Ganz schön schräg

IKA-Werke

Die schonende Trennung der Lösemittel von pharmazeutisch aktiven Substanzen ist eine hohe Kunst bei der Produktion von pharmazeutischen Wirkstoffen. Die oft hochsensiblen Wirkstoffe dürfen beim Trennvorgang – in diesem Fall der Trocknung – nicht verändert werden. Feuchtegehalt und Fließverhalten der Substanzen vor der Trocknung hängen wiederum stark von den Kristalleigenschaften des zu bearbeitenden Produktes ab. Eine echte Herausforderung für den Verfahrenstechniker. Denn die Trocknung feuchter, stumpfer oder klebriger Schüttgüter erfordert ein erfolgreiches Handling unterschiedlichster Anforderungen.

Deshalb ist der Trockner von IKA so flexibel ausgestattet wie möglich: Namensgeber des Konustrockners CD ist der konusförmige Behälter mit beheizbarem Doppelmantel. Darin sorgen ein beheizbarer Spiralrührer, eine Brüdenabsaugung mit rückspülbarem Staubfilter sowie ein totraumfreies, metallisch dichtendes Bodenablassventil für eine homogene Mischung und einen optimalen Trocknungsprozess. Die Maschine arbeitet bei Temperaturen zwischen -20 bis 200 °C, unter einem Druck von bis zu 6 bar und natürlich unter Vakuum. Damit eignet sie sich zur Separation von Fluiden sowie zur Suspensionstrennung und thermischen Trocknung.

Ein markantes Feature des IKA-Konustrockners ist der schräg stehende Behälter. Und die Schräge bietet handfeste Vorteile: Auch extrem schlecht fließende Produkte durchmischen sich vollständig und zuverlässig. Der starke Verbündete dahinter ist die Schwerkraft. Sie verleiht dem Mischvorgang zusätzliche Dynamik. Ein von oben eingebauter Strömungsbrecher mit integriertem Temperatursensor sorgt auch bei schlechtfließenden Stoffen für Turbulenzen im Produkt. Entstehende Lösemittelbrüden werden durch den auf dem Deckel montierten, rückspülbaren Staubfilter abgezogen. Beim Trocknen konglomeratbildender Substanzen sorgt ein schnelllaufender Klumpenbrecher für ein agglomeratfreies Mischergebnis.

Der Spiralrührer mit feststehendem Strömungsbrecher vermengt das Mischgut sowohl tangential als auch radial. Seine strömungsgünstige Form senkt den Reibwiderstand und erhöht die vertikale Auftriebskraft. Ein leistungsstarker Antrieb verbirgt sich in einem frequenzgeregelten Getriebemotor, der zusammen mit der wartungsarmen, doppelwirkenden Gleitringdichtung und der Lagerung auf dem Behälterdeckel montiert ist.

Die getrennt durchführbare Beheizung des Rührers, des Deckels und des Behälters ist für wärmesensible Stoffe besonders günstig. Da der Behälter und der Rührer über Wasser, Dampf oder Öl beheizt sind, gelangt viel Wärme in den Produktraum. Feuchtigkeit und Temperatur verteilen sich gleichmäßig – ein wichtiger Vorteil gegenüber Vakuum-Kontakt-Trocknern anderer Bauart. Die gleichzeitige Beheizung des Behälterdeckes vermeidet Kondensatbildung während des Trocknungsvorganges.

Eine echte Arbeitserleichterung ist die kombinierte Kipp- und Schwenkvorrichtung in einem Rahmen, der auch die Steuerung aufnehmen kann. Die Kippvorrichtung des Konus-trockners CD bietet eine einfache Öffnungsmöglichkeit für den Behälterdeckel. Die optional angebotene Schwenkvorrichtung für den gesamten Behälter verbessert den Trocknungsprozess. Die Schrägstellung fördert die Durchmischung, da neben den Mischwerkzeugen auch die Schwerkraft auf die zu trocknenden Produkte einwirkt.

Auch sehr schlecht fließende Produkte werden so zuverlässig und schonend durchmischt. In der Standardausführung steht der Behälter auf Rohrfüßen, die über stabile Fußplatten am Boden befestigt sind. Bei der Option mit Kipp- und Schwenkvorrichtung ist der Behälter in einen Rahmen integriert, aus dem er sich mit Rollen herausfahren lässt. Vorteil: Der Trocknungsbehälter lässt sich auch als innerbetriebliches Transportmittel des Wirkstoffes nutzen.

Optional verfügbar ist der Konustrockner CD von IKA mit CIP-Reinigung, pharmagerechten Oberflächen, Wiegezellen, Heiz- und Kühlaggregat, Vakuumpumpe, Kondensator mit Kondensatbehälter, Probeentnahmeventil und anderen. Gerade im Pharmabereich ist die Verfahrensentwicklung sehr zeit- und kostenintensiv.

Der Konustrockner ist in den Größen von 10 bis zu 4000 l erhältlich. So lässt sich im Labormaßstab erproben, was später in der Massenproduktion umgesetzt wird, und die hohe Qualität der Trocknungsergebnisse bleibt in jedem Produktionsmaßstab reproduzierbar.

Wer den Konustrockner CD einsetzt, arbeitet an einem übersichtlichen Bildschirm. Am integrierten Touch-Screen-Monitor lassen sich alle Elemente der Anlage wie Rührerdrehzahl, Armaturen, Klumpenbrecher, Behälterdeckel, Vakuum, Beheizung und Kippvorrichtung, in Echtzeit bedienen.

Nach der Trocknung wird das Produkt über den elektropneumatisch gesteuerten Kugelsegmenthahn in voller Nennweite ausgetragen. Frei von Toträumen, ist der Konustrockner CD leicht zu reinigen. Speziell für die pharmazeutische Industrie kann die elektrische Steuerung nach 21 CFR Part 11 ausgeführt werden.

Auf Kundenwunsch realisiert IKA auch eine umfassende Prozessdatenspeicherung. Darüber hinaus erfüllt der Konustrockner CD sämtliche GMP-Kriterien für die Pharmaindustrie.

Online-Info: www.cav.de/0711455