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Mehr Zeit für die Produktion

Neue Möglichkeiten für die effiziente Genehmigungs- und Betreiberdokumentation
Mehr Zeit für die Produktion

Betreiber prozesstechnischer Anlagen sind wie kaum andere mit einem unüberschaubaren Geflecht von Reglementierungen aus dem Arbeits- und Umweltschutzrecht konfrontiert. Der ständige Wandel der Gesetzgebung im Rahmen der EU-Harmonisierung ist der Grund für eine zunehmend intensivere Diskussion über Strategien und Lösungen für das Behördenengineering. Die Softwarelösung RMO ist hierfür eine praxiserprobte Antwort.

Dipl.-Wirtsch.Inf. Tom Richter

Während der Betreiber einer prozesstechnischen Anlage heute fast keine Möglichkeiten zur durchgängigen Pflege seiner Anlagen- und Verfahrensdokumentation hat, trägt er auf der anderen Seite die Verantwortung für die Sicherheit seiner Mitarbeiter und der Anlage (Abb. 1). Auch wirtschaftlicher Schaden in Form von Lieferverzögerungen und Produktionsausfällen kann die Folge unzureichender Dokumentation sein. Dabei besteht nicht nur große Unsicherheit darüber, was zu dokumentieren ist. Gerade das wie ist bei knapper Besetzung und großem Produktivitätsdruck nicht ausreichend zu beantworten. Durch das Tagesgeschäft hat der Betreiber fast keine Chance, den gestellten Anforderungen von Gesetzgeber und Behörde zeitnah und korrekt nachzukommen.
Ursachen des Dokumentationsdefizits
Betrachtet man die Ursachen für die Dokumentationsdefizite genauer, stößt man auf vier große Problembereiche:
  • 1. Datenredundanzen: Aufgrund fehlender Werkzeuge und fehlender Integration müssen dieselben Daten vielfach eingegeben und gepflegt werden. Dies führt zu inkonsistenten Dokumenten.
  • 2. Verteilte, dezentrale Ablage: Die Daten sind verstreut an verschiedensten Orten abgelegt. Das macht den Zugriff schwierig. Werden Daten benötigt, sind sie zunächst aufzuspüren, dann anzufordern und nach Erhalt im Zweifel auf Aktualität hin zu überprüfen.
  • 3. Änderungsmanagement: Wurde für eine bestimmte gesetzliche Regelung eine geeignete Daten- und Funktionsstruktur geschaffen, muss sie bei einer Gesetzesänderung neu überdacht werden, da sie nicht dafür vorbereitet ist. Änderungen müssen überdies an vielen verschiedenen Stellen nachgepflegt werden.
  • 4. Fehlende Datenintegration: Eigentlich miteinander korrespondierende Daten werden getrennt voneinander verwaltet, da inhaltliche Abhängigkeiten vom Bearbeiter aus fachlicher Sicht nicht berücksichtigt werden können. Auch datentechnisch gesehen besteht keine Verknüpfung. Daraus ergeben sich im betrieblichen Alltag zwangsläufig inkonsistente Daten.
Datawarehouse für den technischen Bereich
Während sich im kaufmännischen Bereich das Konzept des Datawarehouses bereits etabliert hat, gibt es noch nichts Äquivalentes im technischen Umfeld, obwohl sich viele betriebswirtschaftliche Aussagen auf technische Daten zurückführen lassen. Es fehlte bislang jedoch an einer geeigneten Plattform, einem Pool für Anlagen- und Verfahrensdaten für die Genehmigungs- und Betreiberdokumentation (Abb. 2).
Einem solchen System kann weit mehr abgewonnen werden als die bloße Erfüllung der Betreiberpflichten. Abgesehen davon, dass Dokumente, die der Gesetzgeber fordert und die somit ohnehin erstellt werden müssen, sehr viel effizienter und damit billiger erstellt werden könnten, ist eine intelligente Dokumentation auch und gerade für Fragen der Instandhaltung und der Belegungsplanung interessant. Darüber hinaus wird wertvolles Mitarbeiterwissen über Anlagen und Verfahren bewahrt. Die Unmenge von Bagatelländerungen kann erstmals tatsächlich bewältigt werden. Damit wird Transparenz geschaffen, die für Sicherheit in der Anlage sorgt und nicht zuletzt Freiräume für das Wesentliche schafft: eine reibungslose Produktion und minimale Stillstandszeiten.
Die Software RMO
Unter dem Eindruck dieser Überlegungen ist bereits vor vielen Jahren das Konzept RMO zur Bewältigung der teilweise hohen Belastungen im Dokumentationsbereich entstanden, aus dem die trisium AG die praxiserprobte Software RMO entwickelt hat. Im Vordergrund der Entwicklung standen einerseits die fachlich korrekte, den gesetzesseitigen Kriterien entsprechende Umsetzung, die auch flexibel mit allfälligen Änderungen und Ergänzungen umgehen kann. Andererseits sollten benutzerfreundliche Funktionalitäten umgesetzt werden, wie sie sich in der betrieblichen Praxis als hilfreich erwiesen haben.
