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Führungskarriere beginnt mit interner Beförderung

Umfrage des VDI-Wissensforums unter Ingenieuren
Führungskarriere beginnt mit interner Beförderung

Führungskarriere beginnt mit interner Beförderung
Rasant nach oben: Zur Führungskraft sind die meisten befragten Ingenieure durch einen Aufstieg im selben Unternehmen geworden. (Bild: VDI)
Eine Umfrage des VDI-Wissensforums unter Führungskräften im technischen Bereich zeigt: Bei 81 % startete die Karriere intern. Ein Drittel machte anfangs schlechte Erfahrungen. Fast die Hälfte hat Weiterbildungsbedarf in BWL.

Ingenieure beginnen ihre Führungslaufbahn in den meisten Fällen durch eine Beförderung im selben Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des VDI-Wissensforums unter Führungskräften im technischen Umfeld. Insgesamt 81,1 % gaben an, auf diese Weise zur Führungskraft geworden zu sein. Lediglich 17,9 % starteten dank eines Jobwechsels als Führungskraft, nur 1 % durch Unternehmensgründung. Die Beförderung im gleichen Unternehmen erfolgte für 13,4 % in eine andere Abteilung, für 12,4 % in eine neu geschaffene Abteilung oder Position. Ein Großteil (55,3 %) erhielt eine Beförderung in derselben Abteilung und wurde somit vom Kollegen zum Vorgesetzten.

Mehr als ein Drittel (36,6 %) der Befragten sagen, dass sie am Anfang ihrer Führungskarriere unangenehme Erfahrungen gemacht haben. Dazu zählt in erster Linie, dass sie nicht genug Unterstützung vom Vorgesetzten beim Erwerb von Führungskompetenzen erhalten haben (mehr als die Hälfte). An zweiter Stelle steht Neid oder deutlich verändertes Verhalten von Kollegen nach der Beförderung (knapp die Hälfte). „Man hat spürbar eine Vereinsamung festgestellt, weil der Kontakt zu den vorherigen Kollegen Stück für Stück nachgelassen hat“, sagt ein Befragter. Mehr als ein Drittel derjenigen mit unangenehmen Erfahrungen beklagt, von erfahrenen Führungskräften nicht ernst genommen worden zu sein, und gut ein Viertel erhielt nach eigenen Angaben auch im fachlichen Bereich nicht genug Unterstützung vom Vorgesetzten.
„Die Umstellung von der Fach- zur Führungskraft fällt häufig schwerer als vorher gedacht“, sagt Timo Taubitz, Experte für betriebliche Weiterbildung von Ingenieuren und Geschäftsführer des VDI-Wissensforums. Vor allem der zwischenmenschliche Bereich sei nicht zu unterschätzen: „Hier ist eine Vorbereitung und Begleitung sinnvoll und förderlich“.
Delegieren fällt schwer
Die meisten Führungsaufgaben selbst sind den Befragten zu Anfang ihrer Führungskarriere mehrheitlich leicht oder eher leicht gefallen. So geben mehr als drei Viertel an, dass es ihnen direkt oder eher leicht gefallen sei, Verantwortung für die Mitarbeiter zu tragen. 72 % empfanden es zudem als leicht oder eher leicht, Positionen sowohl nach oben als auch nach unten vertreten zu müssen. Immerhin rund einem Drittel der Befragten fiel es aber schwer, das eigene Selbstverständnis als Führungskraft zu entwickeln. Am schwersten haben sich die Führungskräfte damit getan, dass sie fachliche Aufgaben nicht mehr selbst erledigen, sondern delegieren: Knapp 60 % gaben an, dass ihnen dies schwer oder sehr schwer gefallen sei. „Man verabschiedet sich deutlich von den technischen Aufgaben und muss auf die korrekte Bearbeitung vertrauen“, sagt ein Umfrageteilnehmer. Für Ingenieure, die vorher jahrelang den Blick auf technische Details hatten, ist dies eine besondere Herausforderung.
Führungsseminare als Hilfe
Neun von zehn der Befragten hat Führungsseminare wahrgenommen: knapp ein Viertel als Vorbereitung vor Antritt als Führungskraft, mehr als ein Viertel im ersten Jahr als Führungskraft, der Rest zu einem späteren Zeitpunkt. Große Unterschiede gibt es insbesondere bei der Regelmäßigkeit von Weiterbildungsmaßnahmen. Knapp 30 % der Befragten besuchen jedes Jahr ein Führungsseminar, gut 22 % alle zwei bis drei Jahre, knapp 19 % unregelmäßig höchstens alle vier bis fünf Jahre. Nur wenige nehmen mehrmals jährlich an Führungsseminaren teil (insgesamt 9 %), 20 % dagegen geben an, dass sie an solchen nur einmalig oder gar nicht teilgenommen haben.
Beim derzeitigen Bedarf an Weiterbildung steht bei den Befragten unternehmerische Kompetenz wie BWL an erster Stelle (44 %). Als weitere Themenbereiche werden insbesondere Verhandlungskompetenz (37 %) und Kommunikation/Rhetorik (35 %) gesucht. An vierter Stelle stehen mit jeweils 29 % Führungskompetenz sowie Selbst- und Zeitmanagement, gefolgt von Projektmanagement mit 25 %. Das Schlusslicht bildet die fachliche Kompetenz (15 %). „Der Weiterbildungsbedarf im Bereich der unternehmerischen und kommunikativen Kompetenzen spiegelt den vielfältigen Verantwortungsbereich technischer Führungskräfte wieder“, kommentiert Timo Taubitz die Ergebnisse. „Den Umgang mit Zahlen richtig beherrschen und gleichzeitig rhetorisch überzeugend mit den Mitarbeitern und Geschäftspartnern umgehen – das alles gehört zum Aufgabenspektrum, das man sich nach und nach aneignen muss. Das Lernen hört auch als Führungskraft nie auf!“
Die Karriere-Umfrage wurde vom VDI Wissensforum unter mehr als 300 Führungskräften im technischen Umfeld durchgeführt. Ein Viertel von ihnen arbeitet in der Automobilindustrie, ein Viertel im Maschinen- und Anlagenbau, 12 %im Bereich Energie/Umwelt und der Rest in anderen Branchen.
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