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Ein wirtschaftliches Konzept

Explosionsschutzräume mit Überdruckkapselung
Ein wirtschaftliches Konzept

Ein wirtschaftliches Konzept
Explosionsschutzraum nach dem Ex-p-Raumkonzept
Moderne Steuerungstechnik und immer aufwendiger werdende Prozesse steigern auch die Kosten für den Ex-Schutz von elektrischen Geräten, die in den Zonen 1 und 2 bzw. 10 oder 11 eingesetzt werden sollen. In solchen Bereichen bietet sich die Einrichtung von Explosionsschutzräumen mit Überdruckkapselung in der Schutzart ex p an.

Zielsetzung des Ex-p-Raumkonzeptes ist es, in den ex-gefährdeten Bereichen der Zone 1 und 2 bzw. 10 oder 11 auch nicht ex-geschützte Geräte zu betreiben. Dies kann aus verschiedenen Gründen sinnvoll sein:

• Es sollen Geräte zum Einsatz kommen, die nicht in ex-geschützter Ausführung erhältlich sind, z. B. Computeranlagen oder Laboreinrichtungen.
• Die Kosten für den Ex-p-Raum sind geringer als die Aufwendungen, die für den Ex-Schutz der zu betreibenden Geräte erforderlich sind, man denke nur an externe Heizungsanlagen für Medien oder den Einsatz von mehreren Kompressoren.
• Beim Betreiben von Maschinen ergibt sich als zusätzlicher Vorteil, daß damit Reparaturmaßnahmen auch nicht mehr im ex-gefährdeten Bereich durchgeführt werden müssen.
• Das Bedienungspersonal kann sich in der Nähe der ex-gefährdeten Anlage, z. B. in einem Aufenthalts- und Pausenraum mit weitergeführter Aufsichtstätigkeit, ungezwungen bewegen.
Einsatzbeispiel
Die Anlage in einem großen Chemieunternehmen brannte in einer Nacht total aus, ein elektrischer Defekt war der Auslöser. Den Wiederaufbau wollte der Betreiber nicht mehr mit bisher eingesetzter, ex-geschützter Steuerungstechnik realisieren. Für eine moderne Prozeßsteuerung und -überwachung wollte man mehrere Computeranlagen einsetzen, die vor Ort, direkt mit visueller Verbindung zur Anlagentechnik, aufgestellt werden sollten. Bei Störungen sollte das Steuerungspersonal schnellstens eingreifen können.
Als wirtschaftlichste Lösung stellte sich der Einsatz eines Explosionsschutzraumes in der Bauform Überdruckkapselung mit Schutzart ex p heraus. Besonders günstig war in diesem Fall, daß der Schaltkasten zur Steuerung des gesamten Sicherungssystems außerhalb des Ex-Bereichs in einem Nebenraum montiert werden konnte. Als Gesamtkosten ergab sich in diesem Fall für den abgebildeten Raum mit einer Größe von 2,5 x 6 m inkl. Schleuse und allen Sicherheitseinrichtungen ein Preis von ca. 75 000 DM. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung des Anwenders ergab ein klares Ergebnis für diese Lösung.
In diesem Ex-p-Raum werden nun alle Computer in Normalausführung betrieben. Die Mitarbeiter können sich ohne Einschränkung bewegen. Wartungsmaßnahmen an den Computeranlagen können von den Wartungstechnikern ohne einschränkende Maßgaben oder Vorschriften durchgeführt werden.
Notwendige Voraussetzungenfür diese Technik
Die Planung muß alle Erfordernisse ermitteln und damit den technologischen Aufbau bestimmen. Dafür wurde ein detaillierter Fragebogen erarbeitet, der bei Bedarf von dem Hersteller dieses Raumsystems zur Verfügung gestellt wird. Im einzelnen geht es hier um die Ermittlung der Prozeßdaten, die den Raum hinsichtlich Wärmebelastung und der dazugehörigen Luftwechselrate bestimmen, sowie um die Installation des Schaltschranks.
Als wichtige Frage stellt sich, woher die zur Belüftung des Raums und zur Erhaltung des Überdrucks erforderliche Frischluft bezogen werden kann. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob diese Luft während der kühleren Jahreszeit beheizt werden muß oder ob sie aus einem beheizten, nicht ex-gefährdeten oder anderweitig belasteten Raum entnommen werden kann. Es ist äußerst günstig, wenn der Schaltschrank für die Steuerungselemente der Sicherheitstechnik des Exlosionsschutzraumes außerhalb dieses Raumes in einem Bereich untergebracht werden kann, der keinen Ex-Schutz erfordert. Den Aufwand für diese Maßnahme des Ex-Schutzes sollte man möglichst einsparen.
Besonders wichtig ist bei solch einem Projekt die Sicherheit der Schleusensteuerung. Sind die Druckverhältnisse zwischen Schleuse und Innenraum nicht zuverlässig aufeinander abgestimmt, so kann der erforderliche Überdruck im Innenraum kurzzeitig abfallen und die Sicherheitssteuerung spricht an. Sämtliche nicht ex-geschützten Anlagen (z. B. Computer) würden automatisch abgeschaltet, alle Prozesse unterbrochen, die Chargen müßten verworfen werden. Die Sicherung der Schleusenfunktion ist mit pneumatisch und mechanisch betriebenen Sicherungs- und Sperreinrichtungen versehen. Prozeßunterbrechungen sind so ausgeschlossen.
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