In den Branchen Chemie, Pharmazie und Biotechnologie werden an vielen Stellen Sonderlösungen für individuelle Herstellungsprozesse benötigt. Überall dort, wo Labor-, über Technikumsanlagen und flexible Kleinproduktionsanlagen oder Prozessanlagen mit erhöhten Anforderungen, zum Beispiel für das Handling von Gefahrenstoffen, benötigt werden, bestehen Anforderungen für das Engineering und den Bau von Sonderanlagen.
Der Autor: Bernhard Scheller Geschäftsführender Gesellschafter, Ruland Engineering & Consulting
Bei der Erstellung des Anlagendesigns und der Auslegung des verfahrenstechnischen Prozesses für die gewünschte Produktionsanlage ist es wichtig, in enger Abstimmung mit den Anlagenverantwortlichen und späteren -betreibern die optimale Lösung zu finden. Bei Ruland Engineering & Consulting steht daher auch das Kundenprodukt im Mittelpunkt aller Leistungen. Für jede Art der Behandlung von Flüssigkeiten und pastösen Stoffen werden individuelle Komplettlösungen geboten, von der Beratung über die Planung und Realisierung bis hin zum Service. Die Anlagen werden je nach Produktart, Produktmenge und der Menge und Art des Gebindes für die Abfüllung konstruiert und der verfahrenstechnische Prozess entsprechend ausgelegt. Die hohe Effizienz der Anlagen und geringe Rüstzeiten in der Produktion sowie leichte Servicezugänglichkeit sind Punkte, die schon in der Planungsphase berücksichtigt werden müssen.
Hygienisches Design und Präzision sind ein absolutes Muss bei vielen Anlagen in der pharmazeutischen Industrie und der Biotechnologie, um Produkte in einer sehr hohen und kontinuierlichen Qualität herstellen zu können. Die individuelle Steuerung und Visualisierung der kompletten Anlagen bilden einen wichtigen Bestandteil dieses Konzeptes.
Auch die Produktion von kleinen Batchgrößen, gegebenenfalls verbunden mit häufigen und schnellen Chargenwechseln, erfordert besondere Sorgfalt beim Anlagendesign. Für solche Anlagen, lange Rohrleitungsstrecken und wertvolle Produkte oder Inhaltsstoffe bietet sich die Reinigung der Anlagen mit dem Whirlwind-System an. Diese Technologie ermöglicht das umweltfreundliche, weil ressourcenschonende Ausschieben von Produkt aus Rohrleitungen in zwei Schritten. In diesen Schritten wird das Produkt mit einem Luft-/Gasstrom herausgedrückt. In einem anschließenden Schritt wird das Rohrleitungssystem durch Zusatz von Reinigungsmitteln in den Luft-/Gasstrom gereinigt. Eine Trocknung der Leitung kann in einem vierten Schritt erreicht werden. Im Gegensatz zu den herkömmlichen Trennverfahren kann die Whirlwind-Technologie auch bei Standardeinbauten wie Ventilen und Sensoren problemlos eingesetzt werden. Begrenzungen gibt es lediglich bei großen Nennweitensprüngen innerhalb einer Leitung oder bei absperrenden Elementen wie zum Beispiel Verdrängerpumpen. Über einen Bypass können auch solche Hürden übersprungen werden.
Dokumentation im Griff
Für die Forschung an innovativen Produkten oder Funktionsweisen von möglichen Prozessen werden Pilot- bzw. Technikumsanlagen benötigt. Für eine spätere mögliche Produktion im Industriemaßstab sollten diese so ausgelegt sein, dass sie einfach auf größere Anlagenmaßstäbe erweitert werden können. Ein Projekt dieser Art ist zum Beispiel die Ausarbeitung eines technisch nutzbaren Verfahrens zur Herstellung von umweltfreundlichen ionischen Flüssigkeiten. Mit der Entwicklung und Umsetzung dieses Verfahrens können ionische Flüssigkeiten kostengünstig und kontinuierlich im Industriemaßstab produziert werden.
Die Dokumentation jeder prozesstechnischen Anlage stellt einen großen Umfang der Projekte dar. Vor allem in der pharmazeutischen Industrie und deren sterile Prozesse, für die die Behörden äußerst sorgfältige Dokumentationsnachweise vorschreiben. So müssen Schweißnähte und Rohrleitungen mit dem Endoskop kontrolliert und entsprechend dokumentiert werden. Die Nachvollziehbarkeit jedes einzelnen Produktionsschrittes wird über entsprechende Bausteine in der Automation sichergestellt.
Halle 4.0, Stand H24
prozesstechnik-online.de/cav0612547
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