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Mehr Sicherheit im Labor

Arbeitsplätze gefahrstoffgerecht einrichten
Mehr Sicherheit im Labor

Auch wenn im Labor mit Gefahrstoffen umgegangen wird, muss eine zügige und effiziente Arbeit möglich sein. Um dies zu realisieren, haben sich mit Asecos, Broen, Friatec und Trespa vier Laborausrüster zusammengeschlossen. Unter dem Label Excellence4Lab bieten sie aufgabengerecht gestaltete und auf höchste Sicherheit ausgelegte Laboreinrichtungen.

Der Autor: Thomas Gasdorf Geschäftsführer Broen Armaturen, Excellence4Lab

Die spezifischen Tätigkeiten im Labor und der Umgang mit Gefahrstoffen erfordern wirksame Schutzmaßnahmen technischer Art. Dabei werden an die eingesetzten Produkte höchste Anforderungen gestellt, um mögliche Gefährdungen sicher im Griff zu haben. Das beinhaltet den Schutz von Mensch und Umwelt vor den gefährlichen Substanzen, mit denen gearbeitet wird, wie auch den sicheren Umgang mit den für die Arbeiten notwendigen Hilfsstoffen und Apparaturen. Dazu sind alle erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um Gefahrensituationen zu vermeiden oder sie möglichst kurz und gering zu halten.
Gefährliche Arbeitsplätze sind passend zu den jeweiligen Aufgaben und Medien auszulegen. Hohe Anforderungen hinsichtlich eines sicheren Arbeitens sind dabei an die Bereiche von Öfen, an sogenannte Gefahrstoffarbeitsplätze sowie an Abzüge zu stellen. Hier kommt es neben dem Einsatz geeigneter Materialien auf zuverlässig schützende und aufgabengerecht ausgeführte Lösungen an. Denn die Sicherheit steckt im Detail.
Arbeitstische und -flächen
Einrichtungen und Arbeitsflächen sind hinsichtlich Werkstoff und Konstruktion derart auszuwählen, dass sie den zu erwartenden chemischen, mechanischen und thermischen Beanspruchungen dauerhaft widerstehen. So sollen Labortische generell glattflächig, porenfrei, leicht zu reinigen und desinfizieren sein. Eine Randwulst sorgt dafür, dass Flüssigkeiten nicht heruntertropfen können. Liegen Arbeitsflächen gegenüber, so ist ein Spritzschutz erforderlich.
In Abzügen, bei Spül- und Ausgussbecken oder anderen nasschemischen Arbeitsplätzen bieten Fridurit-Großformat-Labortischplatten und -becken aus technischer Keramik mit ihrer porenfreien Oberfläche und einem nahtlos umlaufenden Wulstrand eine perfekte Kombination von chemischer Beständigkeit, Kratzfestigkeit, Reinigbarkeit und Temperaturbeständigkeit. Mit diesem Werkstoffprofil gelingt es, eine dauerhaft neuwertige Arbeitsumgebung zu erhalten und die geforderten Sicherheitsstandards zu gewährleisten.
Nach einem patentierten Verfahren werden die ideal für Trockenbereiche als auch in Verbindung mit keramischen Becken für nasschemische Arbeitsplätze geeigneten, selbsttragenden Platten Trespa TopLab Plus mit zellulosefaserverstärktem Phenolharzkern hergestellt. Sie haben besonders robuste Oberflächen aus Urethan-Acryl und eignen sich durch ihre antibakteriellen Eigenschaften sowohl für physikalische und medizinische als auch für Reinraumeinrichtungen. Die geschlossene, leicht zu reinigende Oberfläche erzeugt nachweislich eine sehr hohe antimikrobielle Aktivität, sodass die Platten nicht beschichtet oder mit Zusätzen behandelt werden müssen. Bakterien, Schimmel und andere Mikroorganismen können sich nicht vermehren oder in die Oberfläche eindringen.
Reinigen mit aggressiven Mitteln ist problemlos möglich, denn die Platten sind nicht nur hygienisch einwandfrei, sondern auch äußerst widerstandsfähig. Im Gegensatz zu herkömmlichen Laminaten ist die glatte und schmutzresistente Oberfläche für alle im klinischen oder biologischen Laborbereich verwendeten Proben undurchlässig.
Das multifunktionelle Material ist für viele Aufgaben in der Innenanwendung ideal geeignet und hat sich ebenso in der Bekleidung von Wandflächen oder anderen Flächen bewährt, wo der Schwerpunkt auf Langlebigkeit und Wartungsfreundlichkeit liegt.
