Startseite » Chemie »

Gemeinsam sind wir stark

Emerson startet Integrated-Operations-Initiative
Gemeinsam sind wir stark

Im Rahmen einer Pressekonferenz am Rande des diesjährigen Global User Exchange in Stuttgart hat Emerson Process Management seine Initiative „Integrated Operations“ vorgestellt. Das Konzept verbindet moderne Telekommunikationstechnik mit der Prozessleittechnik und führt Experten im iOps-Zentrum zusammen. Auf diese Weise ist eine sichere Betriebsumgebung in der Krise möglich.

Autor Dr. Bernd Rademacher Redakteur, cav chemie anlagen verfahren

Viele Betreiber prozesstechnischer Anlagen sehen sich zunehmend mit Herausforderungen konfrontiert, die nicht unbedingt mit dem Prozess an sich zu tun haben. So gehen statistisch gesehen in naher Zukunft viele Fachkräfte mit jahrzehntelanger Erfahrung in den Ruhestand. Die Nachrekrutierung von Mitarbeitern gestaltet sich gleichzeitig schwierig, da der Arbeitsmarkt immer weniger hoch qualifizierte Arbeitskräfte für die prozesstechnischen Branchen anbietet. Dieser Umstand führt letztendlich dazu, dass im Krisenfall nicht genügend Fachpersonal zur Verfügung steht, um die richtigen Entscheidungen zu treffen und die entsprechenden Maßnahmen zu ergreifen.
Ein anderes Problem beschreibt Peter Zornio, Chief Strategic Officer von Emerson Process Management: „Der sichere und profitable Betrieb verfahrenstechnischer Anlagen wird an manchen Standorten aufgrund ihrer Lage zunehmend komplizierter. Diese Standorte sind oft eintönig, abgelegen, verunreinigt und riskant – und somit für viele Mitarbeiter wenig attraktiv.“ Diese vier wirklich fantastischen Eigenschaften sind im Englischen bekannt als die 4 Ds – dull, distant, dirty und dangerous. Und nicht zu verwechseln mit den Fantastischen Vier aus Stuttgart.
Die Krise im Team bewältigen
Um diese Herausforderungen zu bewältigen und die Betriebseffizienz zu verbessern, hat Emerson Process Management ein neues Konzept entwickelt – Integrated Operations oder kurz iOps. Worum geht es? Mit Integrated Operations lassen sich jahrzehntealte operative Strukturen und Arbeitsprozesse aufbrechen und neu aufstellen. So können beispielsweise gewerkeübergreifende Teams zusammengestellt werden, deren Mitglieder selbst nicht am 4-D-Standort, sondern an einem deutlich attraktiveren Standort arbeiten. Verschiedene Technologien bilden das Fundament für Änderungen in Abläufen und Organisationsprozessen. Die Basis bildet ein Netzwerk aus intelligenten Feldgeräten. Es ist das zentrale Nervensystem des Unternehmens, das Echtzeitdaten über die aktuellen Betriebsbedingungen (normal und abnormal) liefert. Diese Echtzeitdaten wiederum sind die Grundlage für eine bessere Entscheidungsfindung – die Prozessleittechnik und sicherheitsgerichtete Systeme betreffend oder hinsichtlich Anwendungen für Zuverlässigkeit, Energie und nicht prozessbezogene Sicherheit. Doch die Daten allein sind nicht ausreichend. Die Fähigkeit zur strategischen Auswertung dieser Daten und deren Umwandlung in handlungsrelevante In- formationen ist nicht minder wichtig.
Um die Umsetzung der von iOps gebotenen Vorteile in der Industrie zu beschleunigen, hat Emerson drei Dinge entwickelt: eine umfassende und skalierbare Automatisierungsarchitektur, ein erfahrungsorientiertes Testzentrum – das iOps-Zentrum – zur Simulation des integrierten Anlagenbetriebs und Beratungsleistungen, die Anwender bei der Konzipierung, Planung und Umsetzung ihrer eigenen iOps-Strategie unterstützen.
Allgegenwärtige Sensorik
Der Zugriff auf wichtige Informationen in Echtzeit, ein grundlegender Aspekt von iOps, ist seit mehreren Jahrzehnten ein Schwerpunkt der Entwicklungsarbeit von Emerson. Heute bietet das Unternehmen eine komplett digitale Anlagenarchitektur, ein komplett digitales sicherheitstechnisches System, ein robustes Portfolio an Wireless-Technologien, externe/Low-Power-Kommunikation mit Feldgeräten, eine große Bandbreite an Allgegenwärtige-Sensorik-Messgeräten (siehe cav 6/14) mit Diagnosefunktionalität sowie Überwachungsanwendungen, die diese Daten in aussagekräftige Informationen umwandeln. Jede dieser Entwicklungen ist ein grundlegender Bestandteil des Integrated-Operations-Modells, da sie aufgrund der in Echtzeit möglichen Einblicke in reale Betriebsbedingungen dem Personal die Sicherheit geben, fundierte Entscheidungen treffen zu können.
