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Hochtemperatur-Kompressor für Wärmepumpe

Prozesswärme bleibt eine große Herausforderung
Hochtemperatur-Kompressor für Wärmepumpe

Hochtemperatur-Kompressor für Wärmepumpe
Das Schnittbild eines Schraubenkompressors zeigt die beiden rotierenden Schrauben, die das Arbeitsmedium der Wärmepumpe verdichten Bild: Aerzener Maschinenfabrik GmbH
Industrielle Prozesswärme nachhaltig bereitzustellen, bleibt eine große Herausforderung der Energiewende. Papierfabriken, Chemieparks oder Nahrungsmittelverarbeiter benötigen für die Produktion einen großen Teil ihrer Prozesswärme bei Temperaturen bis zu 200 °C und sind bislang maßgeblich von fossilen Brennstoffen abhängig. Gleichzeitig fallen in der Produktion oft relevante Mengen an Abwärme bei niedrigeren Temperaturen an. In Zukunft können Hochtemperatur-Wärmepumpen helfen, industrielle Energiebedarfe bei hohen Temperaturen nachhaltiger zu decken.

Wasser als Arbeitsmedium einer Wärmepumpe besitzt diverse positive Eigenschaften. Diese Aussage stammt vom Projektteam Matthias Utri, Simon Höckenkamp und Fabian Ahrendts von der Fraunhofer-Einrichtung für Energieinfrastrukturen und Geothermie IEG. Neben der guten thermodynamischen Eignung betrifft dies unter anderem die Aspekte Umweltverträglichkeit, Verfügbarkeit, Möglichkeit der direkten Prozessdampfnutzung sowie die niedrige Sicherheitsklasse. Jedoch stellt die Nutzung von Wasser als Arbeitsmedium das Entwicklerteam auch vor technische Herausforderungen insbesondere bei der Konstruktion des Kompressors, der das Herzstück einer Wärmepumpe darstellt und dafür sorgt, dass die von der Wärmepumpe bereitgestellte Wärme auf ein höheres Temperaturniveau transferiert wird.

Schraubenkompressoren im Fokus

Im Fokus des Verbundprojektes Steamscrew steht der weitverbreitete Schraubenkompressor. Er ist im Vergleich zum bekannteren Kolbenkompressor kompakter, ist einfach aufgebaut und hat einen ruhigen Lauf, da keine oszillierenden Bewegungen stattfinden. Ziel ist es, mit dem Schraubenkompressor den angestrebten Temperaturhub auf bis zu 200 °C mit dem Arbeitsmedium Wasser in einer Stufe und damit kostengünstig zu ermöglichen. Dabei wird flüssiges Wasser in den Verdichtungsraum eingespritzt, um den Kompressor zu kühlen und um interne Leckagen zu reduzieren.

Das Projektteam wird geeignete Material-, Lager- und Dichtungskonzepte entwickeln sowie die Einspritzparameter für das Wasser optimieren, um den Kompressor für das angestrebte Einsatzgebiet bei hohen Temperaturen zu ertüchtigen. Parallel dazu wird mithilfe von Computersimulationen ein geschlossener Wärmepumpenkreislauf entwickelt, in den der Kompressor eingesetzt wird. Der ausgelegte Kreislauf wird anschließend im Technikumsmaßstab umgesetzt, um die Konzepte mit circa 400 kW thermischer Maximalleistung bei industriellem Temperatur- und Druckniveau experimentell zu validieren. Die gewonnenen Daten werden helfen, die Eignung, die Effizienz sowie die Baugröße der Wärmepumpe zur Einbindung in industrielle Prozesse im Megawatt-Maßstab zu bestimmen.

Förderung durch das BMWK

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz BMWK fördert das Projekt „Entwicklung einer Hochtemperatur-Wärmepumpe mit Wasserdampf-Schraubenverdichter zur Wärme- und Prozessdampfbereitstellung – Steamscrew“ unter dem Förderkennzeichen 03EN4048A mit 2,6 Millionen Euro von Januar 2023 bis Juni 2026. Projektpartner sind das Fraunhofer IEG, die TU Dortmund (Fachgebiet Fluidtechnik) und Aerzener Maschinenfabrik GmbH.

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