Auf der Hannover Messe ’99 zog der Vorsitzende der Fachgemeinschaft Kompressoren und Vakuumpumpen im VDMA, Hasso Heller, vor Pressevertretern eine Bilanz. Besonders positiv beurteilte er die deutsche Drucklufttechnik.
Der tiefgreifende, strukturelle Wandel in den Betriebsabläufen und im Kundenverhältnis hat das Umfeld des Maschinenbaus im letzten Jahrzehnt nachhaltig verändert. Um in diesem veränderten weltwirtschaftlichen Umfeld erfolgreich bestehen zu können, haben „die deutschen Hersteller von Kompressoren, Vakuumpumpen und Komponenten der Drucklufttechnik ihre Hausaufgaben gemacht“, erklärte der Vorsitzende der Fachgemeinschaft Kompressoren und Vakuumpumpen im VDMA, Hasso Heller.
Die Entwicklung der Produktion und der Ausfuhren der Branche geben ihm recht: abgesehen von der Sonderkonjunktur Ost gab es einen stetigen Anstieg (Abb. 1). So konnte 1998 sowohl bei der Produktion mit 3,64 Mrd DM (+7,7%) als auch bei der Ausfuhr mit 2,93 Mrd DM (+0,3%) – das entspricht einer Exportquote von 80% – ein Rekordergebnis verbucht werden. In Relation zu 1990 bedeuten die aktuellen Werte einen Produktionszuwachs von 39% und einen Ausfuhrzuwachs von 57%. Im internationalen Vergleich nimmt Deutschland damit eine Spitzenposition ein. Obwohl die deutschen Hersteller ihren Welthandelsanteil von 1996 exakt gehalten haben, reichte dies 1997 nicht mehr für Platz 1. Die 98er-Daten liegen noch nicht vor, Hasso Heller rechnet aber wieder mit Platz 1: „Die USA hatten im Sog ihrer blühenden Binnenkonjunktur bessere Chancen als wir und haben somit im Welthandel einen beeindruckenden Sprung nach vorne gemacht. Wir erwarten, daß wir 1998 unsere Weltmarkposition behaupten konnten.“
Der deutsche Drucklufttechnikmarkt
Das deutsche Marktvolumen für die Bereiche Drucklufterzeugung, -aufbereitung und Kondensattechnik beträgt nach Schätzungen, die auf Sonderstatistiken der Fachgemeinschaft Kompressoren und Vakuumpumpen im VDMA beruhen, etwa 500 Mio. DM. Dies zeigt auch die Marktentwicklung seit 1990 der stationären öleingespritzten Schraubenkompressoren zur Drucklufterzeugung. Das deutsche Marktvolumen in diesem typischen Segment stagnierte nach dem absoluten Hoch in den Jahren 1991 und 1992 auf mäßigem Niveau. Mit Beginn des Jahres 1998 setzte allerdings eine spürbare Belebung des Binnenmarktes ein, so daß 1998 mit einem Plus von 18% abgeschlossen wurde. Auch im Bereich Druckluftaufbereitung und Kondensattechnik ergab sich 1998 ein zweistelliges Plus von 11%. Trotz einer deutlichen Schwäche der Auftragseingänge zum Jahreswechsel 1999 rechnet die Branche mit einer moderat positiven Weiterentwicklung des inländischen Marktes. Diese Einschätzung beruht auf Informationen aus den Mitgliedsfirmen, wonach seit März bzw. verstärkt durch die Hannover Messe 1999 das Zwischentief überwunden scheint.
Eintägiges Seminarausgetüftelt
In über einjähriger Kleinarbeit haben die 36 Mitgliedsfirmen ein eintägiges Seminar für Betreiber und Planer von Druckluftanlagen zusammengestellt. Das Ergebnis ist eine ganzheitliche Betrachtung von der Erzeugung der Druckluft bis zur Steckdose, wobei firmenneutral und kompetent Einsparpotentiale aufgezeigt werden. Die Wichtigkeit zeigt eine kleine Hochrechnung: Schätzungsweise stecken in deutschen Druckluftanlagen Energieeinsparungspotentiale von ca. 5 TWh (Tera-Watt-Stunden) jährlich. Legt man einen Preis von 20 Pf/kWh zugrunde, könnten die deutschen Betreiber von Druckluftanlagen ihre Stromkosten jährlich um eine Milliarde DM senken.
Weitere Informationen zum Seminar gibt es unter cav-201
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