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Fixkosten variabel halten

Instandhaltungsmodelle für die Prozessindustrie
Fixkosten variabel halten

Absatz- und Auslastungsschwankungen bewirken, dass Unternehmen ihre Kosten auch in dem Bereich der Instandhaltung variabel gestalten müssen. Um den dauerhaften Unternehmenserfolg sicherstellen zu können, werden daher neue Instandhaltungsmodelle entwickelt. cav sprach mit Stefan Grüßer, InfraServ Knapsack, über die Modelle Maincontracting und Full-Service.

cav: Herr Grüßer, wie können Unternehmen ihre Kosten für die Instandhaltung variabel halten?

Grüßer: Unternehmen, die ihre Kosten im Bereich Instandhaltung variabilisieren möchten finden hierzu in den Modellen Maincontracting oder Full-Service eine Möglichkeit. InfraServ Knapsack bietet ein umfangreiches Dienstleistungsspektrum im Anlagenservice an. Hierzu gehören Anlageninstandhaltung, Instandhaltungsoptimierung, Komponentenfertigung, Komponenteninstandsetzung, Prozessanalysentechnik und das Stillstandsmanagement. Hinzu kommen Automatisierungskonzepte, die die Knapsacker auf Basis ihrer Kenntnisse aller gängigen Prozess- und Betriebsleitsysteme sowie Steuerungen entwickeln. Im laufenden Anlagenbetrieb ergeben sich im Rahmen von planmäßigen, aber auch nicht planbaren Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen immer wieder Situationen, die ein schnelles und abgestimmtes Vorgehen der einzelnen Gewerke erfordern. Auch diese Leistungen kann InfraServ Knapsack bei Bedarf übernehmen.
cav: Wie sieht die Variabilisierung der Kosten dann konkret aus?
Grüßer: In einem Kundenbeispiel konnte gezeigt werden, dass die Stunden der Mitarbeiter vor Ort um bis zu ±30 % variieren können und dass die unterschiedlichen Gewerke nur entsprechend ihrer Notwendigkeit vor Ort sind.
cav: Wie unterscheiden sich die beiden Modelle Maincontracting und Full-Service?
Grüßer: Die Instandhaltungsmodelle Maincontracting und Full-Service unterscheiden sich im Wesentlichen hinsichtlich der Ausführungs- und Verantwortungstiefe. Bei Maincontracting bündelt Infraserv Knapsack verschiedene Einzeldienstleistungen und stellt sie den Anlagenbetreibern als Systemlieferant bereit. Im Angebotsspektrum sind beispielsweise Leistungen aus dem Rohrleitungsbau, dem Gerüstbau, der Dämmtechnik oder dem Korrosionsschutz eingeschlossen, aber auch Lösungen aus der Elektro-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik oder dem Hoch- und Tiefbau. Hinzu kommen Services der betriebsorientierten Instandhaltung, d. h. die Abwicklung des Tagesgeschäftes in der Anlage nach DIN 31051 (Wartung, Inspektion, Instandsetzung, Optimierung).
cav: Wem können Sie Maincontracting empfehlen?
Grüßer: Auftraggebern, die ihre Instandhaltungskosten teilweise variabilisieren möchten. Das Maincontracting-Konzept bietet sich insbesondere für Betreiber komplexer Produktionsanlagen an, die in der Regel mit einer Vielzahl von Gewerken zusammenarbeiten müssen und hierbei die Ausführung und Koordination über einen Dienstleister bündeln. Neben der Variabilisierung der Ausführungskosten erleichtert dieses Konzept eine transparente Kostenverfolgung, da die meisten Leistungen nicht wie üblich nach Aufwand, sondern auf Basis von Aufmaßen abgerechnet werden. Grundlage der Aufmaße sind vereinbarte Leistungsverzeichnisse, die EDV-unterstützt auch dem Kunden für Planungszwecke zur Verfügung stehen.
cav: Werden Dienstleistungen anderer Anbieter zugekauft?
Grüßer: Wir führen die anlagennahen Aufgaben überwiegend selber aus und verstärken uns in den Nebengewerken wie z. B. Gerüstbau, Dämmtechnik oder Korrosionsschutz mit unseren Partnerfirmen. Alle Leistungen werden hierbei von uns koordiniert, erfasst und abgerechnet.
cav: Wie hoch kann der Anteil der Fremdleistung sein?
Grüßer: Wie in der Grafik gezeigt, kann der von uns koordinierte Fremdanteil bis zu 50 % der Kapazitäten vor Ort erreichen.
cav: Wie sieht dagegen der Full-Service aus?
Grüßer: Das Full-Service-Modell verfolgt einen möglichst umfassenden Ansatz. Dabei geht die Variabilisierung von Fixkosten über die Ausführungsebene hinaus in den Bereich der Verantwortungsebenen. Beim Full-Service übernehmen wir als Dienstleister sämtliche Instandhaltungsleistungen sowie deren verantwortliches Management in Abstimmung mit den Geschäftszielen des Kunden. Wir kümmern uns darüber hinaus um die Aufsichts- und Kontrollfunktionen und betreuen die Kunden bei der Instandhaltungsoptimierung. Zusätzlich sorgen wir mit verschiedenen Prüftechniken dafür, dass potenzielle Risiken und Schwachstellen frühzeitig erkannt und sinnvoll im Rahmen von geplanten Anlagenstillständen behoben werden können. Dieses Modell eignet sich insbesondere für Unternehmen, die Personal ausschließlich in den Kernbereichen vorhalten und daher die Instandhaltung nahezu vollständig an einen Partner übergeben möchten.
cav: Wer übernimmt die Koordination und die Verantwortungen für die Leistungen?
Grüßer: Im Full-Service-Modell geht die Verantwortung für die Koordination der Aufträge vollständig auf uns über. Hierbei sind mit dem Kunden sowohl die spezifischen Sicherheitsprozeduren z. B. Arbeitserlaubnisscheine als auch Themen wie Abnahme der erbrachten Gesamtleistung oder Dokumentation von Leistungen Dritter z. B. Gerüstbau vereinbart
cav: Welcher Instandhaltungsservice wird häufiger nachgefragt?
Grüßer: Das ist schwer zu beantworten. Es hängt von vielen Rahmenbedingungen ab, welches Modell für welchen Kunden das richtige ist. Es gibt auch Kunden, die sich über ein Maintcontracting hin zu einem Full-Service Modell entwickelt haben. Das angestrebte Modell sollte individuell auf das Unternehmen zugeschnitten sein und auch alle Belange angrenzender Bereiche z. B. Controlling, Einkauf berücksichtigen.
cav: Bieten sie diese Dienstleistungen auch außerhalb des Chemieparks an?
Grüßer: Ja, wir sind schon an verschiedenen Standorten außerhalb von Knapsack tätig. Derzeit alle noch im Umkreis von ca. 350 km. Wir können uns aber auch sehr gut Kunden vorstellen die ihre Kosten im Bereich Instandhaltung mit uns variabilisieren wollen, die weiter entfernt sind.
prozesstechnik-online.de/cav1012447
„Es hängt von vielen Rahmenbedingungen ab, welches Modell für welchen Kunden das richtige ist“
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