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Luft nach Maß

Gesundheitscheck für Kompressoren
Luft nach Maß

Allein in Deutschland arbeiten rund 60 000 Druckluftanlagen. Sie verbrauchen jährlich etwa 14 Mrd. kWh Strom. Das entspricht nahezu 5 % des Stromverbrauchs der gesamten Industrie. Hiervon könnten ungefähr 30 % allein durch Verbesserungen der Leckagen und Leerlaufzeiten der Kompressoren eingespart werden. cav sprach mit Jürgen Hütter, Leiter Produktmarketing bei Boge.

cav: Mit höchster Energieeffizienz arbeiten Druckluftanlagen nur dann, wenn man das Gesamtsystem betrachtet und entsprechend abstimmt. Hierzu bietet Boge mit dem Aireport-Equipment eine Möglichkeit.

Hütter: Unser Check-up-System Aireport deckt Schwachstellen im Rahmen einer Langzeitbetrachtung auf und hilft, Druckluftanlagen zielgerichtet und auf der Grundlage soliden Wissens zu verbessern.
cav: Welche Fragen muss sich ein Betreiber denn stellen?
Hütter: Die wichtigste Kenngröße für die Effizienz einer Kompressorstation ist der Energieverbrauch. Zwei Dinge sind hier wichtig: Wie viel Strom benötigt der Betreiber pro erzeugtem oder verbrauchtem Kubikmeter Druckluft wirklich? Und: Wird auch nur soviel Druckluft erzeugt, wie tatsächlich gebraucht wird? Unnötige Leerlaufzeiten stellen, neben Leckagen, das größte Energieeinsparpotenzial dar. Diese werden eindeutig durch den Aireport aufgezeigt.
cav: Welche Erfahrungen haben Sie hier gemacht?
Hütter: Erfahrungsgemäß stellen wir bei Messungen zwischen 5 und 25 % Leerlaufanteil fest. In einzelnen Fällen sogar bis über 50 %. Ein unnötiger Energiefraß. Im Leerlauf benötigen Kompressoren in der Regel 30 % des Nennstroms, bei älteren Kompressoren sind es sogar 40 %. Und nicht nur das, unnötiger Verschleiß tritt auch noch auf. Ohne Leerlaufzeiten sinken deshalb auch die Wartungskosten.
cav: Was lässt sich denn mit einem Aireport erreichen?
Hütter: Nach einem Aireport kann man Kompressorstationen ganz gezielt optimieren. Leerlaufanteile unter 1 % stellen in der Praxis kein Problem dar.
cav: Was muss noch beachtet werden?
Hütter: Auch die Leckagemenge ist natürlich ein wichtiges Kriterium für die Effektivität einer Druckluftanlage. Sie sollte so klein wie nur irgend möglich sein. Gleiches gilt für den Druckabfall zwischen Drucklufterzeuger und -verbraucher. Der erzeugte Höchstdruck sollte ebenfalls so gering wie möglich sein, um dauerhaft wirtschaftlich zu arbeiten.
cav: Wie funktioniert ein Aireport?
Hütter: Man muss sich einen Aireport wie einen Fitness- oder Gesundheitstest beim Menschen vorstellen. Eine Aireport-Messung wird über mehrere Produktionstage, mindestens jedoch eine Woche, damit das Wochenende mitgeloggt wird, durchgeführt. Das Druckluft-Audit liefert detaillierte Daten und ein exaktes Druckluftverbrauchsprofil über den zuvor definierten Zeitraum. Gleichzeitig erhält man zusätzlich sogar Informationen über die Arbeitsweise im eigenen Betrieb und kann auch hier Abläufe optimieren.
cav: Welche Problemlösungen ergeben sich nach einem Aireport?
Hütter: Zur schrittweisen Verbesserung der Performance sind verschiedene Einzelmaßnahmen möglich. Es können die Leckagen minimiert, eine übergeordnete Druckbandsteuerung implementiert oder die Kompressorenabstufung neu ausgelegt bzw. frequenzgeregelte Kompressoren installiert werden. Vor allem sollte der Betreiber aber ein Überverdichten vermeiden. Pro Bar Überverdichtung fallen etwa 6 bis 10 % höhere Energiekosten an. Eine weitere Sparmaßnahme stellt die Druckabsenkung an Wochenenden oder in der Nacht dar.
cav: Ist Druckluft ihren Preis wert?
Hütter: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Druckluft ein flexibles und universell einsetzbares Arbeitsmedium ist. Viele Arbeiten wären ohne Druckluft gar nicht möglich. Dabei ist Druckluft im Prinzip schon ihren Preis wert. Man muss nur die Einsparpotenziale, die sich in einer Gesamtanlage verstecken, konsequent ausschöpfen.
cav 536
„Unser Druckluft-Audit liefert detaillierte Daten und ein exaktes Druckluftverbrauchsprofil über einen klar definierten Zeitraum.“

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