Startseite » Chemie »

Hörstel: Gerüstet für die Zukunft

Sondergasezentrum
Hörstel: Gerüstet für die Zukunft

Das um 900 auf 2 300 m2 vergrößerte Sondergasezentrum Hörstel der Westfalen AG, Münster, hat nach einjährigen Bauarbeiten seinen Betrieb aufgenommen. Die mit einer Investition von rund 1,7 Mio. Euro verbundenen Baumaßnahmen waren durchgeführt worden, da das im Jahre 1993 eröffnete Zentrum aus allen Nähten platzte. Die Abfüllmengen waren auf das Dreifache gestiegen.

Mehr als 100 hochreine Gase und standardisierte Gasgemische bilden das Fundament der Produktpalette in Hörstel. Darüber hinaus werden Gasgemische auch nach Kundenspezifikation gefertigt, wofür 150 Einzelkomponenten zur Verfügung stehen. Isotope und Isotopengemische gehören ebenfalls zum Lieferprogramm.

Das Sondergasezentrum ist auf höchste Präzision ausgerichtet, der gesamte Fertigungsprozess unterliegt strengen Qualitätsrichtlinien und ist in das Qualitätsmanagementsystem der Westfalen AG nach DIN EN ISO 9001:2000 eingebunden.
Reinheit als höchstes Gebot
Jährlich verlassen 75 000 Druckgasbehälter mit hochreinen Gasen das Zentrum. Bei der Herstellung dieser Gase ist von entscheidendem Vorteil, dass die Luftzerlegungsanlage der Westfalen AG in direkter Nachbarschaft liegt und durch eine Rohrleitungsbrücke angebunden ist. Unnötige Transportwege und Umfüllvorgänge werden dadurch vermieden und die Luftgase Stickstoff, Sauerstoff und Argon in Reinheiten bis 6.0 (99,9999 Volumenprozent) direkt in Flaschen und andere Gebinde abgefüllt.
Zur Herstellung der Gasgemische – eine überaus anspruchsvolle Aufgabe, sind doch Beimengungen im ppm oder ppb-Bereich inzwischen Standard für Prüf- und Referenzgase – werden hauptsächlich zwei Verfahren eingesetzt:
  • Bei der manometrischen Methode, die für Standardware wie Argon- oder Stickstoff-Gemische eingesetzt wird, wird die Zusammensetzung des Gemisches aus den jeweiligen Einzeldrücken der Komponenten errechnet.
  • Bei der „gravimetrischen Methode“ werden die Gemischkomponenten auf Waagen mit Genauigkeiten im Milligrammbereich unter hohem Druck in die Gebinde gefüllt und auf Rollenmischstationen intensiv homogenisiert.
Die einwandfreie Qualität der erzeugten Sondergase wird im Rahmen der abschließenden Analyse garantiert. Kontrollzertifikate sind für Gase ab einer Reinheit von 5.5 obligatorisch.
Mehr Platz in Labor und Produktion
Anhaltendes Wachstum im Markt für Sondergase und gestiegene und neue Anforderungen der Kunden gaben den Anlass zur Erweiterung. „Im Neubau entstanden drei Labors, fünf Räume für neue Anlagen und zwei Räume für Vorbereitungsarbeiten“, erläutert Diplom-Chemikerin Ilona Chikhi, die Leiterin des Sondergasezentrums. Im bestehenden Gebäude, das nahtlos an den Neubau anschließt, entstanden drei zusätzliche Räume für Anlagen und Produktionsvorbereitung.
Durch die Erweiterung konnten eine Reihe neuer Produktionsanlagen in Betrieb genommen werden. Dazu gehören beispielsweise ein zusätzlicher Doppelfüllstand für Stickstoff und je zwei Bündelfüllstände für Sauerstoff und Stickstoff sowie ein dritter gravimetrischer Füllstand für Gasgemische. Die Abfüllung erfolgt dabei automatisch über die Rezeptursteuerung – mit bis zu zwölf Flaschen in einer Charge.
Eine Abfüllung für Kleinflaschen (bis 100 l Gasvolumen) und Druckdosen (bis 12 l Gasvolumen, bei maximal 12 bar) trägt der Miniaturisierung in Labor und Messtechnik Rechnung. Die nicht-toxischen Prüfgasgemische lassen sich in Druckdosen sogar per Post verschicken. Hinzu kamen auch eine Abfüllung für medizinische Luft (aer medicalis) als Rezepturarzneimittel und eine Abfüllung für CO2 bis zur Reinheit 5.0, wie es als Lösemittel zur Extraktion oder als Schutzgas zur Lebensmittelkonservierung eingesetzt wird. Geplant ist eine Anlage zur Herstellung von Flüssiggemischen mit verschiedenen Komponenten, insbesondere Kohlenwasserstoffe für die Pharma- und Kosmetikindustrie.
Durch die Erweiterung ließen sich die Produktions- wie auch die Analyseabläufe effizienter gestalten. Die Analytik von hochreinen Gasen und Gasgemischen mit ihren unterschiedlichen Arbeitsabläufen wurden beispielsweise räumlich getrennt. Im Neubau entstand ein zusätzliches Labor für hochreine Gase. Ein eigenes Labor dient auch der Abfüllung und Mischung von hochwertigen Gasen.
cav 400
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de