Horizontale Intensivmischer sind besonders geeignet zum Vermischen von Schüttgütern mit Komponenten unterschiedlicher Dichte, zum Benetzen von Pulvern mit Flüssigkeiten, zum Verpasten sowie für Löse-, Schmelz- und Trocknungsvorgänge. Das Triquence-Mischwerk mit speziellen Pflugscharmischelementen kann dabei die Mischwirkung deutlich erhöhen. Gegenüber herkömmlichen Mischwerkausführungen werden zudem die Mischzeiten um bis zu 50% reduziert.
In einem horizontalen Intensivmischer wird die Mischwirkung durch ein rotierendes Mischwerk in einem horizontal angeordneten Behälter erzielt. Es besteht aus einer zentral gelagerten Mischwelle, auf der mehrere Mischelemente über die Länge verteilt angebracht sind. Formgebung und Anordnung der Mischelemente auf der Welle bewirken bei entsprechender Drehzahl eine intensive Verwirbelung des Mischguts. Dabei reißen die Mischelemente Teilmengen aus dem Gutbett, die auf sich kreuzenden Wurfbahnen, über den gesamten Mischraum verteilt, in das Haufwerk zurückfallen.
Für reine Pulvermischungen wird bei schnell laufendem Mischwerk ein Wirbelbett erzeugt. Es ergeben sich hierbei typische Mischzeiten von ca. 1 bis 3 min. Bei schwierigeren Mischaufgaben wie dem Benetzen von Pulvern mit Flüssigkeiten oder dem Einmischen von faserigen Bestandteilen in Pulver kommt es vor allem auch auf Scherkrafteinleitung an, um sich bildende Agglomerate aufzulösen bzw. die erforderliche Dispergierwirkung zu erzielen. Die entlang der Mischtrommelwand vorbei gleitenden Mischelemente bilden zwischen ihren äußeren Kanten und der Trommelwand einen engen Spalt, der das Mischgut schert. Jedes Mischelement überstreicht dabei einen ganz bestimmten ringförmigen Behälterbereich, und zwar bei herkömmlichen Mischwerken einmal bei jeder Umdrehung. Effektives Scherkraftmischen in horizontalen Intensivmischern wird wesentlich durch den Abstand und die Winkelstellung der Mischelemente zur Mischerwand, die Drehzahl des Mischwerks sowie die Anzahl der Mischelemente pro Umdrehung der Mischwelle beeinflusst. Durch den Einbau von separat angetriebenen Scherköpfen in den Mischer lässt sich die Scherkrafteinleitung in das Produkt noch weiter steigern. Jedoch können hiermit Mehrkosten und für viele Anwendungen unerwünschte Nebeneffekte wie Temperaturüberschreitungen oder erhöhter Abrieb im Mischgut verbunden sein. Diese Problematik hat Lipp Mischtechnik zur Entwicklung des Triquence-Mischwerks veranlasst.
Mehrfach überstrichen
An den pflugscharähnlichen Mischelementen des Triquence-Mischwerks befinden sich an der Spitze und am Ende des Mischelements Flügel. Diese überstreichen jeweils den Arbeitsbereich der benachbarten Schaufeln. Dadurch wird jeder Arbeitsbereich bei einer Wellenumdrehung drei mal überstrichen, statt nur einmal, wie das bei einem Standardmischwerk der Fall ist. Durch die wesentlich höhere Umschichtungsrate wird vor allem in den Randzonen das Mischgut stärker geschert. Dadurch ergibt sich ein besseres Dispergierverhalten des Mischers. Die Wirkung entspricht im Wesentlichen einem Mischwerk, das mit mindestens der zweifachen Drehzahl arbeitet, ohne dass dadurch der Leistungsbedarf nennenswert ansteigen würde. Die Mischwirkung ist so intensiv, dass in vielen Fällen, in denen sonst zusätzlich Messermühlen benötigt werden, diese entfallen können. Das kann besonders bei Produkten, die während des Mischvorganges zum Agglomerieren neigen, vorteilhaft sein, da hier der Einbau von Messermühlen teilweise sogar zu stärkerer Agglomeration führen kann. Darüber hinaus lassen sich mit dem Triquence-Mischwerk faserige Produkte sehr gut aufschließen. Weiterhin führt Triquence zu einem deutlich höheren Wärmetransportverhalten zwischen der beheizten bzw. gekühlten Mischerwand und dem Mischgut. Entsprechend werden Heiz- und Kühlvorgänge, sowie Trocknungs- und Reaktionsprozesse sehr günstig beeinflusst. Bei Vakuumtrocknern wurden Wärmedurchgangszahlen gemessen, die um den Faktor 2,5 höher waren, als bei Trocknern mit Standardmischwerken. Mischer mit Triquence-Mischwerken sind nur geringfügig teurer als Standardmischer. Der Mehrpreis bewegt sich zwischen 2 bis 10 % des Mischerpreises, abhängig von der Mischergröße. Je größer der Mischer, desto geringer ist dabei der Mehraufwand.
cav 404
Weitere Informationen des Herstellers
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