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Integrierter Umweltschutz hat Zukunft

Trends und Marktaussichten in verschiedenen Umweltbereichen
Integrierter Umweltschutz hat Zukunft

Der integrierte Umweltschutz hat national und international Zukunft und bietet interessante Wachstumschancen für die einschlägigen Wirtschaftsbranchen. Das wird die Envitec 2001 vom 14. bis 17. Mai in Düsseldorf deutlich machen. Aber auch End-of-pipe-Lösungen werden nach wie vor gebraucht.

Ein wichtiges Thema sowohl bei den Ausstellern und Fachbesuchern der Envitec 2001 als auch in den Diskussionen und Vortragsreihen der Envitec und A+A sind die Möglichkeiten des integrierten Umweltschutzes. Integrierte Umweltschutztechnik, d. h. Schadstoffreduzierung oder Belastungsvermeidung bereits während der Produktionsabläufe, gewinnt immer mehr Bedeutung – aus ökologischen Gründen ebenso wie aus ökonomischen Überlegungen. Vorsorgender und vorbeugender Umweltschutz löst nachsorgende Umweltschutzmaßnahmen – die End-of-pipe-Technik – vor allem in den führenden Industrieländern mehr und mehr ab. In den übrigen Regionen der Erde ist derzeit noch immer in erster Linie die Nachsorgetechnik gefragt.