„Durch den Einsatz intelligenter Automatisierungstechnologien, die mehr Daten – und damit einen besseren Einblick in die aktuellen Prozessbedingungen – bieten, verzeichnen Kunden bereits seit Jahren eine kontinuierliche Verbesserung ihrer Betriebseffizienz“, sagte Jim Nyquist, Group Vice President des Geschäftsbereichs Process Systems and Solutions von Emerson. „Das größte Potenzial liegt aber in der Möglichkeit, neue operative Arbeitsabläufe zu schaffen, wie die Bildung funktionsübergreifender Kollaborationszentren, die dezentrale Kompetenzen zusammenbringen, um fundierter und schneller Entscheidungen zu ermöglichen. Genau darum geht es bei iOps.“
Das iOps-Zentrum als zentrale Stelle
Um den Anwendern eine klare Vorstellung von den künftigen Möglichkeiten von Integrated Operations zu geben, hat Emerson kürzlich ein hochmodernes iOps-Zentrum in Austin/Texas eröffnet. In diesem voll funktionsfähigen Modell einer Anlage können Anwender sich einen Eindruck verschaffen, wie der Teamworkansatz von iOps und die gewerkeübergreifende Entscheidungsfindung in Echtzeit funktionieren.
Auch auf dem Global User Exchange 2014 in Stuttgart konnten die Teilnehmer einen Eindruck von der Funktionsweise des iOps-Zentrums gewinnen. Am Beispiel einer Bohrinsel, die von einem Sturm bedroht wird und gleichzeitig ein Problem mit einer Pumpe hatte, wurde demonstriert, wie ein Expertenteam per Videokonferenz die Situation analysierte und die richtige Entscheidung traf. Aus Sicherheitsgründen muss die Plattform evakuiert werden. Eine Reparatur der Pumpe ist somit nicht rechtzeitig möglich. Statt die Pumpe jetzt einfach auszuschalten und damit den Verlust mehrerer Millionen Euro zu riskieren, analysierte das Team die eingehenden Sensordaten der Pumpenüberwachung und traf folgende Entscheidung: Die Pumpe kann für mehrere Tage noch mit verringerter Leistung fördern und vom Festland aus überwacht werden. Somit konnte der Produktionsausfall um mehr als die Hälfte reduziert werden.
Emerson hat knapp zwei Jahre Arbeit in die Vision und Umsetzung des iOps-Zentrums investiert und sich dafür Dell, Barco, Cisco, Mynah Technologies, OSISoft und andere branchenführende Partner ins Team geholt.
Umfangreiche Beratungsleistungen
Ergänzt wird diese Initiative durch Emersons Beratungsleistungen bezüglich Integrated Operations, die Anwender bei der Definition und Umsetzung unterstützen. Als Erstes helfen Berater auf der Grundlage ausreichend vorhandener Best Practices bei der Entwicklung eines Konzeptes für den zukünftigen Anlagenbetrieb. Basierend auf den Human-Centered-Design-Prinzipien definiert Emerson in enger Zusammenarbeit mit dem Anwender Rollen und Arbeitsmethoden sowie Anwendungen, die auf deren spezifische Anforderungen zugeschnitten sind. So unterstützt Emersons langjährige Erfahrung seine Kunden bei der Realisierung ihres Konzeptes. Informationen aus Besuchen vor Ort, Gesprächen mit dem Personal, Beurteilungen und Analysen sind dabei von großem Nutzen.
Die Integrated-Operations-Initiative wird bereits von einigen weltweit führenden Unternehmen begeistert aufgenommen. Die Zahl der im iOps-Zentrum in Austin durchgeführten Veranstaltungen hat die ursprüngliche Zielstellung längst übertroffen und wird im Jahr 2014 voraussichtlich noch deutlich steigen. Emerson plant derzeit, sein Netzwerk der erfahrungsorientierten Testzentren weltweit auszubauen, um der wachsenden Nachfrage zu entsprechen.
prozesstechnik-online.de/cav0814457
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de