Für das Arbeitsgebiet Polymere investiert Bayer in diesem Jahr 1,7 Milliarden Euro und baut damit seine Spitzenstellung bei hochwertigen Kunststoffen aus. Das Unternehmen strebt ab 2004 in diesem Bereich eine Umsatzrendite von 15 Prozent an.
Zur Stärkung des Arbeitsgebiets Polymere setzt Bayer auch weiterhin auf Kunststoffe: In diesem Jahr investiert das Unternehmen 1,7 Milliarden Euro. Mit 1,4 Milliarden Euro für neue Anlagen wird fast die Hälfte der Konzern-Ausgaben für Sachanlagen (insgesamt 3,1 Mrd. Euro) in diesen Bereich fließen. Hinzu kommen 300 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung von neuen Werkstoffen. „Damit unterstreichen wir unser Commitment zu Polymeren, einem der vier Kernbereiche unseres Unternehmens“,
erklärte Bayer-Vorstandsmitglied Werner Spinner anlässlich einer Pressekonferenz in Düsseldorf im Vorfeld zur Kunststoffmesse 2001 Ende Oktober. Ein weiterer Investitionsschwerpunkt liege auf dem konsequenten Ausbau der eBusiness-Aktivitäten. Spinner kündigte die Einrichtung des integrierten Transaktionsportals „Global BayerOne“ an, mit dem den Geschäftsbereichen ab Oktober dieses Jahres weltweit die zentrale und standardisierte Abwicklung der Geschäfte via Internet möglich wird.
Trotz einer positiven Umsatzentwicklung in den ersten Monaten dieses Jahres liegen die Ergebnisse im Bereich Polymere unter den Rekordzahlen des Vorjahres – bedingt durch eine drastische Kostenerhöhung bei petrochemischen Rohstoffen und Energien sowie einer stagnierenden wirtschaftlichen Entwicklung in wichtigen Regionen. In den vergangenen drei Jahren haben sich die Preise für wichtige Rohstoffe in Teilen verdreifacht. „Die Preissteigerungen konnte Bayer – ebenso wie viele Wettbewerber – bislang nur teilweise an den Markt weitergeben“, erläuterte Spinner. Allein 2000 haben die Rohstoffpreise bei Bayer zusätzliche Kosten in Höhe von 1,4 Milliarden Euro verursacht. „Rund 90 Prozent davon“, so Spinner, „fielen im Polymerbereich an. Das entspricht mehr als zehn Prozent des Umsatzes in diesem Arbeitsgebiet. Bayer steuere diesem Trend mit umfangreichen Programmen zur Senkung der Kosten entgegen, die jährliche Einsparungen von mehr als 300 Millionen Euro ermöglichen würden. Um profitabel zu wirtschaften, könne auf Preiserhöhungen aber trotzdem nicht verzichtet werden. „Wir betrachten die derzeitige Abkühlung der weltwirtschaftlichen Konjunktur jedoch nur als temporäre Zwischenstation,“ erläuterte der Bayer-Vorstand,
„denn wir gehen davon aus, dass sich die Situation bei den Rohstoffpreisen in diesem Jahr noch leicht und mittelfristig sogar spürbar entspannen wird und dass sich die wirtschaftliche Lage in absehbarer Zeit wieder verbessert.“ Um nachhaltig zu expandieren, kündigte Spinner eine Fortsetzung der konsequenten Investitionspolitik an. Trotz des momentanen Gegenwindes strebe Bayer ab dem Jahr 2004 auch im Polymerbereich eine Umsatzrendite von 15 Prozent an.
Dazu beitragen soll auch die konsequente Nutzung des eBusiness, um die traditionellen Stärken von Bayer – wie das umfassende Produktportfolio oder die Expertise bei Forschung und Entwicklung – mit den Chancen des Internets im Interesse der Kunden zu verknüpfen. Ein Eckpfeiler dieser Strategie, so Spinner, sei neben der Beteiligung an bedeutenden Marktplätzen wie Omnexus oder Elemica ein Supply Chain Management aus einer Hand, wie es zum Beispiel seit April vom Polyurethane Business Service Center (BSC) in Neuss umgesetzt wird. Komplementär zu den Marktplatzinitiativen bauen die Polymer-Geschäftsbereiche außerdem eigene Informations-, Technologie- und kaufmännische Portale auf. Nächstes Ziel sei die Vereinheitlichung aller Web-Auftritte über alle unterschiedlichen Bereiche und Regionen hinweg. „Bis 2004 wird sich der mit eBusiness erzielte Bayer-Umsatz von derzeit 500 Millionen Euro auf rund fünf Milliarden Euro verzehnfachen und in manchen Bereichen mehr als die Hälfte des Umsatzvolumens ausmachen“, prognostiziert Spinner.
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