Kooperationen für einen starken Standort

Das junge Unternehmen Industriepark Gersthofen Servicegesellschaft mbH & Co. KG, Anfang 2002 gegründet als Tochtergesellschaft der Clariant GmbH, ist auf einem guten Weg, sich auf dem umkämpften Markt der Industriedienstleister zu etablieren. Basis des vielfältigen Leistungsangebotes ist die jahrzehntelange Erfahrung, die die Mitarbeiter im Bereich der Prozesstechnik sammeln konnten. Der Industriepark Gersthofen – ein ehemaliges Chemiewerk der Hoechst AG – kann auf eine über hundertjährige Geschichte zurückblicken. Ein Jahrhundert, in dem sich Produktion und Technik rasant entwickelt haben. Und von eben dieser Kompetenz profitieren die Kunden. Damit sind die elf Unternehmen im Industriepark Gersthofen gemeint, aber zunehmend auch Kunden außerhalb des Fabrikzaunes.

2004 erzielte das Unternehmen mit rund 350 Mitarbeitern einen Umsatz von etwa 80 Millionen Euro.

Die besonders hohe Qualifikation und die jahrelange Erfahrung im Umgang mit Chemieanlagen und gefährlichen Stoffen versetzen die Mitarbeiter in die Lage, auch für die kompliziertesten Aufgabenstellungen eine Lösung zu finden. Dabei stehen die Bedürfnisse des Anwenders stets im Vordergrund des Handelns. Der Fokus liegt dabei immer auf einer Beratung zur Optimierung der Verfahren oder der eingesetzten Technik im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und Anlagenverfügbarkeit. So erhält jeder Anwender eine maßgeschneiderte Lösung seiner Aufgabenstellung. Und kann ganz nebenbei seine Effizienz steigern und Kosten senken.

Am Beispiel der EMR-Gerätewerkstatt wird dieser ganzheitliche Ansatz deutlich: In einem ersten Schritt werden die Daten der Kundengeräte erfasst und gesichert. Auf dieser Basis ist es möglich, im Bedarfsfall ein Ersatzgerät in der Werkstatt vorzubereiten und auf dem schnellsten Weg in die Produktionsanlage zu liefern. Ein professionelles Ersatzteilmanagement mit rund 20 000 verschiedenen Artikeln unterstützt das Serviceteam dabei und sorgt dafür, dass Stillstandszeiten auf ein absolutes Minimum reduziert werden können.

Einen ähnlichen Vorteil bietet die Sicherheitsventile-Werkstatt: Bei geplanten Anlagenabstellungen steht dem Kunden der komplette Pool an Ersatz- und Reserveteilen zur Verfügung. Eine kostspielige Lagerhaltung beim Anlagenbetreiber ist also nicht mehr notwendig. Die IGS unterhält in ihren Spezialwerkstätten einen Pool aller gängigen Sicherheitsventile und ist zudem als Fachwerkstätte führender Hersteller autorisiert. Auch hier sorgen die Servicemitarbeiter für den schnellstmöglichen Austausch defekter Geräte inklusive Transport. Für den Anwender entfällt der kosten- und zeitaufwändige Versand zum Hersteller.

Die Verfügbarkeit und die Effektivität der Anlagen ist oberstes Ziel eines serviceorientierten Dienstleisters. Dazu gehört neben der vorbeugenden Instandhaltung auch die lückenlose Verfolgung von Prüfterminen. Durch vorbeugende Prüfungen gewährleistet die Abteilung Technische Anlagensicherheit die Betriebssicherheit und Verfügbarkeit der Anlagen. Zur perfekten Prüf- und Mängelverfolgung kommt bei IGS ein EDV-Programm zum Einsatz, das eine optimale Softwarelösung für professionelles Datenmanagement in diesem Bereich bietet. Es ermöglicht eine jederzeit nachvollziehbare, geschlossene und gerichtsfeste Dokumentation mit Prüfungshistorie, Zusatzberechnungen und vielem mehr. Der meist lästige Papierkram mit Ausfüllen von Formularen, Dokumentation und Archivierung der technischen Daten wird dem Kunden bei dieser Gelegenheit gleich abgenommen.

Der Schutz von Mensch und Umwelt vor Gefahren aus industrieller Tätigkeit ist eine große Herausforderung für jeden Anlagenbetreiber. Der erste Schritt auf diesem Weg ist immer der analytische Nachweis einer Gefährdung oder Belästigung. Hier verfügt der Industrieparkbetreiber IGS über modernste Methoden und erfahrene Mitarbeiter, die eine Vielzahl von Aufgabenstellungen lösen können. Dazu gehören unter anderem:

Um auf Kundenwünsche noch schneller und flexibler reagieren zu können, wurden die Kontakte aus alten Hoechster Tagen zwischen Hessen und Bayern wieder enger geknüpft. Das Ergebnis sind zwei Kooperationsvereinbarungen: einmal im Bereich Engineering und zum anderen bei der Energieversorgung.

