Speziell für Stoffe, die zur Aushärtung während des Mischverfahrens neigen, hat Gebr. Lödige Maschinenbau den kontinuierlich arbeitenden Pflugscharmischer Druvaflex entwickelt. Als Besonderheit verfügt er über einen flexiblen Mischbehälter, der den Verschleiß deutlich reduziert.
Der Autor: Carsten Schlüter Leiter Vertrieb MRT, Gebr. Lödige Maschinenbau
Beispiele für leicht aushärtende Stoffe finden sich in vielen Bereichen der Chemietechnik: Schlämme aus Produktionsprozessen zum Beispiel können mit Zuschlagstoffen reagieren und sich dabei verfestigen. Ebenso neigen Restschlämme zur Verfestigung, wenn ihnen beispielweise Zement zugemischt wird, um so ein deponiefähiges Stabilisat zu erhalten.
Vielen dieser Stoffe ist gemeinsam, dass sie in irgendeiner Form behandelt werden, um entweder sinnvoll weiterverarbeitet oder – noch häufiger – effizient entsorgt werden zu können. Sie werden etwa durch Zugabe von Zusätzen oder Abreagieren verfestigt und stabilisiert. Diese Konditionierung findet in einem Mischer statt. In einem kontinuierlichen Prozess werden die zu behandelnden Materialien dabei entweder aus einem Silo – soweit es sich um Schüttgüter handelt – oder im Fall von Schlämmen aus Filterpressen in den Mischer geleitet. Das Mischgut durchläuft den Mischbehälter in einem genau definierten Prozess und wird anschließend automatisiert weiterverarbeitet.
Einziges Problem: Bei der Behandlung oder Konditionierung von pulverigen oder pastösen Stoffen kann es je nach Art der Zuschlagskomponenten zu Abbindungen oder Aushärtungen oder auch zu beidem kommen. Die durch den Prozess bewusst veränderten Eigenschaften der Stoffe können dann je nach Grad der Verfestigung zu erheblichen Schwierigkeiten im Mischer führen. Als häufig zu beobachtendes Phänomen bilden sich harte Verbackungen an der inneren Mischerwand. Diese Beläge führen zu Schwingungen und Vibrationen in Verbindung mit starken Geräuschemissionen wie etwa einem starken Rattern.
Zusätzlich bewirken die harten Beläge einen erhöhten Verschleiß an den Mischwerkzeugen, die innerhalb der Trommel umlaufen. Durch die Gestaltung der Mischwerkzeug-Peripherie lässt sich den negativen Auswirkungen der Belagsbildung nur begrenzt entgegenwirken.
Elastische Mischbehälterwand
Vor diesem Hintergrund hat Lödige den Pflugscharmischer Druvaflex entwickelt. Sein wichtigstes Merkmal ist ein Mischbehälter mit elastischer Wand. Sie besteht aus einem mehrlagigen, armierten Gummi. Damit ist die Eigenstabilität des Systems trotz der elastischen Behälterwand gewährleistet.
In Verbindung mit dem Lödige-Mischprinzip und der optimalen Froude-Zahl stellt diese Lösung eine ideale Kombination für die schwierigen Produkteigenschaften aushärtender Stoffe dar. Denn die Bildung von harten Belägen, die sich dauerhaft an der Behälterwand anlagern können, wird so verhindert. Kommt es während des Mischprozesses zur Bildung von Belägen durch Anbackungen, so steigt der Druck der Mischwerkzeuge gegen diesen Belag. Weil die elastische Mischerwand leicht nachgibt, wird die Belagschicht wiederholt verformt und es bilden sich Risse in der Schicht. Mit jedem Umlauf der Pflugscharschaufeln wachsen diese Risse, bis sich der Belag schließlich schollenartig von der Wand löst und aus dem Mischer ausgetragen wird. Der Vorgang wiederholt sich fortlaufend und unregelmäßig. Das Mischsystem ermöglicht es damit, Stoffe zu behandeln, für die konventionelle Mischer bisher nicht in Frage kamen. Es ist in verschiedenen Baugrößen für Durchsatzleistungen bis 200 t/h verfügbar.
Halle 5, Stand 222
prozesstechnik-online.de/cav0413404
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