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SEW ist immer einen Schritt voraus

Energiesparende Antriebssysteme
SEW ist immer einen Schritt voraus

Stetig steigende Strompreise sowie Umwelt- und Klimaschutz sind Triebfedern für die Entwicklung energiesparender Antriebskonzepte. Während heute bereits rund ein Drittel der neu installierten Motoren in der Industrie mit Fre-quenzumrichtern ausgestattet ist, ist der Anteil an Energiesparmotoren in Europa nach wie vor gering. SEW hat eine mechatronische Einheit aus Getriebe, Motor und Antriebselektronik entwickelt, die neben einem hohen Systemwirkungsgrad weitere wirtschaftliche und technologische Vorteile mit sich bringt.

Mit den Worten „SEW setzt auf Fortschritt“, eröffnete Rainer Blicke das zweite SEW-Kolloquium in Bruchsal. Dabei steht für den geschäftsführenden Gesellschafter immer im Mittelpunkt, auch weiterhin ein zuverlässiger Partner für seine Kunden zu sein. Alle Schwerpunktthemen der Workshops orientierten sich daher stets auch am technologisch Machbaren. Unter anderem standen Themen wie Dezentralisierung und Modularisierung der Antriebstechnik sowie mechatronische Systeme und Netzwerke im Fokus.