Wasseraufbereitung
Der Wasserbereich ist durch steigende Kosten für den Bezug von Frischwasser und die Entsorgung von Abwasser gekennzeichnet. Beide Bereiche belasten damit zunehmend die Verbraucher. Deshalb sind Entscheidungsträger in Wasserver- und Abwasserentsorgungsunternehmen gezwungen, mehr über neue Konzepte zur effizienten Wasserver- und Abwasserentsorgung nachzudenken. Die komplexen Problemstellungen bei der Aufbereitung von Trink- und Prozesswasser sowie der Behandlung von Abwasser erfordern langfristig eine konstruktive und vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Beteiligten. Planer, Betreiber und Anlagenbauer sind gefordert, gemeinsam technisch-wirtschaftlich optimale Systemlösungen zu konzipieren. Die bisher geübte Praxis der strikten Trennung zwischen Planung und Ausführung führte oftmals zu inflexiblen Anlagenkonfigurationen. Miteinander die für den Kunden optimalen Lösungen zu suchen, ist ein Gebot der Stunde und im Hinblick auf die Zukunftsmärkte der Wasser- und Abwassertechnik in Übersee unabdingbare Voraussetzung für den geschäftlichen Erfolg. Diese Betrachtungsweise gewinnt auch im Hinblick auf die europäische Umweltgesetzgebung zunehmend an Bedeutung. Denn diese fordert eine gesamtheitliche Betrachtung aller Emissionen.
In zahlreichen deutschen Unternehmen wird der Wasserverbrauch deutlich durch Kreislaufführung reduziert. Durch mehrmalige Nutzung der Brauch- und Produktionswässer werden hohe Einsparungen erzielt. Der integrierte Nutzungsfaktor durch mehrmalige Kreisläufe liegt je nach Gewerbe- oder Industriebranche zwischen 3 und 13 Wasserkreisläufen im Produktionsablauf.
Luftreinhaltung
Der Bereich der Luftreinhaltung ist nicht auf einen besonderen Industriebereich oder einen definierten Sektor wie z. B. den Verkehr beschränkt. Prozesse aller Art, von der Abfallwirtschaft bis zur Zellstoffindustrie, von der Sondermüllverbrennung über Kraftwerke bis zur Holzindustrie, setzen Stoffe frei, die Luftverunreinigungen verursachen. Maßnahmen des integrierten Umweltschutzes können zwar den Ausstoß an Schadstoffen vermindern, nicht aber vermeiden. Hier setzen die nachsorgenden Umweltschutztechniken mit ausgefeilten Abgas- und Abluftreinigungsverfahren an.
Der Industriezweig Luft- und Entstaubungstechnik entwickelt ständig innovative technische Lösungen zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben. Er bietet eine breite Palette von Möglichkeiten zur Abscheidung von z. B. Stäuben, Rauchen, Aerosolen und Gasen an. Die Firmen verbessern ständig die Verfahren der Massenkraft- und Nass- sowie der filternden und elektrischen Abscheidung. Eine zukunftsträchtige Entwicklung ist die biologische Abluftreinigung. Sie kann Geruchsprobleme etwa bei der Tierhaltung oder in Kläranlagen beseitigen. Ebenso hat die Branche die verschiedenen Verfahren der Gasreinigung, wie regenerative, rekuperative oder katalytische Verbrennung technisch und wirtschaftlich erfolgreich weiterentwickelt.
Abfallbereich
Für den Abfallbereich zeichnet sich eine positivere Zukunft ab. Die Abfallwirtschaft ist besonders von öffentlich-rechtlichen Aufträgen abhängig und hat damit besonders unter den leeren Kassen der entsorgungspflichtigen Gebietskörperschaften (wie beispielsweise Kommunen) gelitten. Außerdem war der Sektor in den letzten Jahren von einer andauernden Rechtsunsicherheit gekennzeichnet. Die zahlreichen Gesetzesvorhaben auf nationaler und europäischer Ebene, die in den letzten Monaten abgeschlossen worden sind, betreffen insbesondere den Bereich der Hausmüllentsorgung. Das Spektrum reicht hier vom vorsorgenden und produktbegleitenden Umweltschutz bis zum nachsorgenden Umweltschutz beispielsweise bei der Müllverbrennung.
Der Entsorgungsbereich in Deutschland ist mit Beschluss der neuen bundesweiten Abfallverordnung in Bewegung gekommen. Sie ist sehr restriktiv gefasst und regelt die nun zwingend notwendige Vorbehandlung von Deponieabfällen (biomechanische Vorbehandlung oder Verbrennung). Die Erstarrung, zu der es auf Grund der rechtlichen Unsicherheiten gekommen war, dürfte hiermit aufgebrochen werden. Denn die Verordnung besitzt Rechtscharakter, der für alle Kommunen gleichermaßen verbindlich ist und die Deponierung von Haushaltsabfällen einheitlich regelt. Einem neuen, echten Aufschwung des Maschinen- und Anlagenbaus aus diesem Bereich sind hiermit die Wege geebnet, wenngleich der Wettbewerb größer geworden ist. Durch diese Neuordnung ist gleichzeitig der Wettbewerb zwischen den Verfahren – mechanisch-biologisch kontra thermisch – neu eröffnet worden. Jetzt kann er jedoch unter veränderten Voraussetzungen und unter vorgegebenen Rahmenbedingungen stattfinden.
Wachstumsbereich thermische Abfallbehandlung
Nationale Gesetzgebung und Verordnungen der EU haben erreicht, dass in Westeuropa ein leistungsfähiges Recycling entstanden ist. Sortieren, Vorbehandeln, Verwerten sind die Ziele der Abfallwirtschaft, die mehr und mehr versucht, auf Abfalldeponien zu verzichten, zumal diese in Deutschland aufgrund der Technischen Anleitung Siedlungsabfall (TASi) im Jahr 2005 geschlossen werden sollen. Erhebliche und folgenreiche Änderungen in der Abfallbehandlung haben auch das seit 1996 in Deutschland geltende Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz sowie die Verpackungs-Verordnung verursacht.
Neben Recycling ist allerdings in den meisten europäischen Ländern die Müllverbrennung (thermische Behandlung) zur Energiegewinnung eine wichtige Form der Abfallbehandlung. Trotzdem hat es in den letzten Jahren erhebliche Bewegung im europäischen Entsorgungsmarkt gegeben. Wie das Marktforschungsinstitut Frost & Sullivan feststellt, ist bei der Entsorgung eine Konsolidierung und Marktbereinigung zu verzeichnen, die sich u. a. auch in Praxiskämpfen niederschlägt. Allerdings wird für einige Teilsegmente der Recyclingwirtschaft eine günstige Entwicklung prognostiziert. Zu den mittelfristigen Wachstumsbereichen zählt nach Frost & Sullivan vor allem die thermische Behandlung.
Nationale Vorschriften und eine weitere Erhöhung der Abfallmengen bis 2006 lassen im EU-Bereich das Verbrennungsvolumen auf 62,8 Mio. t (1998: 40 Mio. t) anwachsen. Entsprechend wird die Zahl der thermischen Abfallverwertungsanlagen zur Energiegewinnung von derzeit 300 auf über 470 steigen. Frost & Sullivan beziffert das Umsatzvolumen der Müllverbrennungsanlagen in den EU-Ländern auf 374 Mio. Dollar im Jahr 1999. Besonders expansiv entwickelte sich der Markt in Deutschland, Frankreich und den Benelux-Ländern. Allerdings wird ab 2006 ein Rückgang der Verbrennungsvolumen erwartet. In der kommunalen Abfallentsorgung könnte sich der Umsatz im EU-Bereich bis 2005 auf etwa 35 Mrd. Dollar erhöhen.
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