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Digitalisierung macht die Anlage transparent

Intelligentes Hybridsystem erschließt Energieeffizienzpotenziale
Digitalisierung macht die Anlage transparent

Membranverfahren benötigen Pumpen, die hohe Drücke erzeugen. Der Wasseraufbereitungsspezialist Herco setzt dafür Förder- und Dosierpumpen von Grundfos ein. Auch Druck- und Durchflusssensoren ordert Herco bei Grundfos. Die mit E-Pumpen und der Sensortechnik verfügbare Digitalisierung bietet interessante Möglichkeiten, eine Wasseraufbereitungsanlage und deren Zustand transparent zu machen. Herco-Kunden profitieren durch die höhere Prozesssicherheit und verbesserte Anlagenverfügbarkeit.

Autor Andreas Mäckle Vertriebsdirektor Industrie, Grundfos

Gegründet 1947, steht der Name Herco heute für Wasseraufbereitungstechnik „made in Germany“ mit Schwerpunkt Membrantechnologie. Erstausrüster (OEM) schätzen das Angebot hochwertiger und effizienter Standard- und Projektanlagen ebenso wie Anbieter von Wasseraufbereitungsanlagen: Dazu zählen Anlagen zur Aufbereitung von Kühlwasser, Befeuchterwasser, Kesselspeisewasser und Prozesswasser, für Rein-, Trink- und Reinstwasser sowie für weitere Anwendungen in der Industrie, in der Pharma- und der Medizintechnik. Herco-Technologien zeichnen sich durch hohe Ausbeuten und Entsalzungsraten bei geringem Energieaufwand aus – das verspricht den OEM-Kunden deutliche Wettbewerbsvorteile. Endkunden beliefert Herco hingegen nicht, wie der Vertriebsleiter Pierre Biringer verdeutlicht: „Unsere Kunden sind die lokal präsenten Wasseraufbereiter und OEM mit direktem Kontakt zum Endanwender. Wir profitieren durch den Multiplikatoreffekt.“
Wo liegt der Vorteil für die Herco-Kunden? Beispielsweise macht es für einen Anbieter von Autowaschstraßen keinen Sinn, die letzte Station – das Bereitstellen von Reinwasser – in eigener Regie zu entwickeln. Herco ist hingegen Spezialist für Osmoseanlagen. Das gilt in ähnlicher Weise für andere Anlagenbauer, die an nur einer Stelle eine spezielle Wasseraufbereitung benötigen: Sie müssen nicht das Rad selbst neu erfinden, sondern können sich auf den Systemlieferanten Herco verlassen. „Darüber hinaus hat sich die von uns angebotene Anlagentechnik in der Regel in einer Vielzahl von Einsätzen bereits bewährt“, so Biringer.
Mit 71 Mitarbeitern erwirtschaftet Herco mit diesem Geschäftsmodell einen Umsatz von 15 Mio. Euro.
Kernkompetenz Membrantechnologie
Schwerpunkt des Angebots von Herco sind die Membrantechnologien, vor allem die Umkehr-osmose und die Ultrafiltration: Die hier eingesetzten semipermeablen Membranen bieten nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, unerwünschte bzw. wertvolle Stoffe aus einer Flüssigkeit abzutrennen. Die Prozesse arbeiten zudem kontinuierlich und vermeiden weitgehend den Einsatz von Chemikalien.
Energie- und wassersparende Technologien in Verbindung mit digitaler Steuerungstechnik stehen heute bei Herco im Mittelpunkt, wie Mark Jungmann berichtet. Als Chef-Einkäufer und Leiter des Feedback-Managements führt er Informationen von Kunden und Lieferanten zusammen, um sie in neue innovative Systemlösungen umzusetzen – wie beispielsweise diese: „Mit besonderen Membranen und leistungsgeregelten Pumpen benötigen unsere UO-Baureihen noch weniger Energie, sind flüsterleise und verschleißarm durch Teillastbetrieb.“
Die Kernkompetenz von Herco besteht letztlich darin, die für die Aufgabenstellung des Kunden bestmöglichen Komponenten wie die Membranen oder die Pumpen auszuwählen und mithilfe geeigneter MSR-Technik den Prozess zu steuern. Immer häufiger erwarten Kunden sogar vollautomatische Anlagen.
Verbesserte Anlagenverfügbarkeit
Membranverfahren zur Aufbereitung von Trink-, Prozess- und Reinstwasser benötigen Pumpen, die hohe Drücke erzeugen. Herco setzt in aller Regel dafür E-Pumpen von Grundfos ein – außer der Kunde fordert projektspezifisch andere Aggregate. „Grundfos ist unser Erstausrüster, bei Kreiselpumpen ebenso wie bei Dosierpumpen“, sagt Mark Jungmann. Auch Druck- und Durchflusssensoren ordert Herco bei Grundfos, passen diese doch hinsichtlich der branchenüblichen Durchfluss- und Druckbereiche perfekt zur Wasseraufbereitungstechnik: „Das sind innovative Produkte, die wir zu einem attraktiven Preis bekommen.“ Als Besonderheit verfügen die Sensoren über eine patentierte Silicoat-Beschichtung, die einen direkten Kontakt mit dem Medium im Dauereinsatz ermöglicht; das gewährleistet beispielsweise eine kurze Ansprechzeit auf schnelle Temperaturänderungen in der Anlage. Herco hat eine eigene Mikroprozessorbaureihe entwickelt, um mit diesen Sensoren eine Anlage zu visualisieren und zu überwachen. Jungmann: „Die Digitalisierung eröffnet dem Kunden neue Möglichkeiten, seine Anlage und deren Zustand transparent zu machen. Der Betreiber gewinnt auf diese Weise eine höhere Prozesssicherheit und verbessert die Anlagenverfügbarkeit!“
Isolutions bieten Anlagentransparenz
E-Pumpen mit integriertem Frequenzumformer und hinterlegten Regelungs-Algorithmen, Sensoren zur Druck- und Durchflussmessung – Grundfos fasst diese Angebote unter dem Konzept Isolutions zusammen: Es geht dabei um die Verschmelzung selbst entwickelter und gefertigter Komponenten (Hydraulik, Antriebslösungen, Sensoren, Steuerungs- und Sicherungsmodule sowie Mess- und Datenübertragungseinheiten) zu einem intelligenten Hybridsystem, das sich den Anforderungen unterschiedlicher Applikationen anpasst.
Der MGE-Motor der 3. Generation (Leistung: derzeit bis 2,2 kW) wurde speziell für den Pumpenbetrieb und eine optimierte Drehzahlregelung entwickelt und bietet mit einem besseren Wirkungsgrad als von IE4 gefordert eine sehr hohe Energieeffizienz. Hinzu kommen wichtige Regelungsfunktionen (Konstant- oder Proportionaldruck, konstantes Niveau oder Temperatur usw.).
Der modulare Ansatz, der dem Isolutions-Programm zugrunde liegt, stellt einen präzisen Abgleich zwischen den Anlagenanforderungen und den verwendeten elektronischen Bauteilen sicher. Isolutions garantieren eine hohe Energieeffizienz, niedrige Fehlerraten und kürzere Ausfallzeiten, verbunden mit einer nahtlosen Anlagenintegration und vorteilhaften Regelungsroutinen. Kurz: Sie sind präzise für den gewünschten Einsatzzweck konzipiert.
Bei Membrananlagen bedeutet das konkret: Drehzahlgeregelte Pumpen und Sensoren halten nicht nur die Filtrationsgeschwindigkeit konstant, sondern erfassen auch die Druckdifferenz bei zunehmendem, durch Blockung verursachten Filterwiderstand und sorgen damit für einen gleichbleibenden Volumenstrom.
Mit Unterstützung durch Isolutions – konkret dem MGE-Motor und Sensoren sowie digitalen Dosierpumpen Smartdigital – konzipiert Herco eine innovative Klasse von Wasseraufbereitungsanlagen: Energie- und wassersparende Technologien in Verbindung mit digitaler Steuerungstechnik. Die Digitalisierung macht die Anlage transparent, der Betreiber gewinnt auf diese Weise eine höhere Prozesssicherheit und eine verbesserte Anlagenverfügbarkeit. Die Pumpen arbeiten am gewünschten Betriebspunkt und verbrauchen nur die für die Aufgabenstellung tatsächlich erforderliche Energie.
prozesstechnik-online.de/cav0715460
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