Absperrklappen vom Typ 4100 kommen überall dort zum Einsatz, wo besonders hohe Anforderungen an die absolute Dichtheit, chemische Beständigkeit und Unempfindlichkeit gegen Verschmutzung verlangt werden. Eine typische Anwendung ist die Gasreinigung in Metallwerken. Für die Erweiterung in einem Molybdän-Werk wurden im Juli 2005 18 Klappen vom Durchmesser DN 900 und DN 1000 geliefert.
Der Röstofen ist rund um die Uhr, 7 Tage die Woche in Betrieb. In der Gasreinigungsanlage wird in einem ersten Schritt mithilfe eines Nasswäschers das Gas von Staub gereinigt. In einem weiteren Schritt wird das Gas von SO2 gereinigt. In einem Katalysatorbett wird dieses zu SO3 oxidiert und anschließend in einem Kondenser mit Wasser zu Schwefelsäure kondensiert. Die durchschnittliche Säureproduktion beträgt ca. 80 t pro Tag, die Kapazität der Anlage rund 35 000 Nm3/h. Um das SO2 entfernen zu können, wird das Gas erhitzt. An dieser Stelle sind die Klappen von Ditzler Indap eingebaut. Sie arbeiten in einem Temperaturbereich von +30 bis +180 °C. Das Medium ist extrem aggressiv und besteht aus nassem SO2-Gas mit einigen Chloriden und Fluoriden. Der Druck in den Rohrleitungen variiert zwischen -90 und 150 mbar. Die Absperrklappen werden eingesetzt, um im Falle einer Störung die Gase an der Anlage vorbeiführen zu können (Bypass). So stehen die Klappen während der längsten Zeit des Jahres in der gleichen Position, müssen aber jederzeit betätigt werden können und ihre Funktion zu 100 % erfüllen.
Aufgrund der hohen chemischen Belastung sind hohe Anforderungen an das Material gestellt. Die Klappen bestehen daher alle aus GFK Derakane 470, teilweise verkleidet mit PFA bzw. FEP. Das Material der aufblasbaren Dichtung ist FPM, in zwei speziellen Fällen wurde zusätzlich eine PTFE-Schutzummantelung angebracht, um einen vorzeitigen Verschleiß zu verhindern. Alle Absperrklappen arbeiten mit pneumatischen Antrieben und sind mit verschiedenen Fail-Safe-Stellungen versehen.
Spezielle Dichtungstechnik
Die Absperrklappe 4100 zeichnet sich durch 100%ige Dichtheit sowie ihre große Material- und Formenvielfältigkeit aus. Der Temperatureinsatzbereich ist nach oben bei 180 °C begrenzt. Das besondere Know-how liegt in der speziellen Dichtungstechnik, dem umlaufenden Dichtring in Verbindung mit dem Druck-Vakuum-system. Mit dem Druck-Vakuumsystem kann die Dichtheit der Absperrklappen gewährleistet werden. Der im Klappengehäuse umlaufende Dichtring wird durch das Druck-Vakuumsystem aufgeblasen oder zusammengezogen. Beim Öffnen der Klappe zieht sich zuerst der unter Vakuum stehende Dichtring vom Klappenteller weg. Die Klappe kann so praktisch reibungsfrei geöffnet werden und der Dichtring sowie der Klappenteller sind keinem mechanischen Verschleiß durch Reibung ausgesetzt. Dank dieser Technik lassen sich auch Klappen wieder öffnen, die durch Ablagerung oder Schmutz verklebt sind. Das Schließen der Klappen erfolgt ebenfalls bei zurückgezogenem Dichtring. Nachdem die Klappe in die Schließstellung gefahren ist, wird der Dichtring mit Druck beaufschlagt. Der Dichtring schmiegt sich dadurch genau an den Klappenteller, was eine sichere Abdichtung garantiert.
Sicherheit
Die Absperrklappen sind auf Dichtheit durch den TÜV nach DIN 3230, Teil 3, B0, Leckrate 1 geprüft. Ebenso ist die Wellendurchführung mit Helium auf Dichtheit getestet. Darüber hinaus erfüllen sie die TA-Luft. Die Klappen werden je nach Verwendungszweck und den mechanischen, thermischen und chemischen Beanspruchungen aus verschiedenen Werkstoffen, z. B. aus thermoplastischen Kunststoffen, duroplastischen Kunststoffen, beschichtetem Stahl, Edelstahl und Nickelbasislegierungen hergestellt. Für die Dichtungen werden Elastomere wie z. B. EPDM, FPM eingesetzt. Die Absperrklappen können in den Nennweiten von DN 300 bis 3000 hergestellt werden.
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