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Energiekosten schmelzen

Wachshersteller nutzt liberalisierte Märkte
Energiekosten schmelzen

Energiekosten schmelzen
Der Großverbraucher bei Völpker Spezialprodukte: Der große Kessel produziert pro Stunde fünf Tonnen heißen Dampf
Nach der Beschaffung der Rohstoffe und den Personalkosten sind die Ausgaben für Energie der drittgrößte Posten im Budget der Völpker Spezialprodukte GmbH. Das nach seinem Sitz in Völpke (Landkreis Börde) benannte Unternehmen arbeitet seit fünf Jahren mit einer externen Energieberatung zusammen: Sie hilft, die Kosten für Gas und Strom in vertretbarem Rahmen zu halten.

Thomas Krüger

Montanwachs schmilzt bei etwa 80 °C und diese Wärme muss es während des gesamten Verarbeitungsprozesses beibehalten. Dafür sorgt bei Völpker ein großer Kessel, der pro Stunde fünf Tonnen heißen Dampf produziert. Der Dampf hält das Wachs auch auf dem Weg durch die über hundert Meter langen Rohrleitungen auf Temperatur. Der mit Erdgas betriebene Dampfkessel ist einer der beiden Energie-Großverbraucher in dem mittelständischen Chemieunternehmen in Sachsen-Anhalt. Dazu kommt die Trocknungsanlage bei der Produktion von Chromgerbstoffen: Um aus flüssigem Gerbstoff das als Pulver verkaufte Endprodukt zu gewinnen, muss die Luft in der Zerstäubungstrocknung auf 200 °C erhitzt werden – auch hier wird Erdgas eingesetzt.
Für die Optimierung seiner Energiekosten nutzt das Unternehmen das Wissen einer Energieberatung. „Vor allem die Liberalisierung auf den Energiemärkten war für uns ausschlaggebend für das Engagement der Berater“, sagt Falko J. Preußer, geschäftsführender Gesellschafter von Völpker.
Volltreffer bei Gasbezug
Der jährliche Gasverbrauch bei Völpker Spezialprodukte liegt bei rund 16 Mio. kWh. Mit diesem Bezugsvolumen ist das Unternehmen ein attraktiver Kunde auf dem Gasmarkt. Es profitiert davon, dass nun auch auf diesem Sektor endlich der Wettbewerb in Gang gekommen ist. Für 2009 ließ die Firma durch die Energieberater erstmals ihren Bedarf ausschreiben. Obwohl nur wenige Angebote eingingen, war doch ein Volltreffer dabei. Eine sechsstellige Summe spart Völpker nach dem Wechsel von dem angestammten regionalen Anbieter zu einem Lieferanten aus Süddeutschland.
Bei der neuen Gas-Ausschreibung für 2010 zeigten deutlich mehr Energieversorger Interesse. Weil aber keiner die guten Konditionen unterbieten konnte, verbleibt das Chemie-Unternehmen bei seinem süddeutschen Lieferanten. Mit den Experten des Institutes BFE an der Seite handelte Preußer aus, dass der Anbieter die bisherigen Konditionen zwei Jahre weiter laufen lässt – und zwar als Festpreis. „Natürlich setzen wir daher darauf, dass die Ölpreise und in der Folge auch die Gaspreise bald wieder steigen“, erklärt Preußer.
Der Geschäftsführer fühlt sich sicherer, wenn Experten mit detaillierten Marktkenntnissen bei den entscheidenden Verhandlungen mit den Versorgern mit am Tisch sitzen. „Nun reden wir endlich auf Augenhöhe miteinander“, freut sich Preußer. Die Angebote muss er nicht selbst im Detail prüfen, sondern erhält sie aufbereitet und mit einer Bewertung auf den Tisch. „Das ist wichtig, denn bei den Entscheidungen geht es oft um wenige Stunden, innerhalb derer ein Angebot angenommen werden muss“, so Preußer.
Kompressoren im Verbund
So war es auch bei den Ausschreibungen für den Strombedarf. Da das Unternehmen auch regionalwirtschaftliche Aspekte bei seinen Entscheidungen berücksichtigt, verblieb es bislang beim ortsüblichen Lieferanten. Immerhin gelang es, diesen unter Druck der Wettbewerbsangebote zu besseren Konditionen zu bewegen, wodurch im Jahr 2009 5000 Euro gespart wurden. Der Stromeinkauf für 2010 brachte dann doch die Entscheidung zum Versorgerwechsel. Ein Einsparpotenzial von knapp 10 000 Euro konnte und wollte sich Preußer nicht entgehen lassen.
Die Ingenieure von BFE legten nach einer Ortsbegehung auch eine energietechnische Analyse vor. Diese bestätigte, dass Völpker schon bisher energetisch relativ kosteneffizient produziert hat. Mit einem eigenen Lastmanagementsystem vermeidet das Unternehmen teure Spitzenverbräuche beim Strom. So gab es nur vereinzelt technische Verbesserungsvorschläge. Realisiert hat Preußer davon unter anderem eine Verbundregelung für die Druckluftkompressoren. Diese waren früher auf fünf verschiedene Stellen des Werksgeländes verteilt. Nach dem neuen Konzept sind sie nun an einem Standort zusammengezogen und werden gemeinsam per Computer gesteuert. Das steigert die Effizienz und spart damit Strom, außerdem werden Wartungs- und Instandhaltungskosten reduziert.
Online-Info www.cav.de/0210481
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