Bei Investitionen in Unternehmenssoftware (ERP) legen Anwender der verarbeitenden Industrie in diesem Jahr den Schwerpunkt auf die Systemerweiterung: 22,5 % wollen in den nächsten zwölf Monaten ihr ERP-System mit zusätzlichen Funktionen ausbauen. Gefragt sind vor allem Funktionsmodule für das Einkaufen via Internet sowie Applikationen zur Verbesserung der Kundenbeziehungen (CRM). 9,8 % der ERP-Anwender wollen in ein neues Gesamtsystem investieren. Dies hat die ERP-Marktstudie 2005 der Konradin Verlagsgruppe ermittelt, die seit 1999 regelmäßig den ERP-Anwendermarkt für Standardsoftware in den Branchen Metallbe- und -verarbeitung, Maschinenbau, Fahrzeugbau und -zulieferindustrie, Prozessindustrie, Elektrotechnik und Elektronik untersucht. Es wurden mehr als 1700 Betriebe ab 50 Mitarbeitern zu ihrer eingesetzten betriebswirtschaftlichen Standardsoftware befragt. 76,4 % der Unternehmen der Prozessindustrie setzen ein ERP-Standardsystem ein, knapp 15 % eine Eigenentwicklung. Aber fast jeder zehnte Betrieb unterstützt seine Geschäftsprozesse ohne ein unternehmensweites Programm. Dass sich der Anteil der Eigenentwicklungen fast verdoppelt hat zeigt, dass ein Bedarf für systemtechnische Lösungen mit tieferer branchenspezifischer Ausrichtung besteht. Im Hinblick auf ihre Standardsoftware arbeiten die Anwender der Prozessindustrie mit einem Hersteller der zehn am häufigsten eingesetzten ERP-Standardsysteme zusammen: 30,9 % nutzen SAP R/3, das im Branchenvergleich mit Abstand die am meisten eingesetzte Lösung ist. Zusammen mit den SAP-Lösungen Business One und mysap ERP erreicht der Softwarekonzern aus Walldorf in dieser Branche einen Marktanteil von 36,6 %. Auf Platz 2 folgt Microsoft Navision mit einem Anteil von 6,8 %. Das Branchensystem CSB ist mit 6,1 % auf Platz 3 positioniert. Anwender der Prozessindustrie nutzen die Funktionen Qualitätssicherung, PDM und SCM/EDI etwas häufiger als der Durchschnitt. Am stärksten hat das Lieferkettenmanagement in dieser Branche zugelegt.
Doch wie zufrieden sind die Anwender mit ihrem ERP-System, den verschiedenen Modulen und der Servicequalität? Den Reifegrad der Funktionsmodule bewerten die Nutzer mit einer insgesamt guten Note. Besonders zufrieden sind sie mit den klassischen ERP-Kernmodulen Finanzbuchhaltung, Materialbeschaffung und Vertriebsabwicklung. Nach wie vor für verbesserungswürdig halten die Anwender das Modul zur Kundenbeziehungspflege (CRM). Ähnlich bewerten sie auch Service und Betreuung. Am besten beurteilen die Anwender die Unterstützung bei der Einführung des Systems und der Updates sowie die Qualität des festen Ansprechpartners.
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