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Der Schlüssel zu günstigen Energiekosten

Praxiserprobtes Know-how von der Energieversorgung bis zum CO2-Handel
Der Schlüssel zu günstigen Energiekosten

Die Veränderungen und Umwälzungen als Folge der Liberalisierung der Energiemärkte und der neuen energie- und umweltpolitischen Gesetze und Regelungen sind vielfältig. Die Auswirkungen auf energieverbrauchende Unternehmen sollten nicht unterschätzt werden. Denn diese „neue Welt“ bietet sowohl Chancen als auch Risiken. In jedem Fall verlangt sie von den Energie-Großverbrauchern, sich damit hinreichend auseinander zu setzen.

Dr. Michael Frank, Johannes Lüke

Energie ist ein entscheidender Produktionsfaktor in Chemieunternehmen. Die Kosten der Energieversorgung hängen von einem immer komplexeren Marktgeschehen mit neuen Chancen und Risiken ab. Zu einem wesentlichen Teil werden die Energiekosten auch durch die zunehmende gesetzliche Regulierungsdichte bestimmt. Ein Beispiel sind die Gesetze rund um den CO2-Handel. Da für die Unternehmen der Aufwand für eine professionelle Nutzung der Marktchancen und die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben steigt, kann eine kompetente Energie- und Emissionshandel-Beratung wertvolle Hilfe bieten und sich durch verminderte Energiekosten auszahlen. Im Industriepark Höchst versorgt der Industrieparkbetreiber Infraserv Höchst die ansässigen Unternehmen, vornehmlich aus der Chemie- und Pharmabranche, mit der notwendigen Energie. Hier wie auch außerhalb des Industrieparks profitieren die Kunden vom langjährigen Know-how des Energieversorgers.
Neue Rahmenbedingungen für den Einkauf von Energien
Für die meisten Unternehmen der chemischen Industrie sind die wichtigsten Energieformen Strom und Erdgas. Gerade für diese beiden Energiearten haben sich die Märkte seit dem Beginn der Liberalisierung Ende der 90er Jahre wesentlich verändert gegenüber den Zeiten der nicht liberalisierten Märkte. Die Liberalisierung des Strommarkts ist in Deutschland und Europa zwar deutlich weiter fortgeschritten als beim Gas; die Entwicklung im Gasmarkt wird aber vermutlich der des Stroms mehr oder weniger nachfolgen. „Unbundling“ – die Trennung von Energie und (Verteil-)Netz – ist mehr als nur ein Schlagwort. Als Konsequenz davon wird der Energieverbraucher neben den Vollversorgungsverträgen auch vermehrt Einzelverträge mit Energieversorgern abschließen, dann werden neben den eigentlichen Energielieferverträgen auch Netzverträge (Netznutzung, Netzanschluss) erforderlich, in denen die individuellen Anschlussverhältnisse geregelt werden.
Für den Kauf und Verkauf von elektrischer Energie haben sich völlig neue Märkte gebildet mit einer Vielzahl von Produkten und eigenen Spielregeln. Die Palette reicht dabei vom kurzfristigen Handel mit einzelnen Stunden des Folgetages bis hin zu Jahresbändern, bei denen die Lieferung erst in ein paar Jahren erfolgt. Gehandelt werden diese Stromprodukte sowohl an verschiedene Börsen (in Deutschland an der EEX in Leipzig) als auch direkt zwischen Handelspartnern (OTC = over the counter). Ein Kennzeichen dieser Märkte ist die oft hohe Preisvolatilität, das heißt die Änderung des Marktpreises von Tag zu Tag. Neben der direkten Teilnahme am Großhandel zur Energiebeschaffung sind heute jedoch auch Voll- bzw. Teilversorgungsverträge (das heißt ohne direkte Teilnahme an OTC-Märkten oder Börse) weiterhin verbreitet. Da sich viele dieser Versorgungsverträge jedoch an den stark schwankenden Großhandelspreisen orientieren, wird für den energieverbrauchenden Kunden ein günstiger Zeitpunkt des Vertragsabschlusses oft wichtiger als der Wettbewerb verschiedener Anbieter. Da die Energieversorger eine Vielzahl an äußerst unterschiedlich strukturierten Modellen anbieten, die hinsichtlich der Kosten, der Chancen und Risiken oft sehr schwer zu vergleichen sind, entsteht ein nicht zu unterschätzender Aufwand bei der vergleichenden Beurteilung verschiedener Angebote.
Einfluss staatlicher Regelungen
Im energiewirtschaftlichen Umfeld hat eine Vielzahl sich ständig ändernder staatlicher Regelungen, Gesetze und Verordnungen direkt oder indirekt Einfluss auf die Energiekosten bei energieintensiven Unternehmen. Einen kurzen Überblick gibt die Tabelle. Sie enthält neben der Auflistung wesentlicher Aufgaben auch sich bietende Chancen für betroffene Unternehmen. Die Wahrnehmung dieser Chancen ist in der Regel jedoch nur über Anträge bei den entsprechenden Behörden möglich, denen oft die Erstellung von Wirtschaftsprüfer-Gutachten und wiederkehrenden Testaten vorausgeht. Für ein Antrag stellendes Unternehmen bedeutet dies einen nicht unerheblichen Aufwand.
