Ob volumetrischer oder gravimetrischer, ob kontinuierlicher oder diskontinuierlicher Betrieb, die K4G-Dosierstation kann sofort, ohne mechanische Änderung, für eine dieser Betriebsarten eingesetzt werden. Mit diesem System können gleichzeitig mehrere Schüttgüter mit sehr unterschiedlichen Dosierleistungen und Fließeigenschaften mittels Schneckendosierer oder dem BSP-Dosierer hochpräzise in einen Reaktor, Mischer, Extruder oder eine Mühle dosiert werden.
Alfred Häuptli
Jedes einzelne Dosiergerät hängt inklusive Vorratsbehälter an einem 1-Punkt-Wägesystem. Das Wägeelement ist über einen Flansch direkt an dem Basistrog befestigt. Diese Konstruktion erlaubt ein freies Austauschen von Schüttgutbehältern. Der ganze Dosierer ist über das Wägesystem mit einer Schwenkvorrichtung verbunden, die ein Herausschwenken des einzelnen Dosierers um 90° aus der Arbeitsstellung erlaubt. Leichte Reinigung, Unterhalt sowie einfache Kalibrierung sind dadurch gewährleistet.
Die Dosierströme der einzelnen Komponenten werden in einem darunter montierten Misch- und Sammelbehälter zusammen- und kontinuierlich dem nachgeschalteten Prozess zugeführt. Dies kann ein Mischer, Extruder, Reaktor oder ein anderes Verfahrensteil sein.
Über zusätzliche, auf dem Grundrahmen angebrachten Säulen sind die Montageplatten für die Nachfülleinrichtung angebracht. Das Nachfüllen erfolgt in der Regel direkt durch ein Hurricane-Vakuumfördersystem. Die Drehklappe des Abscheiders wird hierbei direkt von der LWF-Regeleinheit angesteuert. Selbstverständlich kann das Nachfüllen auch individuell über Big Bag-Entleerstation, Sackschütten oder Container (IBC) erfolgen.
Je nach Produkt, Anzahl Produkte und Durchsatzleistung können die K4G-Systeme aus einer Palette von Dosier- und Fördermodulen zusammengestellt werden. Standardmäßig stehen 1er-, 4er-, 6er- sowie 8er-Stationen zur Verfügung.
Schnecken- oder BSP-Dosierer
Für mittel bis schwer fließende Pulveradditive wird der Doppelschnecken-Dosierer K-T20 eingesetzt. Der Leistungsbereich beträgt 2 bis 200 l/h. Erhältlich sind Doppel-Konkav- sowie Doppel-Vollblattschnecken mit grober oder feiner Steigung. Sie sind ineinander greifend und im hohen Maße selbstreinigend.
Für mittel bis gut fließende Pulver und Granulate eignen sich die BSP-Dosiergeräte BSP 100 bzw. BSP 125. Das Bulk Solid Pump-Dosiergerät wurde speziell für die schonende und pulsationsfreie Dosierung von frei fließenden Schüttgütern entwickelt. Bei diesen Dosierern werden weder Schnecken, Förderbänder noch Vibratorrinnen eingesetzt. Sie nutzen stattdessen das Prinzip der formschlüssigen Verdrängung. Der BSP-Dosierer verfügt über vertikal rotierende Scheiben, die eine Verdichtungszone erzeugen und das Material gleichmäßig vom Trichter zum Auslass befördern. Das Ergebnis ist ein sehr linearer Durchsatz. Dank der einfachen Konstruktion und wegen des angewendeten Verdichtungsprinzips Lock-up, wird das Material geschlossen durch den Dosierer transportiert. Daraus resultiert eine ausgezeichnete Linearität über einen Stellbereich von 1:100 bei gleichzeitig äußerst hoher Kurzzeit-Genauigkeit. Darüber hinaus schont diese Vorgehensweise das Schüttgut. Der Dosierer ist einfach und robust konstruiert, schnell zerlegbar und hat keine toten Ecken. Deshalb ist eine schnelle und einfache Reinigung möglich. Insgesamt kann mit einem solchen System ein Dosierleistungsbereich von 0,1 bis 3000 l/h abgedeckt werden.
Steuerung
Jeder Dosierer verfügt über einen eigenen Abscheider. Die Förderleistung sowie der Abscheidertyp werden so ausgelegt, dass genügend Produktvorrat für die Nennleistung des zugehörigen Dosiergerätes vorhanden ist. Außerdem ist jeder Dosierer mit einer eigenen Bedien- und Steuereinheit ausgerüstet, die direkt in die Schwenkvorrichtung der Dosierbasis integriert ist. Die ganze Dosiersteuerung kann ebenfalls via serielle Schnittstelle an ein übergeordnetes Leitsystem angeschlossen werden. Es stehen wahlweise die Kommunikationsprotokolle Profibus, Modbus, Allen Bradley DF1/DH, Ethernet und CAN Open zur Verfügung.
cav 441
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