Die Anlagenbauer aus Gersthofen haben sich mit dem Engineering der Infraserv GmbH & Co. Gendorf KG unter dem Markenzeichen “n.g.neering – your process industry partner” zusammengeschlossen. Insgesamt arbeiten über hundert Ingenieure, Techniker und Kaufleute mit jahrelanger Erfahrung in den Bereichen Anlagenplanung, Anlagenbau, Anlagenbetreuung und Prozessoptimierung an anspruchsvollen Projekten, bei denen das prozesstechnische Fachwissen laufend unter Beweis gestellt wird. Und die Kunden profitieren von diesem geballten Know-how sowie von der Flexibilität der Leistungen.

Auf der Basis umfassender Kenntnisse in der Abwicklung jeder einzelnen Planungsphase des chemischen Anlagenbaus sind die Teams in der Lage, die Umsetzung einer Idee von der Machbarkeitsstudie bis zur Inbetriebnahme der Anlage zu begleiten. Die Leistung umfasst dabei eine fachkompetente Projektabwicklung und Beratung in allen Gewerken sowie letztendlich die Anlagenmontage und Inbetriebnahme. Die Marke n.g.neering bietet sowohl Systemlösungen aus einer Hand als auch individuelle Einzelleistungen – ganz wie es der Kunde wünscht. Ergänzend dazu erhält der Kunde eine anwenderbezogene Beratung im Bereich der energetischen Anlagenoptimierung, aber auch speziell auf ihn zugeschnittene Umweltschutz- und Sicherheitsempfehlungen.

In den vergangenen Jahren konnte eine ganze Reihe gemeinsamer Projekte sehr erfolgreich abgeschlossen werden, so zum Beispiel die Planung für eine Anlage zur Herstellung von Farbpigmenten im Industriepark Höchst sowie vielfältige verfahrenstechnische Berechnungen oder Prozesssimulationen. Hier bewähren sich die technologischen Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit – beispielsweise auf den Gebieten Simulation, CAD und Prozesstechnik. Durch den Einsatz von Spezial-Tools zur Modellierung von verfahrenstechnischen Prozessen können zum Vorteil der Kunden Zeit und Geld gespart werden.

Mit der Infraserv in Frankfurt, dem Betreiber des Industrieparks Höchst, existiert seit gut einem Jahr eine enge Zusammenarbeit in Bereich Energie- und Medienversorgung. Diese Kooperation agiert unter dem Markenzeichen “Energy & Competence”, mit dem auch Bezug auf die Kompetenz als langjährige Versorger ehemaliger Hoechst-Standorte genommen wird. Ein großer Vorteil der Zusammenarbeit liegt in der gemeinsamen Beschaffung von Energien und Dienstleistungen. Darüber hinaus wollen beide Unternehmen technologische und methodische Synergien nutzen, um die gemeinsame Wissensbasis zu erweitern. Somit kann zukünftig das gebündelte Know-how im Bereich der Energieversorgung zum Nutzen der Kunden eingesetzt werden.

Ziel beider Kooperationen ist es, Synergieeffekte aus den gemeinsamen Stärken zu nutzen, um zum einen die Wettbewerbsposition deutlich zu verbessern und zum anderen die Vorteile daraus an die Kunden weitergeben zu können. Die Partner haben die Möglichkeit, den regionalen und überregionalen Markt durch einen gemeinsamen Vertrieb effizienter zu erschließen und Marktchancen auszubauen. Auch hier lautet die Devise: Alle Leistungen von kompetenten Partnern, aber aus einer Hand.

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cav: Was meinen Sie damit, wenn Sie als Komplettanbieter den viel zitierten Full-Service anbieten?

Teufel: Das Leistungsspektrum unseres Unternehmens ist individuell, flexibel und so vielfältig wie ein großer bunter Blumenstrauß. Es reicht von der Anlagenplanung über den Bau und Betrieb von Anlagen, die Instandhaltung und Instandsetzung, Ver- und Entsorgungsleistungen in den Bereichen Energie und Umweltschutz bis hin zu kompetenter Beratung und Consulting. Der Vorteil für den Kunden liegt dabei auf der Hand: Er hat genau einen Ansprechpartner, an den er seine Wünsche adressieren kann.

cav: Wie soll sich Ihr Unternehmen in den nächsten Jahren entwickeln? Was ist Ihre Vision?

Teufel: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, als Komplettanbieter bei unseren Kunden zum bevorzugten Lieferanten zu werden. Unser Credo ist: Wir können alles. Und wenn wir mal etwas nicht können sollten, dann kennen wir einen, der’s kann. Wachstum beim externen Geschäft hat oberste Priorität, damit wir unsere wirtschaftlichen Ziele erreichen können.

cav: Der Großteil Ihres Umsatzes wird sicherlich von den Kunden innerhalb des Industrieparks erbracht. Wie sehen Sie diese Entwicklung?

Teufel: Ich nehme an, dass der interne Umsatz auf lange Sicht eher stagnieren als ansteigen wird. Deshalb versuchen wir zum einen, den externen Umsatz durch ein verstärktes Marketing zu steigern. Die andere Möglichkeit ist die Ansiedlung weiterer Unternehmen im Industriepark Gersthofen. Wir verfügen über Freiflächen und eine Infrastruktur, die höchsten Ansprüchen genügt.

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