Die Eisenwerke Fried. Wilh. Düker haben in Zusammenarbeit mit verschiedenen Instituten und mithilfe der Hightech-Offensive des Freistaates Bayern ein Projekt zur Erzeugung von biofilmhemmenden Emailschichten erfolgreich abgeschlossen. Die biofilmhemmende Wirkung wird dabei mit nanokristalinem Silber erreicht, das in die Emailschicht eingeschlossen ist.
„Der Name Düker steht nicht unbedingt mit dem Begriff Hightech in Verbindung, sondern eher mit rauer Gießerei und handfesten Produkten. Umso mehr freut es uns, dass wir im Rahmen der Hightech-Offensive das Projekt biofilmhemmende Beschichtung umsetzen konnten“, sagte Ulrich Hezel, Geschäftsführer der Eisenwerke Düker anlässlich der Abschlussveranstaltung des Projektes.
Ausgangspunkt des Projektes war ein allseits bekanntes Problem: In wasserführenden Leitungen kommt es durch die normale Kontamination von Trinkwasser mit Wasserkeimen zwangsläufig zu einer Besiedlung der inneren Oberflächen mit Bakterien. Dies führt häufig zur Ausbildung von Biofilmen, die sich von Zeit zu Zeit ablösen und das Wasser verunreinigen. Ziel des Projektes war es, mithilfe nanoskaliger Silberpartikel, die für ihre biozide Wirkung bekannt sind, die in der Versorgungstechnik etablierten Emaillierungen und die für die Dichtungen eingesetzten Elastomere so zu modifizieren, dass sie die Bildung von Biofilmen verhindern. Dazu stellte das Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) zunächst hochporöse Silberpulver und fein verteilte Silbersuspensionen her. Bei Düker wurden anschließend verschiedene Versuche durchgeführt, das nanoskalige Silber in das Email einzubauen. Die spektroskopische Untersuchung der Emailproben übernahm das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg.
Das Projekt startete im Januar 2005 und wurde am 22. März 2007 durch die Übergabe eines Prototypen an Peter Kartmann, Leiter der Innovationsberatungsstelle Nordbayern, abgeschlossen. Rüdiger Werner, Leiter Innovation von Düker: „Als nächstes gilt es festzustellen, dass die biofilmhemmenden Eigenschaften des Emails auch über einen längeren Zeitraum erhalten bleiben. Die Ergebnisse des Projektes sind auf jeden Fall vielversprechend und wir werden weiter an dem biofilmhemmenden Email arbeiten. Wir hoffen, in den nächsten 2 bis 3 Jahren konkrete Produkte auf den Markt bringen zu können.“ Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Immerhin ergab die analytische Untersuchung des Materials eine gleichmäßige Verteilung des Silbers auf der Oberfläche und auch die biofilmhemmende Wirkung konnte im Labormaßstab schon erfolgreich nachgewiesen werden. „Das Projekt hat für uns einen ganz besonderen Charm, da es unser Produktportfolio nochmals erweitern wird“, betonte Geschäftsführer Hezel.
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