Der deutsche Maschinenbau blickt wieder optimistisch in die Zukunft. Dies gilt auch für die Teilbranche Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen, die unter den 33 Maschinenbau-Fachzweigen im VDMA an siebter Stelle steht. In den letzten zehn Jahren lag die durchschnittliche nominale Wachstumsrate in dieser stark exportorientierten Teilbranche bei 6,3 Prozent. 1998 erwirtschafteten die Unternehmen ein Produktionsvolumen von etwa 12,9 Mrd. DM.
Marius Brecht
Etwa 650 Unternehmen sind in Deutschland auf dem Gebiet der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen tätig. Sie beschäftigen ca. 62 000 Menschen. Die Unternehmen haben 1998 ein Produktionsvolumen an Maschinen und Anlagen von rund 12,9 Mrd. DM erwirtschaftet. Betrachtet man die Produktionsvolumina in Abhängigkeit von den einzelnen Fachzweigen, so liegen die Verpackungsmaschinenhersteller mit 4,4 Mrd. DM und die Hersteller von Getränkemaschinen mit 2,8 Mrd. DM an der Spitze (Abb. 1).
In den letzten zehn Jahren lag die durchschnittliche nominale Wachstumsrate in dieser Teilbranche des Maschinenbaus bei 6,3%. Dieser Wert liegt damit deutlich über der Steigerungsrate des Bruttosozialproduktes für den genannten Zeitraum.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit
Nicht zu Unrecht wird von Wirtschaftsfachleuten die Exportquote und vor allem der Anteil am Weltexport als Indikator für die internationale Wettbewerbsfähigkeit eines Industriezweiges angesehen. Die deutschen Maschinenbauer aus dem Bereich Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen haben für beide Kennzahlen beachtliche Werte aufzuweisen. Die Exportquote bewegt sich meistens zwischen 60 bis 70%. In einigen Bereichen werden jedoch auch leicht Werte von 85 bis 95% erreicht. Der Vergleich der Anteile am weltweiten Maschinenexport, zeigt noch deutlicher die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen. Die Rangfolge für 1998 ist in Abbildung 2 dargestellt.
Die in Deutschland hergestellten Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen werden in insgesamt 150 Länder exportiert. Hauptabnehmer sind die USA (868 Mio. DM), Russ-land (594 Mio. DM) und Großbritannien (481 Mio. DM). Auf den Plätzen vier bis zehn folgen Frankreich (442 Mio. DM), China/Hong Kong (377 Mio. DM), Polen (369 Mio. DM), Schweiz (316 Mio. DM.), Niederlande (282 Mio. DM), Italien (211 Mio. DM) und Japan (206 Mio. DM).
Die Wirtschafts- und Währungskrisen in einzelnen Regionen der Welt, beispielsweise in Russland, Süd-Ost-Asien oder in Südamerika, haben auch für die deutschen Unternehmen zum Teil erhebliche Einbußen und Rückschläge mit sich gebracht. Es war jedoch möglich, durch verstärkte Akquisition in anderen Regionen die „Dellen“ im Auftragseingang zu glätten.
Fortschreitender Konzentrations-prozess auf der Kundenseite
Die Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenbranche sieht sich einem immer schneller werdenden Konzentrationsprozess auf der Abnehmerseite gegenüber. Aus dem Zusammenschluss von Firmen resultiert, dass die Nahrungs- und Genussmittelhersteller ihr Sortiment stetig erweitern. Daraus ergeben sich auch neue Anforderungen an die eingesetzten Maschinen und Anlagen und somit auch an die Maschinenbauer. So fordern die Lebensmittelhersteller alles aus einer Hand geliefert zu bekommen. In letzter Konsequenz führte diese Entwicklung natürlich auch auf der Seite der Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinenhersteller zum Zusammenschluss von Unternehmen. Auch in den kommenden Jahren wird sich dieser Trend fortsetzen, ohne allerdings den gesunden Wettbewerb zwischen den Maschinenbauern und damit ihre Innovationskraft zu gefährden.
Fachmessen als Schaufenster zur Welt
Eine derart exportorientierte Branche ist darauf angewiesen, sich auch weltweit zu präsentieren. Neben den weit gespannten, häufig globalen Vertriebsnetzen der Unternehmen, eigenen ausländischen Tochterunternehmen und Vertretungen sind eine Vielzahl international herausragender Fachmessen in Deutschland das Schaufenster zur Welt. Zum einen gibt es die eindeutig auf Besucher-Zielgruppen abgegrenzten Fachmessen
• interpack, Internationale Messe für Verpackungsmaschinen, Süßwarenmaschinen und Packmittel,
• FachPack, Fachmesse für Verpackungs-, Kennzeichnungs- und Lagertechnik,
• drinktec-interbrau, Weltmesse für Getränketechnologie,
• Brau, Europäische Fachmesse für die Brau- und Getränkewirtschaft,
• IFFA, Internationale Fleischwirtschaftliche Messe,
• iba, Internationale Bäckerei-Fachausstellung,
• Intervitis, Internationale Ausstellung für Weinbau, Kellerwirtschaft, Abfüll- und Verpackungstechnik.
Zum anderen finden in Deutschland die Achema, Internationales Treffen für Chemische Technik und Biotechnologie, sowie die Anuga FoodTec, Internationale Fachmesse für Lebensmittel-Technologie statt. Beide, international renommierten Veranstaltungen beschäftigen sich mit der Prozesstechnik in ihrer gesamten Breite. Auf der diesjährigen Anuga FoodTec, die vom 11. bis 15. April in Düsseldorf stattfinden wird, können deutsche Unternehmen aus dem Bereich Nahrungsmittel- und Verpackungsmaschinen erneut ihre Innovationskraft und Leistungsfähigkeit einem internationalen Publikum präsentieren.
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