Lagerung von Gefahrstoffen
Gefahrstoffe sind so aufzubewahren oder zu lagern, dass sie den zu erwartenden Beanspruchungen standhalten und keine gefährlichen Reaktionen möglich sind. Sie dürfen die menschliche Gesundheit und die Umwelt nicht gefährden. Je nach Gefahrstoffkategorie und Einsatzort sind passende Lösungen auszuwählen. Das kann die Außenlagerung, die Aufbewahrung in separaten Gefahrstofflagerräumen sowie der Einsatz von Sicherheitsschränken direkt vor Ort sein.
Beim Einsatz von EN-geprüften Sicherheitsschränken direkt vor Ort wird ein gefahrträchtiger, längerer Transport gefährlicher Stoffe zum Arbeitsplatz vermieden. Auch sind so die jeweilig benötigten Medien sicher vor Ort untergebracht. Sicherheitsschränke bieten heute optimal auf die jeweiligen Stoffe angepassten Schutz. Sie gibt es u. a. als Sicherheitsschränke zur Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten oder Druckgasflaschen. Wenn es brennt, geben sie den Beschäftigten Zeit, sich in Sicherheit zu bringen, Lösch- und andere Rettungsmaßnahmen einzuleiten bevor die eingelagerten Gefahrstoffe entzündet werden. Vor ätzenden Stoffen schützen spezielle Säuren- und Laugenschränke.
Die aktuelle EU-Norm (DIN EN 14470) definiert die Anforderungen hinsichtlich Konstruktion und Feuerwiderstandsfähigkeit für Sicherheitsschränke zur Lagerung entzündbarer Flüssigkeiten und Druckgase in Arbeitsräumen. Die wesentlichen, hier festgelegten Merkmale eines Sicherheitsschrankes sind der Brandschutz durch selbstschließende Türen, die Möglichkeit zur technischen Entlüftung (inkl. zu verwendender Brandschutzventile) sowie integrierte Auffangwannensysteme.
Bei Sicherheitsschränken vom Typ 90 der asecos GmbH sorgen zum Beispiel Brandschutzplatten im Zusammenspiel mit aufschäumenden Dichtungen, die das Schrankinnere bei Hitzeeinwirkung von außen isolieren, für eine Feuerwiderstandsfähigkeit von 90 Minuten. Sollten sie mal offen stehen, so schließen solche Sicherheitsschränke ihre Türen bereits bei geringer Hitzeeinwirkung (ab +50 °C) selbsttätig.
Bei der Lagerung von Säuren und Laugen kommt es wiederum auf ganz andere Eigenschaften des Schrankes an. Auf Grund der ätzenden Wirkung müssen Sicherheitsschränke für diese Chemikalien besonders widerstandsfähig sein. Beim Innenkorpus der Schränke wird auf hochbeständige chemikalienresistente Werkstoffplatten gesetzt. Derartige Sicherheitsschränke gibt es sogar für die gleichzeitige Lagerung von Säuren und Laugen mit entzündbaren Flüssigkeiten. Möglich machen dies abgetrennte, separat entlüftete Kammern.
Zuführungsleitungen
Für die ständige Zuführung flüssiger und gasförmiger Stoffe zu den Labortischen und Abzügen sind fest verlegte, auf Dichtheit geprüfte, eindeutig und dauerhaft gekennzeichnete Leitungen vorgeschrieben. Brenngasleitungen, die zu einer oder mehreren nebeneinander liegenden Entnahmestellen führen, müssen sich gesondert absperren lassen. Es wird empfohlen, an sicherer Stelle für alle Medien leicht erreichbare Hauptabsperreinrichtungen und entsprechend der baulichen Gegebenheiten weitere gut gekennzeichnete, leicht zugängliche Notabsperrungen vorzusehen. Bei größeren Entfernungen kann es erforderlich sein, die Notabsperrung von mehreren Stellen aus betätigen zu können.
Armaturen
Um Verwechslungen zu vermeiden, sind die Entnahmestellen und Absperrarmaturen nach der DIN EN 13792 „Farbige Kennzeichnung von Laborarmaturen“ eindeutig zu kennzeichnen. Sicherheit beim Umgang mit gefährlichen Medien bieten nur Armaturen, die sowohl von der Konstruktion als auch bezüglich der Materialien mediengerecht und auf intensive Nutzung ausgelegt sind.
