Bei der Herstellung von Pharmazeutika müssen alle Chargen, die den behördlichen Auflagen nicht genügen, gemäß den Vorschriften des Chemikalien- und Abfallrechts vernichtet werden. Um ihre Sicherheitsstandards zu erhöhen, schreddern viele Unternehmen unzulässige Produkte.
Für die einen ist es ein Kostenfaktor, für die anderen ein notwendiges Übel: Nicht in Umlauf gebrachte Pharmazeutika oder abgelaufene Medikamente müssen vorschriftsmäßig entsorgt werden. So will es das Chemikalien- und Abfallrecht. „Die Gefahr einer missbräuchlichen Verwendung will natürlich auch jedes Unternehmen verhindern“, sagt Vertriebsleiter Jürgen Graf von Erdwich Zerkleinerungssysteme. Pharmahersteller wie die B. Braun Gruppe schreddern daher ihre Abfälle und erhöhen so ihre Sicherheitsstandards.
„Bei uns werden die zu schreddernden Materialien in Flüssigkeit und Feststoff getrennt“, sagt Karsten Hellmuth, der bei B. Braun im Bereich Betriebssicherheit und Umweltschutz für die Abfallentsorgung verantwortlich ist. Auch vor der Anschaffung des Erdwich-Schredders wurden in dem Unternehmen Abfälle zerkleinert, doch gab es Probleme durch den Austritt von Flüssigkeiten aus der Anlage und bei der Entwässerung des Feststoffes. „Die jetzige Anlage ist fast vollständig flüssigkeitsdicht und gut spülbar“, berichtet Hellmuth. „Dadurch können Anhaftungen und somit Gerüche, die bei der Behandlung bestimmter Flüssigkeiten entstehen, verhindert werden. Außerdem ist eine gute Entwässerung des Feststoffes gewährleistet.“ Die Anforderungen sind von Hersteller zu Hersteller sehr unterschiedlich. „Wir bieten Multifunktions-Zerkleinerungsanlagen an, die alternativ mit Flüssigkeit gefüllte Infusionsflaschen oder Blisterverpackungen zerkleinern. Die Umstellung erfolgt mit ein paar Handgriffen“, erklärt Geschäftsführer Hans Erdwich. Die Spezialanlage zur Zerkleinerung von Glas-ampullen etwa trennt Flüssigkeiten und Glas, stößt die Ampullen automatisch aus der Styroporbox aus und zerkleinert nach dem Auswurf auch die Leerbox.
Zur Vernichtung von Tabletten und Blisterverpackungen wurden dagegen hermetisch abgeschlossene Zerkleinerungsanlagen entwickelt, mit effizienten Sicherheitseinrichtungen wie der Absaugung von Stäuben und geschlossenen Austragssystemen zum Schutz der Umwelt. Herzstücke dieser Anlagen sind die Zerkleinerungsmaschinen als Ein-, Zwei- oder Dreiwellenmaschinen. Das Maschinenspektrum umfasst aber auch Anlagenkomponenten wie Siebmaschinen, Wäscher, verschiedene Trenntechniken und Förderkomponenten.
Online-Info www.cav.de/0909479
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