Ein Aspekt, der sich direkt oder indirekt durch alle Veranstaltungen zog, war die Energiekosteneinsparung. Die Entwicklung der Strompreise in den letzten Jahren sowie Umwelt- und Klimaschutz setzten die Industrie immer mehr unter Druck, energiesparend zu produzieren. Allein in 2005 seien die Preise für Industriestrom um rund 35 % gestiegen und diese Entwicklung werde sich nach Auffassung der Referenten aller Voraussicht nach in den nächsten Jahren fortsetzen. Hier setzt auch die EUP-Richtlinie (energy using products) an, die den Rahmen schaffen soll, um die Integration von Umweltaspekten in die Entwicklung und das Design von energiebetriebenen Produkten und damit die Verbesserung der Umweltauswirkungen dieser Produkte zu fördern. Infolgedessen soll die Sicherheit der Energieversorgung erhöht und die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Wirtschaft verbessert werden. Die Rahmenrichtlinie selbst ist noch nicht wirksam. Spezifische Anforderungen für bestimmte Produktkategorien, die vorrangig von EUP betroffen sein sollen, sind vom Gesetzgeber noch festzulegen.
Stromverbrauch senken
Experten sehen in der deutschen Industrie Einsparpotenzial in Milliardenhöhe was den Stromverbrauch betrifft. Im Bereich der Antriebstechnik wären Einsparungen durch die Verbesserung des Motorwirkungsgrads bzw. den Einsatz von Energiesparmotoren, durch elektronische Drehzahlregelung sowie durch mechanische Systemoptimierungen möglich. Während heute bereits rund ein Drittel der neu installierten Motoren in der Industrie mit Frequenzumrichtern ausgestattet ist, ist der Anteil an Energiesparmotoren der Klasse Eff1 in Europa nach wie vor sehr gering. Dies liege nach Auffassung der Referenten von SEW wohl vor allem an den Kosten. Zwischen Eff2- und Eff1-Motoren kann der Preisunterschied bis zu 25 % betragen. Dabei sollte jedoch bedacht werden, dass die Betriebskostenersparnis über die Lebensdauer des Motors weit über dem Differenzbetrag im Anschaffungspreis liegen kann. SEW investiert fortlaufend in die Neu- und Weiterentwicklung von energiesparenden Motoren. So konnte beispielsweise durch den Einsatz von Kupferläufern der Wirkungsgrad gesteigert werden. Über Frequenzumrichter drehzahlveränderbare Antriebe tragen zu niedrigerem Energieverbrauch bei. Das größte Energieeinsparpotenzial verspricht jedoch die mechanische Systemoptimierung. So ist beispielsweise bei der Auswahl eines Antriebssystems neben dem Motor auch auf das Getriebe oder Kraftübertragungsmedium wie Kupplung, Kette oder Riemen zu achten. Hier kommt auch die Mechatronik ins Spiel. Mechatronik ist ein interdisziplinäres Gebiet der Ingenieurwissenschaften. Bereits aus dem Namen geht hervor, dass mechatronische Systeme mechanische und elektronische Komponenten verknüpfen, um die Leistungsfähigkeit klassischer Systeme zu verbessern und vollständig neue Funktionen zu realisieren. Am Beispiel von Antriebseinheiten bedeutet dies, dass bisher getrennte Funktionseinheiten zu einer Prozesseinheit integriert werden können, so dass intelligente Systeme entstehen. Mit solchen Prozesseinheiten lassen sich dann dezentrale Strukturen erzeugen.
Mechatronisches Antriebsystem
Movigear ist die konsequente Weiterentwicklung des wirtschaftlich und technisch erfolgreichen Konzepts der dezentralen Antriebssysteme von SEW. Das mechatronische Antriebssystem aus Motor, Getriebe und Elektronik zeichnet sich durch seinen hohen Systemwirkungsgrad aus, der dazu beiträgt, Energiekosten zu senken. Die Integration und Abstimmung aller Antriebskomponenten führt zu einer langen Lebensdauer und zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit. Movigear ist ein intelligentes, eigenverwaltetes Antriebssystem, das durch seine gute Vernetzbarkeit die Inbetriebnahmezeiten verkürzt und Überwachungs- und Wartungsaufgaben eigenständig unterstützt. In Verbindung mit einer funktionalen Anwendersoftware werden Antriebsaufgaben auf einfachste Weise gelöst. Der Aspekt hoher Losbrech- und Beschleunigungsmomente nach längeren Stillstandszeiten einer Anlage kann mit dieser Technik ohne Einschränkungen gemeistert werden. Durch die optimale Leistungsanpassung lässt sich die zu installierende Anlagenleistung deutlich reduzieren. Das kompakte, mechatronische Antriebssystem wird in drei Ausführungsvarianten zur Verfügung stehen, die sich an verschiedenen Installationskonzepten orientieren. Bei der sogenannten Single-Line-Installation ist nur eine Leitung für Energie- und Informationsübertragung zu verlegen. Darüber hinaus entspricht das lüfterlose Antriebssystem den Anforderungen an Hygienic Design. Daher eignet es sich auch für Anwendungen in der Pharma- und Lebensmittelindustrie. Ein reales Beispiel einer großen deutschen Brauerei zeigt die Möglichkeit der Effizienzsteigerung durch den Einsatz von Movigear-Antriebssystemen. Die Abfülleinrichtung der Brauerei ist für 70 000 Flaschen pro Stunde ausgelegt. Die zugehörigen Flaschentransporteure sind mit mehr als 100 Antrieben ausgestattet. Bislang sind hier SEW-Kegelradgetriebemotoren mit unterschiedlichen Übersetzungen und Motorleistungen installiert. Obwohl bei der ursprünglichen Planung bereits standardisiert wurde, sind immer noch 11 unterschiedliche Varianten von Getriebemotoren und sechs Varianten von Frequenzumrichtern im Einsatz. Dabei sind etwa zu gleichen Teilen Antriebe mit Standardfrequenzumrichtern im Schaltschrank und Antriebe mit Umrichtern nahe am Motor vorgesehen. Bei der virtuellen Projektplanung wurden alle Antriebe durch Movigear-Systeme in acht verschiedenen Varianten ersetzt. Dadurch ließ sich der Gesamtwirkungsgrad der Anlage rechnerisch um rund 12 % steigern. Die Energiekosten könnten damit signifikant gesenkt werden.
Bildung unter einem Dach
Entwicklung und Weiterbildung sind bei SEW eng verzahnt. Unter dem Dach der neu erbauten DriveAcademy sind seit Dezember 2005 die Schulungs- und Beratungsleistungen des Produkttrainings, von Wiepro-Consulting und der Personalentwicklung vereint. Entwickelt wurde das innovative Gebäudekonzept, das an ein Schiff oder eine Insel erinnert, von dem Wiener Architekten Martin Kohlbauer. Diese Umgebung besteht aus 14 Seminarräumen für unterschiedlichste Veranstaltungen – Präsentationen, Produktschulungen, Managementtraining und Fachtraining. Seit Inbetriebnahme fanden bereits zahlreiche Veranstaltungsteilnehmer den Weg in die mit moderner Technik ausgestatteten Räumlichkeiten. Bei den Schulungen ergänzen sich hauptamtliche Trainer und Trainer aus den Fachbereichen. Das Leistungsspektrum umfasst sowohl Produktschulungen für Mitarbeiter, als auch praxisnahe Kundenseminare für die Zielgruppen Instandhaltung, Inbetriebnahme, Projektierung, Montagepersonal, Service und Reparatur in den Bereichen Standardantriebe, dezentrale Systeme, Servotechnik, Steuerungstechnik und Sicherheitstechnik. Zudem sorgt das Team der DriveAcademy für die Erstellung von Trainingsdokumentationen und die Konzeption sowie Bereitstellung von Trainingsmodellen. Dabei ist der Einsatz neuer pädagogischer Konzepte und moderner Medien für selbstverständlich. Das Kerngeschäft der Wiepro-Consulting ist die Verbesserung von Geschäftsprozessen. Die Beratungsexperten bieten praxiserprobtes Wissen und verstehen sich als interne Dienstleister der gesamten SEW-Gruppe. Wiepro berät zudem zahlreiche Kunden. (dh)
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