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Gerüstbau im Fokus

Praktikable und kostensparende Leistungsverzeichnisse
Gerüstbau im Fokus

Bei der Revision einer Chemieanlage ist der Gerüstbauer der Erste vor Ort und der Letzte, der geht. Dennoch gibt es häufig Probleme. Die Zusammenarbeit zwischen Auftraggeber und -nehmer verläuft nicht immer reibungslos. Mangelnde Kenntnisse über das Gerüstbau-Leistungsverzeichnis hinsichtlich Aufmaß und Abrechnung sowie mangelnde Informationsvermittlung bei der Beauftragung des Gerüst- bauers sind Ursachen für die Unstimmigkeiten. Ein auf den Betrieb zugeschnittenes, gelebtes GB-LV und ein geregelter und dokumentierter Informationsprozess schützen vor unliebsamen Überraschungen.

Autor Heiner Hövelbrinks Ingenieurbüro für konstruktive Gerüstbaulösungen

Der Gerüstbau ist ein wichtiges Gewerk in Chemieanlagen (Bild 1). Da im betrieblichen Alltag Praktiker, beispielsweise die Gerüstbaukoordinatoren der Anlage, mit dem Gerüstbau-Leistungsverzeichnis (GB-LV) umgehen müssen, ist es wichtig, dass diese Praktiker auch gemeinsam mit dem kaufmännischen Personal des Anlagenbetreibers das GB-LV erstellen. So halten nicht nur kostenrelevante, rechtliche Dinge, sondern auch anlagenspezifische, praktische und konstruktive Gesichtspunkte Einzug in das neue LV. In der Regel verfolgen die Betriebe folgende Ziele:
  • Kostenersparnis
  • Vereinfachung
  • Praxisnahe Gestaltung
  • Rechtliche Absicherung
Da die Gerüstbaukoordinatoren zumeist nicht in allen Punkten über die notwendigen Kenntnisse verfügen, empfiehlt es sich, einen externen Experten hinzuzuziehen. Beispielsweise können schon die Gerüstmaße zu einem grundlegenden Problem werden. Diese Konstruktionsmaße sind nämlich nicht genormt, jeder Gerüsthersteller hat seine eigenen Achsmaße, die in die Systembauteile übertragen werden. Vereinfacht lassen sich das metrische und davon abweichende Systeme unterscheiden. Über statisch-technische Vor- und Nachteile der jeweiligen Systeme sagt dies noch nichts aus.
Kommt nach einer Ausschreibung ein neuer Gerüstbauer mit seinem Gerüstsystem in die Anlage, können sich nach einiger Zeit erhebliche Kostendifferenzen ergeben (Bild 2). Dargestellt sind hier die Draufsichten von zwei ungefähr vergleichbaren Gerüstfeldern mit metrischem und Layher-System. Betrachtet man jetzt nur einmal die LV-Position, mit der der Bodenbelag in m2 abgerechnet wird, ergeben sich schon beträchtliche Differenzen, die aufs Jahr hochgerechnet bereits einen interessanten Betrag ergeben. Dieses Problem zieht sich darüber hinaus unter Umständen durch das ganze LV. Auch die Abrechnung von Raumgerüsten über das Volumen sowie längenorientierte Gerüstkonstruktionen wie zusätzlicher Seitenschutz und Gitterträger fallen hierunter.
Die Lösung besteht darin, grundsätzlich im LV die Abrechnung über metrische Maße für alle Positionen zu manifestieren. Bei einer konzernweiten Ausschreibung sind dann die beteiligten Anlagen auch besser vergleichbar. Einen weiteren Vorteil bildet das Aufmaß selbst, da sich die Längen im Kopf errechnen lassen. Dies erleichtert auch die Kontrolle.
Grundlagen für die GB-LV-Erstellung
Das GB-LV, das sich als Vorlage für jedes Chemieunternehmen verwenden lässt, gibt es nicht. Dazu sind die Anlagen, Umstände und Anforderungen an den Gerüstbau zu unterschiedlich. Als Leitspruch für dieses Gewerk kann das Zitat von Klaus Kornwachs gelten: „Schlechte Informationen sind Gift für erfolgreiche Entscheidungen!“ Als Beispiel hierzu möge die Abrechnung der Gerüstkonstruktionen über das Volumen gelten. Um kostengünstige Abgrenzungskriterien über das Volumen zu geben, sind aufgearbeitete, aktuelle Auswertungen (z. B. über SAP) nötig. Weiterhin sind hier wieder die Praktiker gefragt, um eine vernünftige Abrechnungsgrundlage zu schaffen.
prozesstechnik-online.de/cav0415459
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