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Individuelle Lösung

Differentialdosierwaage für Pyrolysekoks
Individuelle Lösung

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Die automatische Differentialdosierwaage stellt die kontinuierliche und konstante Produktzufuhr zum nachfolgenden Prozeß sicher. Als Dosierorgan wurde eine schräg ansteigende Dosierschnecke ausgewählt.
Im Schüttguthandling lassen sich Dosiergeräte nicht isoliert von anderen, verfahrenstechnischen Prozessen betrachten. Die Aufgabenstellung beinhaltet vielmehr auch das Lagern, Austragen, Dosieren und Fördern. Bei dieser Vielfalt an Aufgaben sind individuelle, anwendungsspezifische Lösungen gefragt.

Dipl.-Ing. Manfred Wahl

In der Hochtemperaturvergasungsanlage Coras der Pyrolyseanlage in Aalen sind unterschiedliche Einsatzstoffe zu mineralisieren. Die gravimetrische Dosierung des Einsatzgutes erfolgt mit einer speziell konfigurierten Dosiereinheit. Der Vorlage- oder Pufferbehälter wird kontinuierlich durch ein Becherwerk mit Pyrolysekoks befüllt. Dieser führt den Koks chargenweise dem darunterliegenden Dosierbehälter einer Differentialdosierwaage zu. Eine Dosierschnecke dosiert den Pyrolysekoks entsprechend dem vorgewählten Massenstromsollwert (einstellbar zwischen 1000 und 2000 kg/h) und übergibt das dosierte Material einer druckstoßfesten und flammendurchschlagsicheren Zellenradschleuse. Von dort fällt es in den im Kopf eines Schmelzreaktors angeordneten Brenner. Die gravimetrische Dosiereinheit ermöglicht einen 24-Stunden-Anlagenbetrieb ohne Ausfall oder außerplanmäßige Wartungsstillstände.
Beengte Platzverhältnisse
Automatische Differentialdosierwaagen stellen die kontinuierliche und konstante Produktzufuhr zum nachfolgenden Prozeß sicher, insbesondere dann, wenn Schwankungen im Schüttgewicht auftreten oder ein definierter Massenstrom mit hoher Genauigkeit im nachfolgenden Prozeß erforderlich ist. Eine besondere Herausforderung bei der Planung des Dosiersystems für die Pyrolyseanlage waren die beengten Platzverhältnisse. So standen für das Gesamtsystem, bestehend aus Pufferbehälter, Dosierbehälter, Dosierorgan und druckstoßfestem Abschluß, nur 3,1 m als maximale Bauhöhe zur Verfügung. Als Dosierorgan wurde deshalb eine schräg ansteigende Dosierschnecke ausgewählt und zusammen mit dem Behälter versetzt zur Übergabestelle angeordnet. Da das zu fördernde Produkt mit Körnungen von 0 bis 20 mm eine hohe Abrasivität besitzt, ist die Dosierschnecke in verschleißgeschützter Ausführung gefertigt. Der Pyrolysekoks wird zusammen mit reinem Sauerstoff als Vergasungsmittel und gegebenenfalls Zusatzenergie in den Brenner eingebracht. Eine DMT-zertifizierte, flammendurchschlagsichere und druckstoßfeste Zellenradschleuse trennt die Dosierschnecke vom Brenner, um bei einer Verpuffung oder einer Explosion im Schmelzreaktor die Anlagenteile der Dosierung und der davorliegenden Komponenten zu schützen.
Genau dosieren
Das Gewicht des Dosierbehälters mit Austragshilfe und Dosierschnecke wird über ein Wägesystem erfaßt. Das Produktgewicht (Schüttgewicht: 0,5 kg/dm3; Nutzinhalt Dosierbehälter: 250 dm3) ist im Verhältnis zum Gewicht der Anlagenkomponenten sehr gering. Aus diesem Grund wird eine Hybridwaage eingesetzt, die das Eigengewicht von Behälter und Dosierorgan durch Gegengewichte vollständig mechanisch austariert. Das führt zu einer sehr hohen Auflösung des Nutzsignals der Wägezelle und damit auch zu einer hohen Dosiergenauigkeit. Die mikroprozessorgeführte Steuerung der Wäge- und Dosiereinheit ist über einen Lichtwellenleiterring mit der zentralen Leittechnik der Pyrolyseanlage verbunden. Über dieses Bussystem werden sämtliche aktuellen Anlagenzustände sowie die Soll- und Istwerte der Dosierung übertragen. Das Leuchtschaubild im Vor-Ort-Steuerschrank visualisiert ebenfalls alle relevanten Anlagenzustände. Während des Probebetriebes zeigte sich, daß die hohen Anforderungen an Dosiergenauigkeit und Dosierkonstanz problemlos erreicht wurden.
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