Emissionshandel
Die Einführung dieses neuen umweltpolitischen Instruments ging und geht immer noch einher mit einem Mangel an Informationen bei den betroffenen Akteuren. So stellt man bei Gesprächen mit Mitarbeitern in den betroffenen Unternehmen fest, dass vor allem in den Bereichen Handel mit Zertifikaten sowie Monitoring und Zertifizierung der Emissionen immer noch die größten Informationsdefizite bestehen. Aktuelle Umfragen bestätigen den Beratungsbedarf.
Der Kohlendioxidausstoß einer Anlage wurde mit der Einführung des Emissionshandels zu einem wirtschaftlichen Produktionsfaktor für Unternehmen: Sie können entscheiden, ob sie durch Anlagenoptimierungen Emissionen mindern und die überschüssigen Zertifikate verkaufen oder durch Ankauf weitere Rechte zum CO2-Ausstoß erwerben. Die Tonne CO2 erhält zum ersten Mal einen Marktpreis und wird handelbar wie Strom oder andere Rohstoffe. Auf die rund 1850 in der Bundesrepublik betroffenen Anlagenbetreiber kommen somit neue Anforderungen zu. Bei strategischen Entscheidungen, beim Anlagenbetrieb und bei der Produktionsplanung können die Kosten und die Verfügbarkeit von CO2-Zertifikaten eine relevante wirtschaftliche Rolle spielen. Für die betroffenen Unternehmen bedeutet das zusätzliche Kosten, möglicherweise auch Aufbau von speziellem Know-how, vor allem aber Zeitaufwand für die vielen administrativen und organisatorischen Aufgaben: Die erforderlichen Treibhausgasemissions-Genehmigungen müssen beantragt, die Emissionen erfasst und in Bilanzen dokumentiert werden. Gesetzlich vorgeschrieben ist dann die jährliche Erstellung, Prüfung und Zertifizierung der Emissionsberichte. Darüber hinaus fällt in den Bereich neuer strategischer und operativer Aufgaben auch die Abwicklung des Handels mit den Zertifikaten sowie die Implementierung eines Risikomanagements.
Neben diesen Aufgaben ergeben sich aber auch Chancen für Anlagenbetreiber. So sind wichtige Entscheidungen zu treffen bei der Festlegung, nach welcher Strategie die Beantragung der Zertifikate erfolgen soll. Die Anzahl der zugeteilten Zertifikate hängt unter anderem davon ab, ob Sonderregelungen, z. B. Härtefallregelung, Early Action, Sonderzuteilung für KWK, geltend gemacht wurden. Neben der Höhe der kostenlosen Erstausstattung mit Zertifikaten hat die Strategie für die Teilnahme am Emissionshandel Auswirkungen auf die Kosten bzw. Erlöse. So schwankte beispielsweise der Preis für 10 000 t-Zertifikate allein im Zeitraum von Januar bis März 2005 zwischen ca. 66 000 und 145 000 Euro.
Resümee
Wie eingangs erwähnt ist es vor allem für Energie-Großverbraucher ratsam, sich mit dem Thema grundlegend auseinander zu setzen. Dies belegt auch Bild 2. In der Grafik sind die Bestandteile der Stromkosten einschließlich der im besten Fall beeinflussbaren Anteile aufgeführt. An dem dort dargestellten Beispielkunden mit einem jährlichen Stromverbrauch von 50 000 MWh lässt sich zeigen, dass zwischen dem besten und dem schlechtesten Fall bis zu einige hunderttausend Euro pro Jahr liegen können. Dies verdeutlicht, wie sinnvoll eine kompetente Energieberatung sein kann.
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Dienstleistung im Paket
Infraserv Höchst bietet Energieberatung als modulares Dienstleistungspaket an. Im Bereich der Energiebeschaffung führt das Unternehmen für den Kunden Ausschreibungen für Strom und Erdgas durch, bewertet die Angebote und übernimmt auf Wunsch auch die Verhandlungen mit den Anbietern. Das Gleiche gilt für alle Fragen rund um die Netznutzung. Die Beobachtung der globalen Energiemärkte, Analysen und Unterstützung in Fragen der Preissicherung gehören ebenso zum Beratungsportfolio wie die Lieferung von aktuellen Informationen rund um den Bereich Energiepolitik und Energiewirtschaft. Die Dienstleistungspalette reicht von der Antragsstellung über Verhandlungen mit den Behörden bis zum kompletten Energieversorgungskonzept. Emissionshandels-pflichtige Unternehmen unterstützt Infraserv Höchst bei der jährlichen Erstellung, Prüfung und Zertifizierung der Emissionsberichte, der eigentlichen Abwicklung des Handels sowie dem damit verbundenen Risikomanagement.

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