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Energieeffizienz als Standortvorteil

Nachhaltige Versorgungskonzepte im Industriepark Höchst
Energieeffizienz als Standortvorteil

Die produzierenden Chemie- und Pharmafirmen im Industriepark Höchst benötigen pro Jahr rund 1800 Gigawattstunden Strom und etwa 2850 Gigawattstunden Wärme. 600 000 Haushalte kämen ein Jahr lang damit aus. Bei der Höhe dieses Verbrauchs und den wachsendenden Strompreisen reicht es nicht, sparsam zu sein. Es bedarf innovativer Konzepte, die verschiedene Energieträger einbeziehen und auch die Vorteile der Kraft- Wärme-Kopplung nutzen.

Der Autor: Michael Müller Pressesprecher, Infraserv Höchst

Der Industriepark Höchst entwickelt sich sehr dynamisch. In den Jahren 2000 bis einschließlich 2011 haben die am Standort ansässigen Unternehmen rund 5,2 Milliarden Euro investiert. Rund 22 000 Menschen arbeiten auf dem Gelände. Als einer der größten Forschungs- und Produktionsstandorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa ist der Industriepark auch ein wichtiger Impulsgeber für die Wirtschaftsregion Rhein-Main.
Die Betreibergesellschaft Infraserv Höchst setzt bei der Entwicklung des Standortes konsequent auf die Steigerung der Energieeffizienz, um durch innovative Konzepte und moderne Energieerzeugungsanlagen die Versorgung der Unternehmen sicher und zu international wettbewerbsfähigen Preisen zu gewährleisten. Das Versorgungskonzept trägt gleichzeitig auch dem Prinzip der Nachhaltigkeit Rechnung. So leistet der Industriepark Höchst einen ganz erheblichen Beitrag zur Reduzierung der klimaschädlichen CO2-Emissionen in Frankfurt und der Region.
Die produzierenden Chemie- und Pharmafirmen benötigen viel Energie: Pro Jahr sind es etwa 1800 Gigawattstunden Strom und 2850 Gigawattstunden Wärme. Als Standortbetreibergesellschaft sichert Infraserv Höchst die Energieversorgung der Unternehmen mit einem umfassenden Konzept, das verschiedene Energieträger einbezieht und die Vorteile der Kraft-Wärme-Kopplung nutzt. So erreicht Infraserv Höchst ein hohes Maß an Energieeffizienz und optimale Kostenstrukturen im Interesse der Kunden. Deren Wettbewerbsfähigkeit wird somit gestärkt, der Industriepark ist nicht zuletzt auch durch das Energieerzeugungskonzept im internationalen Standortvergleich wettbewerbsfähig, und der höchsteffiziente Umgang mit Brennstoffen reduziert den CO2-Ausstoß.
Nahezu energieautark
Durch die Kraft-Wärme-Kopplung erreichen die von Infraserv Höchst betriebenen Energieerzeugungsanlagen wie das Heizkraftwerk einen Energieausnutzungsgrad von mehr als 90 % – herkömmliche Stromkraftwerke kommen in der Regel nur auf 40 bis 45 %. Durch moderne Gasturbinenanlagen hat der Standortbetreiber die Infrastruktur bei der Energieerzeugung in den letzten Jahren weiter optimiert. Mit der Inbetriebnahme einer rund 70 Millionen Euro teuren Anlage mit zwei 45-Megawatt-Gasturbinen konnte die Effizienz weiter gesteigert werden. Zudem ist der Industriepark Höchst dank der neuen Anlage nahezu energieautark und praktisch unabhängig von externen Stromlieferungen sowie den Entwicklungen auf dem Strommarkt – ein wichtiger Faktor für die sichere und wettbewerbsfähige Versorgung der Standortgesellschaften.
Auch die Abwärme der verschiedenen Produktions- und Verbrennungsanlagen wird im Industriepark konsequent genutzt. Auf dem 4,6 km2 großen Industrieareal gibt es rund 120 Produktionsanlagen. Infraserv Höchst betreibt auf dem Gelände eine moderne Klärschlammverbrennungsanlage und eine Anlage zur umweltgerechten Entsorgung von Produktionsrückständen. Die Abwärme aus all diesen Anlagen wird genutzt, um den Bedarf der Unternehmen an Prozessdampf zu decken. Mit der Abwärmenutzung kann etwa ein Fünftel des Wärmebedarfs im Industriepark Höchst gedeckt werden – würde diese Energiemenge in klassischen Kraftwerken erzeugt, wäre dies mit einem zusätzlichen Ausstoß von 210 000 Jahrestonnen Kohlendioxid verbunden. Durch die Kraft-Wärme-Kopplung kann der CO2-Ausstoß um weitere 224 000 Jahrestonnen reduziert werden. Dieses Einsparvolumen entspricht der durchschnittlichen Jahres-Emission von 87 000 Einfamilienhäusern, ausgehend von Vier-Personen-Haushalten ergibt sich eine Zahl von 348 000 Einwohnern – das entspricht der Einwohnerzahl von Wuppertal, Platz 17 der größten deutschen Städte.
Bioerdgas aus dem Industriepark
Bei der Energieversorgung des Industrieparks setzt Infraserv Höchst verstärkt auf die Nutzung von Abfällen und alternativen Energiequellen. So werden in der Ersatzbrennstoff-Anlage heizwertreiche Fraktionen von Siedlungs- und Gewerbeabfällen verwertet. In einer der größten Biogasanlagen Deutschlands wird aus den am Standort anfallenden Klärschlämmen und organischen Abfällen Biogas erzeugt. Die Entsorgungsexperten von Infraserv Höchst hatten eigens ein Verfahren entwickelt, durch das industrielle Klärschlämme für die Biogasproduktion genutzt werden können. Seit Ende 2011 wird das im Industriepark Höchst erzeugte Biogas auf Erdgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist – Frankfurter Gasverbraucher können somit umweltfreundlich erzeugtes Bioerdgas aus dem Industriepark Höchst beziehen.
Viele Vorteile
Synergien und Effizienzsteigerungspotenziale im Bereich der Energieerzeugung sind ein ganz wesentlicher Bestandteil von nachhaltigen und ressourcenschonenden Konzepten beim Betrieb von Industriestandorten. Darüber hinaus bringt auch die gemeinsame Nutzung von Infrastrukturen aus den Bereichen Entsorgung oder Logistik Vorteile für den Kunden mit sich. Die Kosten fallen bei effizient und professionell betriebenen Anlagen geringer aus und werden von allen Nutzern gemeinsam getragen. Aber auch für die Umwelt ist das Konzept gut, denn durch die gemeinsame Nutzung lassen sich die von den Anlagen ausgehenden Auswirkungen deutlich reduzieren.
Der hocheffiziente Umgang mit Energie wird für Unternehmen, aber auch für Industriestandorte immer wichtiger, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Da nicht jedes Unternehmen eigene Kompetenzen aufbauen und in eigene Versorgungsinfrastrukturen investieren kann, ohne die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden, gibt es zur Steigerung der Energieeffizienz zwei Lösungsansätze: Zum einen die Zusammenarbeit mit spezialisierten Partnern, die über das Know-how verfügen, um Optimierungspotenziale zu heben. Der zweite Lösungsansatz besteht in der Konsolidierung von Industriestandorten. Denn dort, wo sich mehrere Nutzer eine gemeinsame Infrastruktur teilen und zusammen in die Weiterentwicklung der Energieversorgung investieren, können enorme Synergieeffekte realisiert werden.
prozesstechnik-online.de/cav1212400
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