oder Staubaustritt nach außen verbunden, einstellt. Der Spüldruck wird stets geringfügig höher als der Systemdruck der Förderung einreguliert. Zur Ableitung der unvermeidlichen, nach oben entweichenden Leckluft ist seitlich am Gehäuse der DBS eine schlitzförmige Öffnung angebracht, die an eine Rohrleitung angeschlossen werden kann. Diese verbindet man mit dem Leerraum des Vorbehälters bzw. dem Silo, das mit einer Entstaubungseinrichtung ausgerüstet sein muss. Alternativ dazu kann auch ein Leckluftsammler zum Einsatz kommen.
Der Förderdruck liegt üblicherweise im Bereich von ca. 0,2 bis 1 bar und wird von einem Gebläse bzw. mittels Druckreduzierung aus dem Druckluftnetz erzeugt. Erfahrungsgemäß stellt sich bei einem pneumatischen Flugfördersystem, gekennzeichnet durch relativ geringen Förderdruck und großen Luftbedarf, eine Fördergeschwindigkeit zwischen 25 und 30 m/s ein; bei großen Strecken bis zu 40 m/s. Aus der Fördergeschwindigkeit und dem Durchmesser der Förderleitung kann der voraussichtliche Luftbedarf als Anhaltswert abgeschätzt werden. Genaue Werte liefert die Berechnung des Gesamtsystems.
Die Förderluft muss frei an Kondensatwasser sein. Empfehlenswert ist eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit.
Einsatzmöglichkeiten
Die DBS lässt sich für die unterschiedlichsten Schüttgüter, von Kreide und Kalkstein über Zinkoxid und Waschmittel-Rohstoffe bis zum Zucker, verwenden. Aufgrund ihrer bauartbedingten Konstruktion eignet sie sich auch für den Einsatz als Sicherheitselement in staubexplosionsgefährdeten Anlagen. Das Gehäuse ist druckstoßfest bis 10 bar Ü. Die spezielle Rotor-Konstruktion wirkt als Druckwellensperre. Die Ausbreitung von Druckwellen von einem druckfesten/druckstoßfesten Anlagenteil in die Umgebung oder einen drucklosen Anlagenteil wird effektiv verhindert. Die Flammendurchschlagsicherheit ist gemäß DMT zertifiziert, eine Personengefährdung durch Funken- bzw. Flammenaustritt zwischen Rotor und Gehäuse ausgeschlossen. Zündquellen lassen sich durch Zellenradumfangsgeschwindigkeiten <1 m/s vermeiden.
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