RMO baut auf der CAE-Lösung Comos PT von innotec auf. Alle relevanten Daten aus den Bereichen Anlage, Stoff und Verfahren werden dabei in derselben Datenbank abgelegt. Durch Mehrbenutzerbetrieb ist eine individuelle Arbeitsteilung bei der Verwendung des Systems möglich. Über detaillierte Zugriffsrechte kann der Zugriff auf die Datenbereiche benutzerspezifisch geregelt werden. Änderungen an den Daten stehen allen Anwendern ohne Zeitverzögerung zur Verfügung. Eine Statusverwaltung erlaubt dabei fachübergreifend die Einrichtung definierter Workflows. Nach der Devise „So viel wie gesetzlich notwendig, so wenig wie möglich“ wird von vornherein die Anhäufung unüberschaubarer Datenmengen vermieden. Ein besonderes Konzept in der Datenstruktur ermöglicht die Projektion des Verfahrens auf eine Anlage – der Schlüssel für die meisten Auswertungen (Abb. 3).
Intelligente Fließbilder
Unter Verwendung des PFD/P&ID-Moduls von Comos PT wird nicht nur die Forderung nach einem leicht handhabbaren Fließbild erfüllt. Es steht damit auch eine Navigationshilfe zur Verfügung, die langes Suchen erspart und die Möglichkeit bietet, Fließbilder nach Kriterien wie beispielsweise der Druckbehälterrelevanz von Rohrleitungen einzufärben (Abb. 4). Das R&I-Fließbild wird somit zur anschaulichen und orientierungsstarken Darstellung der Anlage. Auch Umbauten und Varianten sind mit der eingebauten Bluebox-Technik einfach darstellbar. Durch ein besonderes Verfahren lassen sich Fließbilder außerdem gut lesbar im A3/A4-Format kostengünstig direkt am Arbeitsplatz ausgeben.
Behördendokumente
Viele Standarddokumente, die für das Tagesgeschäft des Behördenengineering benötigt werden, sind in RMO bereits vordefiniert enthalten. Ca. 50 unterschiedliche Dokumentenvorlagen, angefangen bei der Hersteller-Errichterbescheinigung über das Anlagenkataster bis hin zu sicherheitstechnischen Stoffdaten oder MSR-Stellenblättern, können direkt verwendet oder kundenspezifisch angepasst werden. Weitere Dokumente lassen sich leicht hinzufügen. Die absolut offene Architektur von Comos PT-RMO trägt der Notwendigkeit Rechnung, verschiedenste Software-Systeme anbinden oder integrieren zu müssen.
Inhouse-Workshop
Neben der funktionalen Sicht auf RMO müssen auch organisatorische und Kosten-Nutzen-Aspekte Betrachtung finden. Was eine Software leistet, zeigt sich gewöhnlich erst in der Praxis. Das Risiko, einen Reinfall zu erleben, ist dem Risiko, etwas Gutes zu verpassen, bekanntermaßen ebenbürtig. Aus diesem Dilemma hilft die trisium AG mit ihrem RMO-Package, welches Inhouse in Form eines erweiterten Workshops durchgeführt wird.
Das RMO-Package ist ein Dienstleistungspaket, mit dem sich ein Unternehmen innerhalb eines festen Zeit- und Kostenrahmens von den RMO-Fähigkeiten ein Bild machen kann. Inhouse wird im Unternehmen ein aktuelles Projekt in Teilen mit RMO abgebildet (Abb. 5). Das kann z.B. die Erweiterung einer Anlage sein. Das Unternehmen stellt dazu die Basisunterlagen bereit. Anlagen- und Verfahrensdaten werden in RMO erfasst, ggf. Fließbilder erstellt, eine Stepanalyse mit Sicherheitsgespräch durchgeführt. Analysen können nun frei definiert durchgeführt, das Programm auf seine Möglichkeiten hin untersucht werden. In einer Abschlusspräsentation wird ermittelt, inwiefern das System die gestellten Anforderungen erfüllt bzw. durch entsprechendes Customizing erfüllen könnte. Änderungen in den Arbeitsprozessen werden beispielhaft mit der alten Arbeitsweise verglichen. Die zukünftigen Anwender haben somit im Rahmen des RMO-Packages die Möglichkeit, die Software kennenzulernen, dem Dokumentator über die Schulter zu schauen und Fragen zu stellen.
Altdatenübernahme
Oft stellt sich bei einer Neueinführung einer Software in der Praxis die Frage nach der Übernahme der Bestandsdaten – besonders im Bereich der Fließbilder ein Problem mit großer Reichweite. Mit RMO können verschiedene Möglichkeiten – vom Zeichnungsimport bis zur Implementierung dynamischer Schnittstellen – realisiert werden. RMO lässt sich sowohl Stand alone als auch in Integration mit Comos PT einsetzen. Der Vorteil der Comos PT-Variante ist die durchgängige Nutzbarkeit der Fließbilder sowie aller anderen Comos-Module wie beispielsweise der MSR-Technik. Stand alone kann aber dann die richtige Entscheidung sein, wenn ein bestehendes CAD-Werkzeug über eine Schnittstelle als Masterapplikation angebunden werden soll. Ein Upgrade auf die große Version ist jederzeit möglich, da beide Systeme dieselbe Datenbasis verwenden.
Mittelpunkt Produktion
Wer die Einführung einer Software wie RMO erwägt, sollte dem notwendigen Implementierungsaufwand die vielen kleinen und großen Vorteile gegenüberstellen. Bedeutende Einsparungen durch eine intelligente Struktur und einen effizienten Dokumentationsablauf, aktuelle Datenbestände und eine transparente Ablage führen im Unternehmen nicht nur zu mehr Sicherheit, sondern steigern auch die Produkt- und Dienstleistungsqualität. Damit rückt die Produktion wieder in den Mittelpunkt.
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