Die Pharmaindustrie befindet sich im Wandel: Die Anzahl der New Chemical Entities (NCEs) insgesamt nimmt ab. Patentschutzzeiten laufen aus, Entwicklungskosten werden immer höher. Damit entsteht eines der dringlichsten Anliegen der Industrie, nämlich der Nachschub an neuen Produkten. Die Globalisierung der Märkte, die Veränderungen im Gesundheitswesen und der ansteigende Preisdruck erschweren die Planbarkeit. Eine Effizienzsteigerung wird bei den operativen Prozessen in Beschaffung, Produktion und Logistik immer entscheidender. Derzeit belaufen sich die Kosten für die Herstellung eines Medikamentes auf immerhin 25 % des damit generierten Umsatzes.
Während die Prinzipien der Lean Production ausgehend vom Automobilbau in fast allen anderen Industrien umgesetzt werden, ist die Pharmaindustrie bisher weitgehend unberührt geblieben. Die Gründe hierfür sind vielschichtig: Einer der Hauptgründe ist, dass sich das Prinzip der kontinuierlichen Verbesserung (Kaizen) in Pharmaunternehmen als nur schwer umsetzbar erweist. Jede prozessuale Veränderung erfordert meist eine Neuzertifizierung. Die aktuelle Entwicklung der sozialpolitischen und regulatorischen Umgebung wird das Gewinnpotenzial dieser Branche jedoch auf die Probe stellen. Künftiger Erfolg wird verstärkt Innovationen in den Abläufen und Arbeitsmethoden voraussetzen. Die Herausforderung wird sein, gleichermaßen kreativ und produktiv zu sein. Das Stichwort hierzu heißt operative Exzellenz.
Die europaweit erste Benchmark-Studie „Operative Exzellenz in der Pharmazeutischen Industrie“ zur aktuellen Umsetzung von Lean Management in der Pharmabranche hat die Arbeitsgemeinschaft für Pharmazeutische Verfahrenstechnik (APV) zusammen mit der Universität St. Gallen, Schweiz, initiiert. Für den Projektstart Anfang des Jahres 2004 sucht die APV nun interessierte Unternehmen aus dem Pharmabereich. Durch den Vergleich mit den Besten der eigenen und anderer Branchen erhalten die teilnehmenden Unternehmen Hinweise zur Steigerung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Die Benchmarking-Partner erhalten eine Gesamtauswertung der Studie, sowie Best-Practice-Fallbeispiele und ein professionelles Feedback zu den eigenen Kenndaten. Die ausgewerteten Daten bilden die Basis für die Positionierung der eigenen Betriebsstätte hinsichtlich Produktivität, Qualität, Sicherheit sowie Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit im Vergleich mit den Betriebsstätten der teilnehmenden Unternehmen der Pharmaindustrie und anderer Industriezweige. Strategien zur Optimierung eigener Prozesse sind ableitbar.
Interessierte Unternehmen können bei APV e. V., Dr. Frank Stieneker, E-Mail: stieneke@apv-mainz.de, eine detaillierte Projektbeschreibung anfordern.
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Absicherung der IT-Infrastruktur bei der Lebensmittelindustrie und im Lebensmittelhandel unter KRITIS-Vorgaben: Fakten und Lösungen
Teilen: