In den Rohrsystemen von Raffinerien, Chemieanlagen und Kraftwerken müssen jährlich mehrere tausend Rohrstellen hinsichtlich ihrer Restwanddicken überprüft werden – ein enormer Kostenaufwand für die Betreiber. Ein stationäres Prüfsystem kann diese Kosten langfristig senken. Zugleich sorgt es für reproduzierbare Messwerte.
Überall dort, wo Stahlrohre durch das in ihnen beförderte Medium erhöhtem Verschleiß durch Abrieb oder Korrosion ausgesetzt sind, nimmt ihre Wanddicke mit der Zeit merklich ab. Diese Abnahme ist einkalkuliert, muss aber aus Sicherheitsgründen in regelmäßigen zeitlichen Abständen kontrolliert werden. Die Intervalle zwischen den Prüfungen der Restwanddicke der Rohre hängt wesentlich vom geförderten Medium und von der Form des Rohres ab. Ist das Medium stark korrosiv oder verursacht es einen hohen Abrieb im Rohr, kann durchaus eine monatliche Wanddickenmessung erforderlich sein. Bei weniger aggressiven Medien kann dagegen eine jährliche Überprüfung völlig ausreichen. Besonders kritische Stellen sind Schweißnähte oder Rohrkrümmungen. Hier kann die Abrasion sehr hoch sein. „Die Betreiber der Rohre kennen die Gefahrenpunkte genau und prüfen gezielt an diesen Stellen“, erklärt Manuel Lucas, Produktmanager bei Sonotec.
Üblicherweise übernehmen zertifizierte, externe Dienstleister die Überprüfung der Rohrwanddicke – eine bisher sehr aufwendige Prozedur. Denn die Messpunkte sind häufig nur schwer zugänglich. Grund dafür ist die Isolierung der Rohre und ihre Lage in großer Höhe. Für die Prüfung sind daher zunächst der Aufbau eines Gerüsts, die Entfernung der Isolierung sowie eine erneute Isolierung nach erfolgter Prüfung erforderlich.
Ein stationäres Prüfsystem wie das Sonowall S reduziert diesen Aufwand deutlich. Es eignet sich für Rohre mit Durchmessern von gewöhnlich 150 bis 1000 mm und besteht pro Messstelle je nach Rohrumfang aus ein bis 16 Prüfköpfen, einem Spannband, den notwendigen Anschlusskabeln und einer Kontrollbox. Die bis zu 10 m langen Anschlusskabel werden gemeinsam in die Kontrollbox geführt. Diese ist in Bodennähe montiert, damit nur für die Montage des stationären Prüfsystems, im Gegensatz zur manuellen Prüfung, einmalig kostspielige Gerüstaufbauten erforderlich sind. Die Prüfstellen sind relativ frei wählbar. Typischerweise werden an den gefährdetsten Punkten jeweils acht Prüfköpfe auf dem Rohrumfang positioniert. Ist das System einmal an der kritischen Stelle installiert, erfolgt gegebenenfalls die Isolierung des Rohres.
Fehler ausgeschlossen
Die Installation des Systems übernimmt ein erfahrener Sonotec-Techniker. Das Auslesen der Kontrollbox und die Bestimmung der Wanddicke kann dann von einem eingewiesenen Prüfer unter Zuhilfenahme eines Materialprüfgeräts wie dem Sonoscreen ST10, aber ohne den Einsatz eines aufwendigen Gestells durchgeführt werden. Das Sonoscreen ST10 ist ein mobiles Ultraschallprüfgerät für die zerstörungsfreie Materialprüfung von Metallen und Kunststoffen. Das ergonomische und funktionale Gerät zeichnet sich durch hinterlegte Material- und Prüfkopfdatenbanken, einen großen 8“-Bildschirm im Format 16:9 und seine intuitive Menüführung aus. Speziell entwickelt für die Schweißnahtprüfung eignet sich das tragbare Materialprüfgerät aber auch für die Inspektion von Guss- und Schmiedeteilen, Rohren, Blechen sowie Wellen- und Achsen. Ein weiteres Anwendungsgebiet des leistungsstarken und äußerst präzisen Prüfgerätes ist die Messung der Wanddicke von Kunststoffwänden bis zu 100 mm Stärke. Die einfache Bedienführung gibt eine logische Parameterabfolge vor, beschleunigt damit den Prüfvorgang und lässt keinen Raum für Fehler. Zur schnellen, manuellen Entfernungsjustierung sind die Kalibrierkörper K1 und K2 bereits hinterlegt. Eine USB-Schnittstelle erlaubt die Verbindung zum PC. Eine spezielle Software dient dem Erstellen von Prüfprotokollen. Vor allem bei der Wanddickenmessung an Rohrleitungen ist eine einfache Dokumentation von Messdaten dringend erforderlich. Das robuste, in Deutschland gefertigte Sonoscreen ST10 erlaubt die Editierung jedes einzelnen Messpunkts und unterscheidet sich damit maßgeblich von seinen Konkurrenten.
Reproduzierbare Prüfergebnisse
Da sich die Prüfköpfe bei dem stationären System immer an derselben Rohrposition befinden, sind die Messungen tatsächlich vergleich- und reproduzierbar. Eine Varianz durch einen abweichenden Messungsort, die Qualität der Ankopplung oder des Prüfgeräts sind ausgeschlossen. Bei manuellen Systemen ist dagegen nicht unbedingt garantiert, dass die Prüfposition immer identisch oder die Ankopplung ideal ist. Speziell bei der dauerhaft gleich guten Ankopplung der Prüfköpfe kann Sonotec auf jahrelange Erfahrung zurückgreifen und bietet mit dem Sonowall S eine langfristig äußerst zuverlässige Lösung an. Zudem informiert das Sonowall S über eine möglicherweise auftretende Verschlechterung der Ankopplung und schließt somit potenzielle Messfehler aus.
Das Sonotec-Wanddickenmesssystem funktioniert auch bei Edelstahlrohren mit einer Wandstärke von nur 3 mm – eine für die Ultraschallprüfung extrem kurze Messstrecke –fehlerfrei. Damit zeichnet sich das System gegenüber vergleichbaren stationären Wanddickenmesssystemen aus.
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: cav0915sonotec
Anne-Luise Gellner
Leiterin Marketing,Sonotec
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