Die digitale Revolution bietet auch in der mobilen Anwendung von pH-, Sauerstoff- und Leitfähigkeitsmesstechnik große Vorteile. So nutzt das mobile Analysemessgerät Portavo von Knick die Memosens-Technologie. Die Sensoren bringen ihre Kalibrierdaten bereits im Kopf mit und ermöglichen damit einen sofortigen Einsatz im Feld.
Der Autor: Ralf Könemann Produktmanager für Sensorik, Prozessadaption und Labormesstechnik, Knick Elektronische Messgeräte
Die Memosens-Sensoren können im trockenen, wohltemperierten Labor mithilfe von Kalibrierlösungen exakt justiert werden und behalten ihre Daten bis zum nächsten Einsatz. Auch eine Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Messung auf Gerät, Sensor und Kalibrierstelle ist jederzeit gewährleistet.
Ein Clou der digitalen Memosens-Sensoren ist das induktiv gekoppelte, kontaktlose Stecksystem. Kein Regenguss kann diese Sensoren beeinflussen, da das pH-Signal bereits im vollvergossenen Steckkopf in digitale Werte umgewandelt wird. Selbst ein vollständig ins Wasser gefallenes Gerät, das früher eine akribische Reinigung und stundenlange Trocknung bedeutet hätte, liefert mit dem Portavo in Schutzart IP 67 unbeeindruckt hochgenaue Messungen.
Einfacher Sensorwechsel
Das Portavo spielt besonders für den mobilen Anwender seine Vorteile aus. Beispielsweise bei der Installation von Probennahmesystemen in Dampfkraftwerken zählen Leitfähigkeit, Sauerstoff und pH-Wert zu den Schlüsselparametern. Nur durch ihre Überwachung ist ein sicherer, verschleißarmer Betrieb der Turbinen gewährleistet. Bisher musste ein Inbetriebnahmetechniker drei Koffer und sein Klemmbrett aus dem Kofferraum holen und sie über Kilometer durch die Anlage tragen, wenn er Kontrollmessungen von Hand durchzuführen hatte. Mit dem Portavo 907 ist dies zum Glück Geschichte. Der Techniker nimmt nur sein Portavo 907 Multi Oxy und ein kleines Lederetui mit Sensoren mit, das bequem in der Hemdtasche Platz findet, wenn er den Wagen verlässt. Nachdem der Sauerstoffgehalt mit dem optischen Sauerstoffsensor SE340 in Sekunden hochgenau bestimmt ist, nimmt er den Leitfähigkeitssensor SE202 MS aus dem Etui und steckt ihn an das Memosens-Kabel. Nach weiteren 20 Sekunden verschwindet der Leitfähigkeitssensor wieder in seinem Etui und der SE102N-MS-pH-Sensor wird mit einem Dreh am Bajonett des Kabels mit seinem Gerät verbunden.
Mit einem Druck auf die Loggertaste ist der Messwert gespeichert und das Portavo fragt auf dem hochauflösenden Farbbildschirm nach der Messstellenkennung. Diese lässt sich bequem bei der Planung der Inbetriebnahme in eine Messstellenliste auf dem Laptop eingeben und auf das Gerät übertragen.
Sollte bei der Inbetriebnahme eine weitere Messstelle aus der Liste auf dem Laptop benötigt werden, lässt sich das Portavo 907 über ein standardisiertes Micro-USB-Kabel mit dem Laptop verbinden. Besonders einfach ist dabei die komfortable Menüführung mit den integrierten Hilfefunktionen des Portavos.
Für Messungen im Atex-Bereich eignet sich das Portavo 904XMulti. Die zugehörigen Memosens-Sensoren verfügen über eine Atex-Zulassung und lassen sich am Portavo 904XMulti in Sekunden tauschen. Die Messwerte werden im Büro mit der Paraly-Software direkt über die USB-Verbindung auf den PC übertragen, wo sie per Mausklick in Excel exportiert und bearbeitet werden können.
Das robuste Gehäuse und die Schutzfunktion durch Schutzklappe und Köcher für Display, Tastatur und Sensor ermöglichen präzise Messungen auch unter rauen Umgebungsbedingungen.
prozesstechnik-online.de/cav0812419
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