Robuste Verschraubungen und weitere hochwertige Verbindungstechniken sorgen zusammen mit speziell ausgewählten und ausgelegten Dichtungen auch bei Gasarmaturen Broen Premium für hohe Dichtigkeit. Weit über der Norm liegende Wanddicken geben zusätzliche Stabilität. Ein elektrostatisches Beschichtungsverfahren sorgt für besonders widerstandsfähige Oberflächen.
Passend zum jeweiligen Medium und Einsatzzweck gibt es geeignete Ausführungen und Bauformen, sodass die Armaturen auch bei schwierigsten Einbausituationen leicht und sicher zu bedienen sind. Als Entnahmestelle für Brenngase sind nur Armaturen zulässig, die gegen unbeabsichtigtes Öffnen gesichert sind. Armaturen von Abzügen müssen sich von außerhalb bedienen lassen.
Absaug- und Abluftsysteme
Laboratorien müssen mit ausreichenden, jederzeit wirksamen, technischen Lüftungseinrichtungen ausgerüstet sein. Die Zuluft muss erforderlichenfalls erwärmt und zugfrei zugeführt werden. Der Luftaustausch sollte möglichst einen Wert von 25 m3/h pro m2 Nutzfläche nicht unterschreiten.
Für Abzüge gelten besonders hohe Anforderungen an das Abluftsystem. Sie müssen so beschaffen sein, dass durch ihre Bauweise und Luftführung im Betriebszustand Gase, Dämpfe oder Stäube selbst in gefährlicher Konzentration oder Menge aus dem Abzugsinneren nicht in den Laborraum gelangen können, sich im Abzugsinneren keine gefährliche, explosionsfähige Atmosphäre bilden kann und die Bediener gegen verspritzende gefährliche Stoffe oder umherfliegende Glassplitter geschützt sind. Welche Mindestforderungen dabei einzuhalten sind, ist in der Norm DIN EN 14175 festgelegt.
Ein Höchstmaß an Sicherheit bieten dabei die hoch effektiven Fridurit-Abluftwäscher, die direkt vor Ort installiert werden. Sie können schädliche Umwelteinwirkungen minimieren und zudem verhindern, dass Abluftsystem und Ventilatoren von aggressiven Abgasen angegriffen werden. Hier werden hohe Abscheidegrade durch ein effizientes Abscheideprinzip, geringe Druckverluste und Funktion des Abluftwäschers auch bei Waschflüssigkeitswechsel gefordert. Das anfallende Waschwasser des Abluftwäschers muss, wie auch das Laborabwasser vor der Einleitung in das öffentliche Kanalisationsnetz, gemäß den Einleiterbestimmungen neutralisiert werden. Dies lässt sich durch eine dezentrale Fridurit-Neutralisationsanlage direkt am Ort der Entstehung, z. B. eingebaut im Unterschrank eines Laborabzugs, erfüllen. Durch den kurzen Weg werden Sicherheit und Schutz vor den aggressiven Medien erhöht.
Notduschen
Da mit Gefahrstoffen in Berührung gekommene Körperstellen sofort gründlich abzuspülen sind, kommt Notduschen eine wichtige Aufgabe für eine schnelle Hilfe im Notfall zu. Für Labore gilt dabei, dass mit Wasser gespeiste Körpernotduschen innerhalb von fünf Sekunden zu erreichen sind. Augenduschen, die beide Augen sofort mit ausreichenden Wassermengen spülen können, sollen von jedem Arbeitsplatz aus unverzüglich erreichbar sein.
Für eine schnelle und effektive Erste Hilfe ist es besonders wichtig, dass die Notduscheneinrichtungen alle gesetzlichen Vorgaben und die jeweils gültigen Normen (DIN EN 15154 Teil 1,2 und ANSI) möglichst übertreffen. So garantiert ein für diesen Zweck besonders konzipierter Notduschkopf bei den Körperduschen vom Typ Broen-Redline optimale Sprühstärke und Wasserverteilung im Ernstfall. Dabei ist es sehr gut möglich, beschädigte Kleidung auszuziehen oder betroffene Körperstellen gezielt in den Wasserstrahl zu halten. Zur einfachen und effektiven Nutzung ausgelegte Augenduschen können für schnelle Linderung bei Verletzungen der Augen sorgen. Dadurch, dass ein schräg nach oben gerichteter, exakt dosierter Spülstrahl in einer Höhe zwischen 10 und 30 cm über dem Sprühkopf umknickt, kann die verletzte Person beide Hände benutzen, um sich die Augen zum Ausspülen offen zu halten. Halle 4.1, Stand A77
prozesstechnik-online.de/cav0612477
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