Bisher konnten Betreiber von Industrieanlagen im Hochtemperaturbereich, beispielsweise in Heiz- oder Dampfsystemen oder Thermalölanlagen, zur Isolierung nur auf Mineralwolle-/Blecheinhausungen oder speziell hergestellte Formteile zurückgreifen. Mit dem hochflexiblen Isoliersystem Conti Thermo-Protect wird die Wärmeisolierung nun wesentlich einfacher, effizienter und nachhaltiger – gerade auch bei stark verwinkelten Leitungssystemen.
Der Autor: Hans-Peter Paulsen Leiter Geschäftsentwicklung und Innovationsmanagement, ContiTech Elastomer Coatings
Rohr- oder Schlauchsysteme mit heißem Wasser, Dampf oder Hydraulikölen sind in der Industrie weit verbreitet. Schwierig war bisher jedoch beispielsweise die vollständige Isolierung von medienführenden Systemen mit diversen Kopplungsstücken, z. B. in Chemieanlagen, die eine gleichbleibende Temperatur im System fordern. Überall dort, wo solche Rohranlagen Verzweigungen, komplexe Geometrien oder Übergänge aufweisen, also beispielsweise an Ventilen, an V- oder T-Stücken, ist mit herkömmlichem Dämmmaterial nicht oder nur extrem aufwendig eine Wärmeisolierung herzustellen. Die Folgen sind erhebliche Wärmeverluste, die zu finanziellen Einbußen führen. Bereits durch ein Ventil, das nicht isoliert ist, können Verluste von mehreren hundert Euro pro Jahr entstehen.
Flexibler Werkstoff isoliert zuverlässig
Mit dem Silikonwerkstoff Conti Thermo-Protect ist ContiTech nun in der Lage, eine durchgehende und vollständige Isolierung solcher Anlagen zu gewährleisten, auch an schwer zugänglichen oder kritischen Stellen, an denen die herkömmlichen Möglichkeiten zur Abdichtung oder Dämmung scheitern. Das Material ist dank seiner speziellen mikroporösen Silikonkautschukmischung sehr gut zu verarbeiten: Es kann z. B. wie eine Bandage problemlos um jede Art von Formen und Abzweigungen gewickelt oder geformt werden, haftet selbstständig und vulkanisiert dann dauerhaft aufgrund der Wärme des Mediums.
Ist der Vulkanisationsprozess abgeschlossen, hat man eine zuverlässige Isolierung für Temperaturen bis zu +250 °C. Aber auch bei -50 °C ist das Material noch flexibel. Dabei reichen allein 10 mm Materialdicke, damit der Wärmeverlust um 50 % reduziert wird. Weitere Vorteile: Der Werkstoff dichtet, ist wasserabweisend sowie selbstverlöschend und zeichnet sich durch eine breite Medienbeständigkeit aus. Sollte sich ein Leck im Laufe der Zeit im Rohr bilden, wird diese Beschädigung durch eine Wölbung sichtbar – ein enormer Vorteil im Vergleich zur Mineralwolle. In einem solchen Fall müsste nur die Stelle herausgeschnitten und mit neuem Conti Thermo-Protect aufgefüllt werden. Da sich das Material mit dem umliegenden verbindet, ist die erneute lückenlose Isolierung garantiert.
Demontier- und wiederverwendbar
Dass Conti Thermo-Protect einfach in der Montage und vor allem auch der Demontage für den Fall von erforderlichen Wartungen ist, erhöht die praktische Handhabbarkeit. Es ist kein fremdes Montageteam dafür notwendig; jeder Mitarbeiter kann diesen Werkstoff verarbeiten. Zudem kann der Silikonwerkstoff jederzeit wiederverwendet werden, ist umwelt- und gesundheitsverträglich und dank seiner langen Haltbarkeit auch ökonomisch eine sinnvolle Alternative zu den bestehenden Isoliermöglichkeiten. Mit diesem Silikonwerkstoff könnte ContiTech Elastomer Coatings weltweit alle entsprechenden Chemieanlagen ausrüsten – ein enormes Potenzial, mit dem das Unternehmen aktiv zum Klimaschutz beiträgt.
prozesstechnik-online.de/cav0911431
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Websession „Wasserstoff in der Chemie – Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen“ (hier als Webcast abrufbar) zeigt technische Lösungen auf, die die Herstellung und Handhabung von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.
Ob effizienter…
Teilen: