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Geruch nach faulen Eiern muß nicht sein

Geschlossenes System zur Verarbeitung von Natriumsulfid
Geruch nach faulen Eiern muß nicht sein

Die Industriechemikalien Schwefelnatrium GmbH (ICS) im Chemiepark von Bitterfeld-Wolfen produziert hochkonzentriertes Natriumsulfid. Als Ersatz einer bestehenden Anlage wird in Kürze ein geschlossenes System realisiert, das die vorhandene, direkt befeuerte, offene Topfanlage ablöst.

Natriumsulfid (Na2S) kommt im allgemeinen in konzentrierter Form von ca. 62% als Flakes in den Handel. Wichtigstes Einsatzgebiet sind Gerbereien (Lederindustrie), in denen Na2S als Enthaarungsmittel eingesetzt wird. Des weiteren nutzt man Na2S auch in der Zellstoffindustrie zur Papierherstellung, zum Färben von Glas und zur Erzaufbereitung im Bergbau. Da Natriumsulfid eine korrosive Substanz ist, gilt es Hautkontakt zu vermeiden. Daneben verursacht es auch penetrante Geruchsbelästigungen (Schwefelwasserstoffe), also unangenehme Emissionen, die sowohl Mitarbeiter als auch die Umgebung belästigen. Da Na2S Metalle wie Aluminium angreift, wird beim Bau der Produktionsanlagen ein spezifisches Know-kow verlangt.

Zwangsläufige Prozeßführungvermindert Ablagerungen
Im zukünftigen ICS-System werden Na2S-Lösungen in einem einstufigen Umlaufverdampfer von 30% auf 62% konzentriert. Dieser Zwangsumlaufverdampfer ist so ausgelegt, daß möglichst keine oder nur geringe Ablagerungen von Na2S im Röhrensystem auftreten und dadurch längere Produktionszyklen möglich sind. Das regelmäßig notwendige Waschen der Anlagenteile wird mit speziellen Einrichtungen (z. B. Dampfanschlüsse) wirkungsvoll unterstützt.
Das Verdampfen von Natriumsulfid läuft bei rund 130 °C ab. Die auf 62% konzentrierte Schmelze weist einen Kristallisierungspunkt von 90 °C auf und wird schließlich im gekühlten Flaker zu Schuppen geformt. Diese verlassen den Prozeß mit einer Temperatur von ca. 50 °C. Der geschlossene Verdampferkreislauf ist mit einem Überlauftank ausgestattet, der aufgrund der physikalischen Charakteristika von Na2S mit Dampf beheizt wird.
Im wassergekühlten Flaker wird der auf einer langsam rotierenden Trommel entstandene Film von ca. 1 mm Dicke abgerakelt. Die dafür eingesetzte Rakel besteht aus gehärtetem Stahl und weist eine spezielle, für Na2S optimierte Kantenform auf. Der Flaker selbst ist staubdicht gestaltet, damit in diesem Arbeitsbereich die erforderlichen MAK-Werte eingehalten werden. Zum anschließenden Verpacken wird ein spezielles Absacksystem genutzt, das auf die besonderen Erfordernisse der Na2S-Verarbeitung abgestimmt ist.
Verbesserungen für Mitarbeiterund Anwohner
Das System umfaßt darüber hinaus eine Abluft- und Abwasseraufbereitung, in die ein Recycling-Kreislauf installiert ist, so daß sich die TA-Luft-Vorschriften einhalten lassen. Mit dem geschlossenen Verarbeitungssystem für die Schuppenproduktion sowie für die Reinigung der Abluft werden sich die Arbeitsplatzbedingungen bei der ICS markant verbessern. Ein weiterer wichtiger Vorteil dieser Technik ist ein höherer Wirkungsgrad und die daraus resultierende Verbesserung der Wirtschaftlichkeit.
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