21.01.2014 – 2013 war kein einfaches Jahr für die deutsche Chemische Industrie: Die Produktion stieg zwar um 1,5 %, der Umsatz legte aber wegen sinkender Preise kaum zu. Das Geschäft mit Kunden im Ausland stagnierte auf dem Vorjahresniveau, da Wachstumsimpulse aus den USA, Brasilien, Indien oder China ausblieben. Im Inland konnte Deutschlands drittgrößte Branche mehr Produkte als im Vorjahr absetzen.
Der Verband der Chemischen Industrie (VCI) geht davon aus, dass die Weltwirtschaft inzwischen die Talsohle durchschritten hat. Die Mehrzahl der Mitgliedsunternehmen rechne in den kommenden Monaten mit einer Belebung des Chemiegeschäftes. Für einen durchgreifenden Aufschwung in der chemisch-pharmazeutischen Industrie seien die Signale aus den Exportmärkten noch zu unterschiedlich. „Im kommenden Jahr wird es für die deutsche Chemie aufwärts gehen, aber nur langsam“, schränkte VCI-Präsident Karl-Ludwig Kley vor der Presse in Frankfurt die Erwartungen für die Branche ein.
Für 2014 rechnet der VCI mit einem Zuwachs der Chemieproduktion von 2 %. Bei leicht sinkenden Erzeugerpreisen (-0,5 %) wird der Branchenumsatz um 1,5 % auf 191 Mrd. Euro steigen. Dabei setzt der Chemieverband auf eine weiter steigende Nachfrage im Inland. Kley: „Wir gehen davon aus, dass die Binnenkonjunktur etwas mehr Fahrt aufnimmt.“
Trotz der Unsicherheiten auf den globalen Märkten hat die Branche 2013 erneut Arbeitsplätze aufgebaut. Die deutsche Chemie beschäftigt aktuell 436 500 Mitarbeiter (+0,5 %). Nach zwei Jahren nahezu gleichbleibender Investitionen hat die Chemie 2013 ihre Mittel für Sachanlagen aufgestockt. Sie investierte im Inland mit 6,4 Mrd. Euro 2 % mehr als im Jahr davor. Der größte Teil des Zuwachses entfiel auf Kapazitätserweiterungen (42 %).
Bei rückläufigen Preisen (-1 %) konnte die Chemie ihren Gesamtumsatz nur leicht ausweiten. Mit 188 Mrd. Euro lag der Umsatz lediglich 0,5 % höher als im Vorjahr. Der Inlandsumsatz stieg um 1 % auf 75 Mrd. Euro. „Das ist nicht viel, aber in der Tendenz erfreulich“, bewertete der VCI-Präsident die Zunahme des Geschäftes mit inländischen Kunden. Dagegen stagnierte der Auslandsumsatz bei
113 Mrd. Euro.
Die Exporte, die neben dem Auslandsgeschäft der Branche auch Re-Exporte sowie Exporte von Chemikalien aus anderen Wirtschaftszweigen enthalten, stiegen 2013 um 2 % auf 165 Mrd. Euro. Die Einfuhr chemischer Erzeugnisse stagnierte bei 111 Mrd. Euro. Die deutsche Wirtschaft erzielt seit vielen Jahren in Folge Exportüberschüsse.
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