Chemie-Unternehmen aus Deutschland schätzen in der aktuellen CIM-Umfrage die Lage auf ihrem Heimatmarkt als relativ stabil ein. Über die Hälfte sieht in Deutschland sogar den Markt mit dem größten Wachstumspotenzial für ihr Unternehmen. Allerdings sorgen Euro- und Schuldenkrise sowie die schwächelnde Weltkonjunktur nach wie vor für Verunsicherung.
Obgleich die wirtschaftliche Lage in Deutschland gegenwärtig als relativ gut eingeschätzt wird, erwarten viele Unternehmen keine weitere Verbesserung in den kommenden Monaten. Der eher vorsichtige Blick in die Zukunft führt zu einer eher pessimistischen Einschätzung des gegenwärtigen Geschäftsklimas. Der Wert des CIM-Barometers für Deutschland liegt mit 2,6 Punkten unter dem globalen Wert von 6,5.
Da sich ein Großteil der Teilnehmer der CIM-Umfrage vom Herbst 2012 mit der derzeitigen Nachfrage nach ihren Produkten zufrieden zeigt, plant die Mehrheit auch keine Aufstockung des Produktionsvolumens. „In welche Richtung sich diese beiden Indikatoren jedoch entwickeln, hängt sehr stark von der weiteren Entwicklung der Euro- und Schuldenkrise ab“, erklärt Oliver Kutsch, Geschäftsführer von Ceresana. Momentan wird die Wirtschaftsentwicklung aufgrund der vorliegenden Verunsicherung stark gebremst.
Deutschland setzt auf Qualität
Trotz der derzeitig angespannten Situation rechnen die Unternehmen nicht mit einem Schrumpfen des von ihnen bearbeiteten Marktes. Der Großteil geht hier, auch aufgrund der vorliegenden Unsicherheit hinsichtlich eingetrübter Weltkonjunktur und Schuldenproblematik von einer Stagnation aus. Dennoch sieht mehr als jeder 2. Teilnehmer in Deutschland den Markt mit dem größten Wachstumspotential, obgleich ein Großteil ungünstiger werdende Standortbedingungen erwartet. Um sich dennoch am Markt behaupten zu können, setzen mehr als drei von vier deutschen Unternehmen den Schwerpunkt ihrer strategischen Ausrichtung auf Qualitätsführerschaft.
Ceresana wollte von den Unternehmen auch wissen, mit welchen Maßnahmen sie sich auf kommende Schwächephasen vorbereiten. Präventive Maßnahmen im finanziellen Bereich sind für die Teilnehmer vor allem eine Reduzierung der Sach- und Personalkosten. Des Weiteren setzen rund zwei Drittel auf Kundenbindung und -pflege sowie auf Produktinnovationen, um sich gegen zukünftige Flauten abzusichern.
Methodik und Teilnehmer
Die Herbst-Umfrage des Ceresana Industry Monitors (CIM) wurde vom 29. Oktober bis 9. November 2012 durchgeführt. Befragt werden alle zwei Monate Unternehmen und Verbände der Chemie- und Kunststoffbranche. Geantwortet haben Entscheidungsträger aus 41 Ländern. Um ein repräsentatives Gesamtbild zu gewährleisten, wurden Firmen aller Größenkategorien zur derzeitigen Lage und ihren Erwartungen befragt. Neben dem allgemeinen Ergebnisbericht werden spezifische Auswertungen für folgende Branchen erstellt: Basischemie, Kunststoff- & Elastomerhersteller, Fein- und Spezialchemie, Kunststoff- und Elastomerverarbeiter sowie Farben, Lacke & Klebstoffe.
Das CIM-Barometer gibt das Geschäftsklima der chemischen Industrie wieder. Auf einer Skala von -50 bis +50 werden Lage, Erwartungen und das daraus resultierende Barometer angegeben. Hierzu wird der durchschnittliche Saldo aus positiven und negativen Antworten in den beiden Rubriken „derzeitige Lage“ und „Erwartungen“ berechnet. Positive Werte zeigen eine gute Stimmung; Werte unter 0 Punkten lassen einen Rückgang erwarten. Im Ergebnisbericht werden diese Werte für diverse Regionen einzeln zur Verfügung gestellt.
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