In der Pyrolyseanlage der Raffinerie Heide GmbH, Deutschlands nördlichstem Rohölverarbeiter, wurde im September 2014 während der kurzen Stillstandzeit von nur zwei Wochen die bestehende Sicherheitstechnik komplett erneuert. Umfangreiche Vortests garantierten einen reibungslose Inbetriebnahme.
Im Rahmen eines umfangreichen DCS-Replacement-Projektes wurde entschieden, auch die seit über 20 Jahren zuverlässige Sicherheitstechnik von Hima zu erneuern und auf Himax-Systeme des gleichen Herstellers umzusteigen. Ein wichtiges Entscheidungskriterium bei der Auswahl der neuen Sicherheitstechnik war die Anlagenverfügbarkeit. In der Pyrolyseanlage werden häufig Prozessveränderungen bzw. Umstellungen der Fahrweisen vorgenommen, was im laufenden Betrieb schnell und einfach möglich sein soll – ohne Beeinträchtigung der Anlagensicherheit.
Des Weiteren war der Raffinerie Heide wichtig, eine zukunftssichere Sicherheits-Plattform zu installieren, die dem neuesten Stand der Technik entspricht, einen langen Produktlebenszyklus hat und einfach erweiterbar ist.
„Mit dem Himax-Sicherheitssystem haben wir eine Investition in die Zukunft getätigt“, sagt Thomas Romahn, MSR Techniker der Raffinerie Heide GmbH. „Wir haben uns in dem neuen Projekt wieder für Hima entschieden, da wir jahrelang gute Erfahrungen gemacht haben. In der Raffinerie sind seit über 40 Jahren Hima-Steuerungen im Einsatz, die insgesamt rund 7500 I/Os verarbeiten“, fügt er hinzu.
Die Integration der Sicherheitssysteme in die Bedien- und Beobachtungsebene des bisherigen Prozessleitsystems TDC 3000 und des neuen Experion PKS, beides von Honeywell, wurde via Modbus RTU und Modbus TCP/IP realisiert. Die Kopplung an beide Leitsysteme wurde vor der Installation umfangreich getestet, damit die Inbetriebnahme reibungslos läuft. Nach und nach wird die Pyrolyseanlage jetzt auf das neue Leitsystem umgestellt.
Drei redundante Himax-Systeme kommen als ESD-, BMS- und F&G-Systeme zum Einsatz. Eine Himatrix F35 fungiert als Pumpensteuerung. Insgesamt verarbeiten die Sicherheitssteuerungen rund 2000 Signale. Bei der Migration wurden weitestgehend die bestehenden Rangierungen beibehalten, was die Anschaffungskosten, die Montage sowie den Verdrahtungs- und Prüfaufwand verringerte.
Neben der Hard- und Software-Lösung erbrachte Hima umfangreiche Dienstleistungen wie Detail Engineering, Schulungen, PLS-Integration und Inbetriebnahme. Die Safetyexperten unterstützten auch bei der Spezifikation, Konzepterstellung sowie bei der TÜV-Abnahme. „Ich betreute als Projektleiter den Migrationsprozess von der Konzepterstellung bis zur Inbetriebnahme. Auch der Projekteur, unser Service-Ingenieur Karsten Schwerin war während der gesamten Zeit vor Ort direkter Ansprechpartner für unseren Kunden. So haben wir gewährleistet, dass alle Qualitätsstandards eingehalten werden und das Projekt einwandfrei läuft“ sagt Philipp Schmidt von Hima.
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